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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira
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19.02.12 11:37
Gata

nicht registriert

Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo,
ich bin auf der Suche nach Wacholder - Standorten auf Madeira. Ich selbst habe keine gefunden, allerdings bin ich auch nicht viel gewandert.
Ich sollte für einen Bekannten auf Suche gehen, der sich brennend für alte schützenswerte Exemplare interessiert.
Kennt jemand Standorte oder gibt es eine Naturschutzbehörde auf der Insel, die solche Anfragen beantworten könnte?
Vielleicht kann mir jemand weiter helfen.

LG Gata

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19.02.12 18:16
Olivada 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo Gata,

im Forstpark in Ribeiro Frio (gegenüber der Forellenzucht) stehen welche, ich glaube sogar mit Beschriftung. In der endemischen Abteilung vom Monte Palace Garden finden sich auch Exemplare (Vorteil: sie sind dort sicher beschriftet). Auf der Strecke Monte - Poiso-Pass wachsen alte Exemplare und im Park bei Queimadas und am Anfang der Levada do Caldeirão Verde sind einige Bäume angepflanzt. Falls Du den Zendernwacholder (Juniperus cedrus) meinst.

Grüße
Olivada

de_uhls gefällt der Beitrag.
20.02.12 14:32
Gata

nicht registriert

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo,
danke für deine Mühe.
Ich denke, er sucht nach Juniperus communis, wobei mir der Unterschied zu J. cedrus gar nicht klar ist.
Ein relativ grosser Wacholder steht noch vor der engl. Kirche in Funchal, aber welche Spezies genau, weiss ich nicht.

LG Gata

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20.02.12 14:56
Olivada 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo Gata,

soviel Mühe hat das nicht gemacht, ich habe da ja so ein Buch Der communis ist der gewöhnliche, der wächst sicher auf irgendwo auf Madeira. Der "cedrus" ist allerdings endemisch auf Madeira und den Kanaren. Aber der Unterschied ist mir auch nicht so klar. Aber wir haben ja noch andere Pflanzenspezialisten hier im Forum.

Grüße
Olivada

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30.03.14 15:50
Velvet

nicht registriert

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Tach zusammen,

da jetzt in einem anderen Thema erneut die Frage zum Wacholder auf Madeira gestellt wurde, hier mal ein paar kurze Anmerkungen dazu:
Auf Madeira gibt es lediglich zwei einheimische Wacholder-Arten, den Zedern- oder Kanaren-Wacholder (Juniperus cedrus) und den Phönizischen Wacholder im weiteren Sinne. Letztere Art war auch früher schon sehr selten auf der Insel und kommt lediglich an ein paar wenigen Lokalitäten im Nordosten vor. Sein systematischer Rang ist recht umstritten und so hat sich auch öfter mal der wissenschaftliche Name geändert. Früher wurde er unter Juniperus phoenicea geführt, in der Artenliste von Madeira heißt er J.turbinata ssp. canariensis und bei Wikipedia J.phoenicea var. turbinata. Mal schauen ob die Wissenschaft sich irgendwann mal einig ist...

Der Zedern-Wacholder war hingegen früher eine sehr häufige Art und ist aus Gründen, die in dem von Olivada erwähnten Buch beschrieben stehen, stark zurückgegangen.
Darüber hinaus können natürlich in dem einen oder anderen Garten noch weitere Wacholder-Arten kultiviert sein, der weiter oben erwähnte Gewöhnliche Wacholder (Juniperus communis) ist mir allerdings bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Und man kann ihn eigentlich sehr gut vom Zedern-Wacholder unterscheiden. Während die jungen Äste beim Zedern-Wacholder herunter hängen, besitzt der Gewöhnliche Wacholder eher einen aufrechten und schmaleren Wuchs. Im Gegensatz zum Phönizischen W. habe die beiden Arten nadelförmige Blätter, die beim Zedern-W. recht weich und wenig stechend, beim Gewöhnlichen Wacholder allerdings sehr starr und stechend sind. Das ist auch der Grund, warum er früher in Deutschland, als noch große Schafherden durch die Landschaft zogen, weit verbreitet war. Während die meisten anderen Gehölze vom Vieh kleingehalten wurden, konnte sich der Wacholder ungehindert ausbreiten, weil kein Tier dort gerne reingebissen hat (dies ist ürigens auch der wesentliche Grund, warum sich der Stechginster auf Madeira, insbesondere auf der Hochebene, so stark ausbreiten konnte). Relikte dieser ehemaligen Bewirtschaftungsform findet man in Deutschland beispielsweise noch in der Lüneburger Heide oder auf der Schwäbischen Alb.

