die gelb blühende Pflanze würde ich als Trifolium campestre einordnen. Nur die schmalen und oben auch noch deutlich gestielten Blattansätze machen mich ein bisschen unsicher.
Bei der zweiten Pflanze würde ich den Thymus micans eher auschließen, denn die langen Staubgefäße kann ich auf Christels Bild nicht erkennen.
Das müsste Micromeria thymoides sein. Der wird hier Hissopo genannt, obwohl er nicht bitter wie unser Ysop ist, sondern eher ein zitroniges Aroma hat. Als deutschen Namen wird z.B. Bergminze angegeben, aber danach riecht er wirklich nicht.
Der Thymus micans hat ein terpentinartiges Aroma, und wächst , glaube ich auch nur in höheren Lagen.
Micromeria thymoides findet sich auch am Caminho Real Paúl do Mar - Prazeres und das passt Klimatisch vielleicht ganz gut zur Lage Boca do Risco.
ulrich:Als ich danach ihre Bilder sah, habe ich mich gefragt, was ich in den 50 Jahren meiner fotografischen Aktivitäten alles falsch gemacht habe .
Ein großes Mysterium, das ich bisher auch noch nicht so richtig verstanden habe. Jedenfalls habe ich es zur Kenntnis genommen, daraus gelernt und bitte seitdem bei jeder interessanten Pflanze auch Frau Velvet diese zu fotografieren...
Und nun noch ein paar Anmerkungen:
Stechginster: neben dem Gewöhnlichen oder auch Europäischen Stechginster (Ulex europaeus) kommt auf Madeira selten noch der Kleine Stechginster (Ulex minor) vor. Dieser ist in allen Teilen etwas zierlicher, was man auf Fotos allerdings nur schwer unterscheiden kann. Außerdem ist er genauso bissig wie der Erstgenannte. Der Kleine blüht jedoch erst im Herbst.
Beschreikraut: diese Art haben wir auf diversen Inseln und dem Festland schon so häufig gesehen, dass wir mittlerweile achtlos an ihr vorüber gehen. Eigentlich zu Unrecht, wenn man sich das eingestellte Foto betrachtet.
Feld-Klee: ein charakteristisches Merkmal von dem Feld-Klee (Trifolium campestre) sind die feinen "Riefen" auf der Oberseite der Blüten. Zusammen mit den lang lang gestielten Endfiedern der dreiteiligen Blätter. Da kann ich madBee beruhigen, ist völlig normal...
Bergminze: die Thymianähnliche Bergminze (Micromeria thymoides) ist auf Madeira von Küstennähe bis in die Hochlagen zu finden, während der angesprochene Thymian - wie madBee schon richtig vermutet hat - nur in den höheren Regionen vorkommt. Bei der Art handelt es sich übrigens um einen Madeira-Endemiten.
herzlichen Dank für Eure Tipps hinsichtlich der Pflanzenbilder von Christel. Auch die nächsten beiden stammen von ihr (dann bin ich wieder dran). Noch immer vom Pfad an der Boca do Risco.
mfg Ulrich
P.S. Manchmal passieren mir hier merkwürdige Dinge: Habe zuerst das Bild 3 heruntergeladen - aber anstelle dessen erschien dieses mir unbekkannte (und auch nicht von uns fotografierte) Hinweisschild. Beim zweiten Versuch hat es dann mit dem gewünschten Bild geklappt.
Hallo Ulrich, zum Bild : manchmal greift man einfach daneben. ( Ist mir auch schon passiert-u.a. weil sich die Ansicht plötzlich verschoben hat und man es beim Auswählen nicht gemerkthat). Das Löschen der Bilder geht leider nicht direkt nach dem Hochladen. Entweder geht man auf Vorschau, geht unten nochmal zu den angehängten Dateien und löscht es dort, oder man schickt gleich ab und löscht dann. (Könntest du jetzt z.B.)
