19.01.17 15:30
Isarianicht registriert
|
Re: Neulinge erfahren die Insel
Abreisetag: Heute muss sich mein Tablet leider nicht nur mit Madeira Weather beschäftigen, sondern auch mit dem deutschen Wetter. Und was ich da so zu lesen bekomme, macht mir gar keinen großen Spaß. Entsprechend wird der Koffer gepackt. Alle Jacken und die Wanderschuhe ganz oben drauf, damit die in München gleich griffbereit sind. Vorher ist mein Liebster, wie fast jeden Tag frische Semmeln holen. Nicht nur für das Frühstück, nein auch für die Brotzeit auf dem Rückflug. Ich bin ja schon froh, dass man auf den Flügen nicht auch noch extra für die Luft zahlen muss, wenn man mehr atmet als der Durchschnitt. Wir checken gegen 11.00 Uhr aus, bringen die Koffer zum Auto. Dann geht es kreuz und quer nochmals durch Funchal. Zum Hafen, an dem wir das Jahr 2017 begrüßen durften, durch die immer noch bunt geschmückte Innenstadt – aus den Lautsprechern dudelt inzwischen fast durchgehend Walzermusik – und in die Zona Velha. Dort wollen wir noch etwas kleines zu Mittag essen und plötzlich, ganz unerwartet, ist es soweit. Wir müssen zum Flughafen. Wir sagen Servus Funchal und später adeus Madeira. Wir werden wiederkommen und dann heißt es: Bem vindo Madeira.
Und nun ein kleines Ersttäter-Resümee, vollkommen subjektiv:
Madeira ist eine wunderbare Insel, auch Anfang Januar. Ob es zu der Zeit immer so schönes Wetter ist, wie wir es hatten, kann ich nicht beurteilen. Wir hatten fast durchgehend 18°-20° in Funchal, auch nachts kühlt es nicht sehr ab, das fanden wir besonders angenehm.
Einen starren Ausflugsplan sollte man nicht haben, es hat schon mal sehr unangenehme 6° in den Bergen mit Wind und Regen gehabt. (Während ich das bei Schneefall und Dauerfrost schreibe, muss ich fast lachen). Wir haben uns an Madeira Weather orientiert und sind ganz gut damit gefahren. Mal ging es nach Osten, Norden, Süden oder in die Mitte, je nach Vorhersage – den Westen mussten wir aus Zeitgründen auslassen.
Beim Auto sollte man, sofern man eines mietet, auf ein paar PS achten, die Bergstraßen haben es teilweise wirklich in sich.
Wandern kann man bis zum Abwinken. Wir haben nur 3 kleinere Wanderungen gemacht und das zu den Hotspots. Das nächste Mal werden wir auf alle Fälle vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo laufen und ein paar (längere) (Levada-)Wanderungen, die nicht so stark frequentiert sind, machen. Ich habe soviel Ehrfurcht vor den Menschen, die die Levadas gebaut haben. Es gibt hier im Forum so tolle Beschreibungen und Videos. Wenn man keine Rundwanderung macht, kann man mit dem Bus (Fahrplan genau lesen!) oder Taxi (evtl. bereits vorher bestellen) zurückfahren.
Wer Pflanzen und Gärten liebt, wird Madeira sowieso lieben. Diese Vielfalt und Blütenpracht, und wie gesagt, wir waren im Winter, ist grandios. Mitten im Ort Bananenplantagen und überall Pflanzen am Wegesrand, die es hier nur im botanischen Garten in den Gewächshäusern gibt.
Das Essen war durchwachsen, bitte bitte nicht böse sein, aber die portugiesische Küche ist nicht wirklich berühmt. Dennoch: Es gibt einige Spezialitäten, die wir probiert haben und uns auch geschmeckt haben. Und wir haben festgestellt, teurer muss nicht besser sein. Poncha ist eines meiner Lieblingsgetränke geworden.
Gibt es einen Spruch wie:
Täglich ein Poncha, der macht den Kopf klar.
Oder so ähnlich?
Den Natternkopf konnte ich nicht bestaunen und schon deshalb muss ich zurückkommen. Das nächste Mal werden uns also irgendwann im Mai sehen.
|