Gruß
Velvet

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31.03.14 09:29
andorinha 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo zusammen,

zu dem normalen Wacholder ein Beobachtung: Im Bereich der neuen Verbindung Eira do Serrado - Pico do Arieiro ist auf den ganzen baumlosen Hängen sehr viel aufgeforstet worden. Dort habe ich mit ziemlicher Sicherheit in den neuen interessanten Mischpflanzungen auch den gewöhnlichen Wacholder entdeckt. Eine weitere Überraschung war die gewöhnliche Birke. Da dachte ich noch, ob nicht die in Lappland vorkommende kleinere Betula nana für da oben geeigneter wäre. Vielleicht wäre es zu teuer, die Jungpflanzen aus Skandinavien zu beschaffen. Bei den älteren Pflanzungen ist die Artenvielfalt nicht so groß gewesen bzw es sind nur wenige Arten, die überlebt haben und inzwischen gut wachsen.

Gruß
andorinha

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04.04.14 20:28
Velvet

nicht registriert

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Nabend andorinha,

hinsichtlich der Temperaturen habe ich bei der Birke eigentlich keinerlei Bedenken. Kann mir kaum vorstellen, dass die Winter in den Bergen Madeiras wesentlich härter sind als beispielsweise in Osteuropa. Ich schätze dass eher die Winde ihr dort oben mehr zusetzen würden.

Aber eigentlich stellt sich mir eine ganz andere Frage: wieso Birken und Gewöhnlicher Wacholder? Die beiden Arten haben auf der Insel überhaupt nichts verloren, von Natur aus würde hier ein Baumheide-Gebüsch wachsen, das aus nur wenigen verschiedenen Gehölzen besteht. Die Gewöhnliche Baumheide (Erica arborea), Madeira-Baumheide (Erica scoparia ssp. maderincola), Zedern-Wacholder oder auch die Madeira-Heidelbeere könnte ich mir gut vorstellen, Birken und Gewöhnlicher Wacholder gehen aber gar nicht. Mag sein, dass finanzielle Gründe hier eine Rolle gespielt haben, aber Geldmangel ist meistens ein schlechter Berater. Meistens steckt auch nur die Hoffnung dahinter, dass alles schon gut geht und keine negativen Auswirkungen für die heimische Vegetation zurück bleiben. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, dass eine derartige Florenverfälschung meistens mehr Schäden verursacht als dass sie nützt. Zumindest ist es immer wieder ein Spiel mit dem Feuer.

Werde mir diese "interessante Gehölzmischung" bei Gelegenheit mal selber anschauen und hoffe, dass da nicht auch noch die Japanische Sicheltanne oder die Amerikanische Klebsame bei ist