Zur Botanik: wieder erstmal nur eine spontane Annäherung- 1.)Diese Pflanze kenne ich seit Kindertagen aus unserem Garten (natürlich eine andere Art) . Bei uns heißen sie Dreimasterblume oder Tradiscantia (Schreibweise!:) Gibt es auch in klein mit blauer Blüte (und die Gartenformen in rosa, Lila etc)
Das zweite ist, glaube ich, ein Bidens /Zweizahn. Müsste ich aber nochmal schauen. Zumindest habe ich dieses "Spontangrün" auch ähnlich bei mir im Garten (wobei ich nicht glaube, dass ich sie vom Urlaub eingeschleppt habe ) und hatte hier schon nachgefragt. Es ist das Gewächs (aus Südafrika?) , das die vielen schwarzen piksenden Samen in Socke , Schuh und Fleecejacke hinterlässt. LG iris Jetzt bleibt abzuwarten, wer schnelle die Muse hat, weiter nachzuschauen
ein Dankeschön für die Bestimmung! Da ich natürlich auch immer noch etwas mehr wissen will als den bloßen Namen, schaue ich mir im Internet (oder in der mir zur Verfügung stehenden Literatur) die genannten Arten an. Leider ist die Vergesslichkeit inzwischen so hoch, dass ich mir die Merkmalsbeschreibungen nicht mehr behalten kann. Es ist dennoch schön, wenn man in den Beschreibungen eine Übereinstimmung zwischen Artnamen und Bild findet. Auffallend ist, dass wir offenbar viele invasive Pflanzen fotografiert haben. Das ist aber wahrscheinlich typisch für Anfänger: Man wendet sich intuitiv den auffallenden Species zu. (Kenne ich von den Lichenen: Wenn mir jemand etwas Gutes tun will und mir eine Flechte von Neuseeland oder den USA mitbringt, dann ist das meist irgendein Ubiquitist, denn ich auch vor meiner mitteleuropäischen Haustüre finde). Vom Zweizahn kenne ich nur die Früchte. Man bekommt sie eigentlich nie mehr aus den (Woll-)socken heraus. Daher würde ich für "Gemeiner Zweitahn" plädieren. Da man das aber mit B. communis (gewöhnlicher Zweizahn) übersetzen müsste, wäre der Sinn meiner Charakterisierung (niederträchtig) nicht mehr erkennbar
darüber hinaus sehen diese beiden Pflanzen auch relativ unverdächtig aus. Zwar sind sie recht häufig, aber das trifft auch auf einige heimische Arten zu. Und so wie ich das beobachtet habe, scheinen sie auf Madeira keine allzu große Gefahr darzustellen.
Allerdings haben wir mal einen Bericht gesehen, wo die Dreimasterblume im Lorbeerwald auf Gomera manuell bekämpft wurde, weil sie dort anscheinend doch Probleme bereitet...
interessant, dass es die Dreinmasterblume in La Gomera im Laurisilva häufiger geben soll. Dort treiben wir uns in den letzten Jahren ganz häufig herum (und dort schaue ich auch nicht nur nach den Flechten), habe sie jedoch mit Bewusstsein noch nicht gesehen. Dein Statement baut mich also nicht gerade auf: Nicht nur, dass ich alles vergesse ... jetzt soll ich anscheinend auch nch schlecht sehen .
mfg Ulrich
Nachtrag: Vieleicht ist es doch nicht so deprimierend, sondern die Bekämpfung war einfach erfolgreich ...
Die oberen Bilder entspringen einer Gemeinschaftsproduktion von meiner Frau und mir. Auf La Gomera würde ich die Art bei Aichryson einordnen - aber sie stammt ja von der Boca do Risco.
Auch bei der zweiten Art hätte ich für La Gomera einen Gattungsnamen vorgeschlagen: Monanthes (Felsentrauben). Vermutlich ist auf Madeira alles anders.