auf der neuen Straße nach Eira do Serrado sieht man an vielen Stellen Neuaufforstungen (Bepflanzungen). Wer weiß, um welche Pflanzen (Sträucher / Bäume) es sich handelt? Ist für diese Region ein größeres Forstprojekt geplant? Wer weiß mehr dazu?
es gibt Artikel über die Bepflanzung. Diese habe ich gerade nicht zur Hand, aber ungefähr weiss ich noch was da oben los ist:
Da gibt es zwei Projekte: einmal sind schon im oberen Bereich (Pico do Cedro - Pico Arieiro) ca 320 ha bepflanzt worden. Desweiteren werden noch mal ca 350 ha im unteren Bereich im Forstbezirk Santo António (Funchal) bepflanzt. In den oberen Bereichen sind viele Kiefern gut gewachsen. Es waren auch andere Bäume und Büsche dabei, die es leider nicht geschafft haben. In den etwas tieferen Regionen gibt es gemischte Pflanzungen mit allem was auf Madeira in den Höhen gedeihen kann. Es sieht teilweise gut aus, teilweise ist einiges kaputt gegangen. Wenn die Bäumchen einmal so groß sind wie da oben, können die Wurzeln auch schon mal einem heftigen Regen bzw Trockenperioden stand halten. Und: es tut sich immerhin etwas. Wahrscheinlich hast Du den Abzweig von der neuen Straße Pico Arieiro - Eira do Serrado mit den Schild "Transito local" gesehen. Der führt nach Barreira in den Höhenlagen von Santo António. Hier kann man untewegs die neueren Bepflanzungen sehen. Später führt die Straße durch einen Wald, der teilweise nur aus Eukalyptusbäumen besteht, teilweise und weiter unten sind zB sehr schöne Kastanienbäume vorhanden. Ein Argument für die Errichtung der sehr umstrittenen Straße war auch, dass die noch vom Feuer verschonten Wälder dort bei möglichem Waldbrand schneller und besser für die Feuerwehr erreichbar sind. Dieses Argument ist für mich nachvollziehbar; an der politischen Diskussion beteilige ich mich nicht - zudem ist die Straße jetzt eh fertig ;-) Ich bin eine eifrige Benutzerin der neuen Wege.
da Du dich anscheinend noch nicht ganz aus dem Forum verabschiedet hast, hier noch ein paar Ergänzungen zu den neuen Pflanzungen:
In diesem Frühjahr haben wir uns zusammen mit andorinha diese Bereiche mal näher angeschaut. Es ist schon beeindruckend welche Mengen an Jungpflanzen dort gesetzt wurden. Jedenfalls kann man kaum abschätzen und würdigen wieviel Arbeit dort investiert wurde.
Die Artenzusammensetzung ist recht weit gestaffelt. Neben einheimischen Arten wie z.B.Gagel, Heidelbeere, Zedern-Wacholder oder Baum-Heide sind auch zahlreiche standortfremde Gehölze vorhanden. Hierzu zählen in erster Linie Kiefern, Eichen (keine Ahnung welche) und ein Gehölz, wo es über eine Stunde gedauert hat, um auf den Namen zu kommen (das darf man in Deutschland keinem Botaniker erzählen ).
Dann gibt es noch ein paar Hartlaubgehölze, die aber irgendwie alle gleich aussehen und wo ich mich an dieser Stelle zurückhalten möchte. Das Ganze scheint auf dem Prinzip "Versuch und Irrtum" zu basieren, und wenn man ehrlich ist, scheint das auch ein recht vernünftiger Weg zu sein, da vermutlich niemand einen "Goldenen Lösungsweg" präsentieren kann. Wie andorinha nämlich schon geschrieben hat, ist vor allem die Wasserversorgung ein limitierende Faktor, da die jungen Gehölze noch kein stabil ausgebildetes Wurzelwerk besitzen und somit während längerer Trockenphasen ohne künstliche Bewässerung sehr schnell vertrockenen. Entsprechend gibt es auch größere Bereiche, wo keine Pflanze überlebt hat. Allerdings gibt es auch vielversprechende Resultate. Am besten scheinen die Kiefern klar zu kommen, was aus eigener Erfahrung auch nicht weiter verwunderlich ist (auch in Deutschland überleben diese Junpflanzen selbst auf durchlässigen Sandböden längere Hitzeperioden ohne größere Probleme, während alle andere Gehölze mehr oder weniger dahin siechen). Aber auch die einheimischen Gehölze haben stellenweise Wuchshöhen erreicht, die Anlaß zur Hoffnung geben. Das primäre Ziel ist jedenfalls, eine wald- bzw. gebüschähnliche Vegetation zu entwickeln (wie sie hier auch von Natur aus vorkommen würde), um die Bodenerosion zu stoppen und den ungehinderten Wasserabfluß bei größeren Regenereignissen in Grenzen zu halten.
Man kann jedenfalls nur hoffen, dass der "Feuerteufel" diese Ansätze nicht gleich wieder im Keime erstickt...
vielleicht hast du es übersehen, aber der Beitrag von Strelizia war von 2013 ;-)
Aber ich danke dir für deinen Beitrag, da ich selbst die Angelegenheit noch nicht vollenden konnte. Das Thema lässt mich aber nicht in Ruhe und so werde ich auch noch irgendwann mal dahin kommen und weitere Infos liefern…...
sicher habe ich das gelesen. Aber dieses Thema wird noch die ganzen nächsten Jahre aktuell bleiben und es gibt dazu sicher auch noch eine ganze Menge zu schreiben. Ich wollte Dir einfach nur ein wenig Arbeit abnehmen Wir freuen uns jedenfalls schon auf die weiteren Infos...