Gruß
Velvet

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05.04.14 10:07
andorinha 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Hallo Velvet,

richtig! Die interessante Mischung war nicht unbedingt als gute Mischung zu bewerten! Ich habe die Mischung auch noch nicht so genau unter die Lupe genommen. Aber zB die Sandbirke verschlingt immense Mengen an Wasser. Die "Lappland-Birke" dagegen ist sehr sparsam bei guter Wurzelbildung. Oben auf Paúl da Serra gibt es aber auch schon ältere, große Birken. Der gewöhnliche Wacholder ist derart widerstandsfähig dass ich sie mir gut gegen Erosion da oben vorstellen kann, der kann die anderen "heimischen" Gehölze nicht verdrängen. Dort gibt's übrigens auch die Madeira-Heidelbeere und Baumheide usw. Grundsätzlich sehe ich es aber nicht als "gefährlich" an, wenn man Versuche mit neuen Arten mit VERSTAND und FACHWISSEN macht - natürlich ohne solche invasiven Arten wie sie nun mal schon da sind.
Die Mischung der früheren Pflanzungen ist schwer auszumachen, da fast nur die Kiefer noch gut wächst - aber immerhin. E ist aber nicht mehr ganz so, dass die Neupflanzungen sich selber überlassen werden. Es gibt auch viele Freiwillige die dort mitmachen. Die Bedeutung der von vielen verfluchten neuen Straße da oben ist nicht zu unterschätzen bei der Aufforstung und Zugang zu extrem schwierigen Plätzen - und nicht nur dafür, sondern auch für den effektiveren Bau von zusätzlichen Trinkwasserleitungen nach Funchal (was schon geschieht). Zum Bewässern der Pflanzungen wird das Wasser in der trockenen Monaten kaum reichen. Seit den Bränden im letzten Sommer oberhalb von Funchal - da mag ich noch gar nicht nachdenken welche Veränderungen in den ehemaligen bewaldeten Hängen stattfinden!

Wenn Ihr da oben hingeht, würde ich gerne mit Euch gehen wollen……

Viele Grüße
andorinha

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05.04.14 12:38
hoellena 

Madeira-Levkoje

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

Blöde Birke!

Meiner Meinung nach haben Birken auf dieser Insel überhaupt nichts zu suchen, das ist ein nordeuropäisches Gewächs.
So schön diese Bäume auch aussehen, ich bin vor ihnen von Deutschland hierher "geflohen", da ich im Frühjahr während der Blütezeit der Birken nicht mehr außer Haus gehen konnte. Da hat auch keine Hyposensibilisierung mehr geholfen.

Ich hoffe, dass diese angepflanzten Birken nicht groß werden und vor allem: sich nicht weiter vermehren.

Viele Grüße,
hoellena

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05.04.14 20:37
Velvet

nicht registriert

Re: Wacholder - Vorkommen/Standorte auf Madeira

andorinha:
Wenn Ihr da oben hingeht, würde ich gerne mit Euch gehen wollen……
Hallo andorinha,
dann musst du allerdings recht flexibel sein. Wenn wir nach Madeira fliegen, dann in erster Linie um Urlaub zu machen. Terminkalender und Ähnliches bleiben zu Hause. Das heißt, wir stehen nicht so früh auf und entscheiden meist erst nach dem Frühstück, wo wir hinfahren wollen. Hängt im Wesentlichen vom Wetter ab...

hoellena:
Blöde Birke!
Hallo hoellena,
ich hingegen bin eher ein Birken-Fan. Vermutlich aber auch nur, weil ich bis jetzt vom Heuschnupfen verschont worden bin und es mich auch überhaupt nicht stört, wenn mein Auto von ihr eingestaubt wird.
Allerdings habe ich einen Bekannten, der ebenfalls unter diesem Pollenflug leidet, und weiß daher wie schlimm so etwas sein kann. Wäre natürlich Unfug deswegen alle Birken in Deutschland zu fällen. Dein Einwand ist allerdings durchaus berechtigt und ich muss zugeben, dass dieser Aspekt meistens nicht berücksichtigt wird. Hier haben wir also einen weiteren Grund zu hoffen, dass die Birke auf Madeira nicht ähnlich regenerationsfreundlich ist wie in Deutschland. Und dass nicht auch noch Haselnuss und Erle eingeführt werden...

Gruß
Velvet

hoellena gefällt der Beitrag.
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