heute möchte ich mit meinen Sommerimpressionen beginnen. Diese Beiträge richten sich an jene Leser, die nicht gerade abenteuerliche Wanderbeschreibungen erwarten. Unser Urlaub, ganze 16 Tage lang, sollte eine spannende Mischung zwischen Baden und Ausflügen sein. Im Fokus standen hauptsächlich ruhige Ziele, fernab vom Massentourismus. Dies ist uns auch gelungen. Begleitet wurden wir u. a. durch Manuel aus Santa Cruz, den ich seit Jahren kenne. Er ist nicht nur unser Taxifahrer gewesen, sondern auch unser sympathischer Wanderführer. Dieses Mal logierten wir zum ersten Mal in Santa Cruz, genauer gesagt im Hotel Albatroz Beach & Yacht Club, nachdem unser altes Stammhotel, das Riu (Palace) in der alten Form nicht mehr existiert (Verpflegung nur noch AI). Wir suchten ein Hotel nur mit Frühstück, da wir es bevorzugen in lokalen Restaurant Essen zu gehen. Außerdem sollte es ein kleines Hotel sein, gepflegt und gediegen und natürlich mit Bademöglichkeiten. Besonders hat uns am Hotel Albatroz gefallen, dass es drei Pools gab, zwei davon im Fels und mit Atlantikwasser gefüllt. Meist hatten wir den Pool für uns allein, da das Hotel eben sehr klein gewesen ist. Das Baden machte so viel Spaß, so dass wir die Hotelanlage fast gar nicht verlassen wollten. Aber wir wollten ja auch etwas von Madeira sehen…
Bis später Strelizia
Blick vom Balkon. Im Haupthaus haben alle Zimmer direkten Meerblick auf die Desertas
der erste Ausflug sollte zu meinem Lieblingsort auf Madeira führen. Ich liebe es mit der Seilbahn Rocha do Navio zu fahren um anschließend am Atlantik zu spazieren. Im Hintergrund die steilen Felswände mit den gigantischen Wasserfällen – einfach traumhaft. Vor allem die Geräuschekulisse ist gigantisch: keine Autos, sondern nur Naturgeräusche (sofern man nicht durch laute Stimmen gestört wird). Auch ist es ein exotisches Paradies an Früchten und Gemüsesorten.
Doch dieser Traum mit der Seilbahn zu fahren, sollte nicht erfüllt werden. Die Gondeln wurden ausgetauscht und es fuhr nichts! Als „Trost“ fuhren wir zur Quinta do Furão. Die Aussichtsterrasse des Restaurants ist übervoll gewesen, also setzten wir uns direkt an die Hotelbar neben den Weinreben. Dort waren wir ungestört und konnten in Ruhe über den nächsten Ausflug sprechen.
Viele Grüße Strelizia
Blick auf Porto Santo
Bei so einer Kulisse schmeckt der kühle Wein besonders...
ein weiterer Tag führte uns nach Faial. Ich kannte die relativ neue Aussichtsplattform aus Glas noch nicht (ist kostenlos) und wollte sie sehen. Ehrlich gesagt, ist der Blick nicht schlecht, aber umgehauen hat er mich auch nicht.
Außerdem sind mir viel zu viele Touristen an der Aussichtsplattform gewesen (schnell ein Foto machen, das der nächste ein Foto machen kann). Ich überlegte, wo man an einem Sonntag ungestört in Faial sein konnte und fand die Lösung: Das Museum der Fam. Teixeira. Und die Wahl ist richtig gewesen. Wir sind die einzigen Besucher gewesen und konnten uns das pittoreske Kleinod mit skurrilen Sachen (Auto auf der Palme) in Ruhe betrachten. Das Museum ist ein herrlicher Ort zum Abschalten, aber man erfährt durch die alten Bilder auch viel über die Geschichte von Madeira. Achtung: die Öffnungszeiten sind neu. Das Museum hat nur noch am Samstag und am Sonntag ab 10 Uhr geöffnet.
Sicherlich habt ihr bereits gemerkt, dass Strelizia idyllische Orte bevorzugt. Ein weiteres romantisches Plätzchen ist die Capelinha de Nossa Senhora de Fátima in São Vicente gewesen. Ich liebe diesen grandiosen Blick auf die Bergwelt und nicht viele Touristen besuchen die Kirche. Gesagt und getan und wir fuhren nach São Vicente. Der Blick ist wie immer super toll gewesen, aber überzeugt euch selbst.
Und noch ein Tipp für euch. Das Restaurant Lavrador in São Vicente hat nicht nur eine gute Küche, sondern traumhafte Ausblicke. Probiert es einfach aus.
der letzte Beitrag hat mit einem Restauranttipp geendet.
Daher möchte ich euch an dieser Stelle noch einen weiteren Tipp geben. In Santa Cruz haben wir das Restaurant Bilheteira am Kirchplatz zu unserem Stammlokal gemacht. Die Auswahl ist riesig, die Qualität ist gut und die Preise stimmen. Antonio, der Besitzer hat uns richtig ins Herz geschlossen, genauso wie die supernetten jungen Damen, die uns bedient haben. Mehr dazu später bei Restauranttipps.
bevor wir nach Madeira geflogen sind, hat mich mein Man mit einem wunderschönen Buch überrascht: Wilde Wege. Ich weiß selbst, dass ich viele Touren nur virtuell anhand von Bildern und Videos erleben darf, da ich meinen Mann versprochen habe, nichts Gefährliches mehr zu machen. So suchten wir uns eine leichtere Tour (Tour 22) heraus. Durch den Fluss zum Wasserfall Poço do André sollte es gehen.
Aber da gab es die Sache mit dem inneren Schweinehund. Wir standen vor dem Fluss in Boaventura, aber irgendwie ist uns zu viel Wasser im Fluss gewesen… Mein Wille war da, aber der innere Schweinehund setzte sich leider durch. Also kein Wasserfall. Um nicht ganz umsonst da zu sein, schauten wir uns die alten Ruinen und die Reste der Zuckerrohrfabrik an. Und es ist wieder ein einsames idyllisches Plätzchen gewesen. Wasserfälle, die Strelizia so liebt, gab es zwar an jenem Tag nicht, aber es ist ja nicht der letzte Tag gewesen…
Herzliche Grüße Strelizia
P. S. Mein innerer Schweinehund fragt, ob es leichter ist mit Gummistiefeln durch den Fluß zu gehen?
Hier in das Wasser wollte nicht mein innerer Schweinehund