Damit es nicht ewig dauert, bis alle Bilder geladen sind, eröffne ich einen weiteren Thread.
1985 durfte ich noch die uralte Keltermethode von Madeirawein irgendwo an der Südküste zwischen Funchal und Camara de Lobso miterleben. Ich wanderte an der Levade in den Weinbergen entlang und hörte plötzlich Gelächter, das aus einem kleinen Häuschen direkt neben der Levada drang. Ein kleines Mädchen sah mich und lud mich mit Handzeichen und einem Lächeln ein, in das Häuschen zu gucken. Drinnen stampfte eine Familie in Gummistiefeln durch ein großes steinernes Becken voller Trauben und kelterte sie so. Der Traubensaft floss durch den Korb im Bild, in dem ein paar Lappen als Filter lagen. Obwohl ich sie nicht verstand (ich spreche kein Portugiesisch) luden mich die Leute durch Zurufe ein, ein Glas Traubensaft zu probieren. Er schmeckte so gut, dass ich das Glas leerte. Wer denkt, ich wäre wegen der nicht vorhandenen Hygiene hinterher krank geworden, der irrt. Es ging mir während des ganzen Urlaub bestens.
Fahrtzeit 1985 von Funchal nach Porto Moniz, wenn man sehr »sportlich« fuhr: zweieinhalb bis drei Stunden. Damals war die alte Küstenstraße der Nordküste über den Encumeada-Pass die schnellste Verbindungsstraße dorthin. Diese Aufnahme entstand kurz vor Porto Moniz.
Nachdem Du so viele, interessante Bilder von 1985 eingestellt hast, anbei auch von mir eines aus diesem Jahr. Ob es wohl heute noch möglich ist, die 25 Quellen im Sommer aufzusuchen, ohne einen einzigen Menschen zu treffen? mfg Ulrich
Was sich gewiss seit 1985 nicht geändert hat: Beim Aufstieg vom Pinaculo über Caramugo nach Estanquinhos wird man sich sicher auch heute noch oft im Nebel wiederfinden. mfg Ulrich
Hallo Ulrich Find ich super , dass du meiner Aufforderung gefolgt bist. Die 25 Quellen habe ich 1985 nicht mal gefunden. Das ist also ein Ziel, das ich noch nachhole, auch wenn es von den Heerscharen der Touristikbranche überlaufen sein wird.
Zitieren:….die 25 Quellen im Sommer aufzusuchen, ohne einen einzigen Menschen zu treffen?
Das hoffe ich doch, da ich vorhabe sehr, sehr früh am Forsthaus anzulanden. Mit zwei bis drei Stunden Vorsprung vor den Reisebussen, dürfte man heute auch noch wenige Menschen dort treffen.
Zitieren:Beim Aufstieg vom Pinaculo über Caramugo nach Estanquinhos wird man sich sicher auch heute noch oft im Nebel wiederfinden.
Das hoffe ich doch sehr, sonst müssten wir uns Gedanken darum machen, was mit der Rythmik der Passatwolken und dem Steigungsregen auf Madeira nicht stimmt.
Glimmerling:Fahrtzeit 1985 von Funchal nach Porto Moniz, wenn man sehr »sportlich« fuhr: zweieinhalb bis drei Stunden. Damals war die alte Küstenstraße der Nordküste über den Encumeada-Pass die schnellste Verbindungsstraße dorthin. Diese Aufnahme entstand kurz vor Porto Moniz.
An diese Straße haben wir auch sehr intensive Erinnerungen. Es gab aber einen Busfahrer, der einem die Fahrt nach Porto Moniz nicht verleidete (wir haben ihm nach vielen Jahren für seine umsichtige Fahrweise ein Diplom und ein Geschenk gemacht - so erleichtert waren wir immer, wenn er auf dem Fahrersitz saß). mfg Ulrich
Ich wanderte an der Levade in den Weinbergen entlang und hörte plötzlich Gelächter, das aus einem kleinen Häuschen direkt neben der Levada drang. Ein kleines Mädchen sah mich und lud mich mit Handzeichen und einem Lächeln ein, in das Häuschen zu gucken. Drinnen stampfte eine Familie in Gummistiefeln durch ein großes steinernes Becken voller Trauben und kelterte sie so. Der Traubensaft floss durch den Korb im Bild, in dem ein paar Lappen als Filter lagen. Obwohl ich sie nicht verstand (ich spreche kein Portugiesisch) luden mich die Leute durch Zurufe ein, ein Glas Traubensaft zu probieren.
Die Gastfreundschaft der Insulaner war damals umwerfend. Weil wir darauf vorbereitet waren, immer wieder eingeladen zu werden, hatten wir stets ein paar kleine Geschenke im Rucksack, um uns revanchieren zu können. Heute - im Zeitalter des Massentourismus - sind die Einheimischen nicht mehr neugierig auf Fremde; daher dürften solche, von Dir beschriebenen, Erlebnisse die meisten Touristen nicht mehr erleben. mfg Ulrich
ulrich: Die Gastfreundschaft der Insulaner war damals umwerfend. Weil wir darauf vorbereitet waren, immer wieder eingeladen zu werden, hatten wir stets ein paar kleine Geschenke im Rucksack, um uns revanchieren zu können. Heute - im Zeitalter des Massentourismus - sind die Einheimischen nicht mehr neugierig auf Fremde; daher dürften solche, von Dir beschriebenen, Erlebnisse die meisten Touristen nicht mehr erleben. mfg Ulrich
Die Sache mit der Gastfreundschaft und Hilfsbereistschaft kann ich bestätigen. Ich hatte diesbezüglich noch so ein Erlebnis von dem ich auch noch ein Dia habe. Ich werde das mal hochladen. Wer weiß, vielleicht erkennt sich die betreffende Madeirenserin auf dem Bild wieder, wenn sie denn im Forum zugang ist und ich kann den Kontakt wieder herstellen.
Auch auf dem höchsten Gipfel der Insel hat sich seit 1985 einiges geändert: Damals gab es auf dem Pico Ruivo nur eine steinerne Stele, weder Plattenwege, noch eine Umzäunung waren vorhanden. Wer abstürzen wollte, konnte dies ungehindert tun -:)
Auch auf der Ponta de Sao Lourenco hat sich seit damals einiges geändert: 1985 gab es weder befestigte, noch gesicherte Pfade - man musste sich selbst einen Weg suchen. An anderen Wanderern konnte man sich auch nicht orientieren ... es gab keine!
Wir haben einmal in der damals ziemlich verfallenen Fischerhütte (Casa Sardinha) übernachtet - heute Ökostation. Ansonsten immer etwas südlich davon gezeltet ... kein Mensch ist einem dort begegnet. mfg Ulrich