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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Gambozinos
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16.09.21 07:29
Cignale 

Madeira-Cinerarie

Gambozinos

Am portugiesischen Festland, vor allem an den Ufern von Tejo und Sado, aber auch am Mondego, Minho oder Douro, sowie vielerorts im Nachbarland Spanien sind sie zu finden. GAMBOZINOS. Ich habe während meiner Zeit auf Madeira niemals einen gesehen oder gefangen, sowie es am Festland eine Art Volkssport ist. Dennoch haben mir immer mal wieder Madeirenses erzählt, dass es auch Gambozinos auf der Insel gäbe und die nächtliche Jagd mit Jutesack und Taschenlampe auch auf der Insel bekannte wäre. Hat von euch schon einmal jemand einen Gambozino gesehen bzw. an einer Jagd auf diese Tiere telgenommen?

16.09.21 09:49
Espadarte

nicht registriert

Re: Gambozinos

Die Gambozinos, besser bekannt als Mosquitofish stammen aus Mittelamerika und wurden zur Malariabekämpfung in Portugal eingesetzt. Es sind Süßwasserfische die sich aber auch gerne im Brackwasser der Flussmündungen aufhalten.
Bei der Jutesackgeschichte dürfte es eine Verwechslung mit dem Cavaco geben. (Besser als Jutesäcke eignen sich Damenstrümpfe an denen die Cavacos besser hängen bleiben)

16.09.21 09:50
Zorro 

Madeira-Cinerarie

Re: Gambozinos

Hi,
Gambozinos - sind das nicht so eine Art Wolpertinger ?
Also ist das so eine Art Gespensterwanderung auf der Suche nach Fabelwesen ?
Klär mich doch bitte auf, vielleicht muß ich auf Madeira noch mal was nachholen.
LG Zorro.

Oh, die Antwort kam schon fast gleichzeitig mit meiner Nachfrage.

Zuletzt bearbeitet am 16.09.21 09:51

16.09.21 10:53
Cignale 

Madeira-Cinerarie

Re: Gambozinos

Espadarte:
Die Gambozinos, besser bekannt als Mosquitofish stammen aus Mittelamerika und wurden zur Malariabekämpfung in Portugal eingesetzt. Es sind Süßwasserfische die sich aber auch gerne im Brackwasser der Flussmündungen aufhalten.
Bei der Jutesackgeschichte dürfte es eine Verwechslung mit dem Cavaco geben. (Besser als Jutesäcke eignen sich Damenstrümpfe an denen die Cavacos besser hängen bleiben)

Von diesen Fischen habe ich noch nie etwas gehört und ich weiß auch nicht, wie sie in Mittelamerika genannt werden. Mag sein, dass man sie dort als Gambozino bezeichnet. Ich Süd- und Mittelamerika, sowie in Brasilen und Portugal, gibt es immer mal wieder dieselben Worte, welche im jeweiligen Land eine andere Bedeutung haben und es somit oftmals zu Missverständnissen kommt. So haben die Worte rapariga und bicha in Brasilien eine andere Bedeutung als in Portugal. Wie auch immer ein Gambozino ist weder in Portugal noch in Spanien besagter Fisch.

16.09.21 11:02
Cignale 

Madeira-Cinerarie

Re: Gambozinos

Zorro:
Hi,
Gambozinos - sind das nicht so eine Art Wolpertinger ?
Also ist das so eine Art Gespensterwanderung auf der Suche nach Fabelwesen ?
Klär mich doch bitte auf, vielleicht muß ich auf Madeira noch mal was nachholen.
LG Zorro.

Oh, die Antwort kam schon fast gleichzeitig mit meiner Nachfrage.

Gambozino ist so eine Art Wolpertinger. In Portugal sagt man peixe ou passáro imaginado. Als ich zum ersten Mal im Ribatejo von Gambozinos und der Jagt auf sie hörte, erklärte man mir es seine eine Mischung aus Wildhuhn und Fisch. Zu jener Zeit war ich was die portugiesische Sprache angeht noch in einer totalen Lernphase und habe auch nicht alles sofort verstanden. Und ich dachte zunächst, dass damit Teich- oder Blesshühner gemeint wären und man mir als Estrangeiro es so irgendwie versuchte zu erklären. Aber als ich dann hörte, dass man sich nachts mit einem Jutesack in welchen man eine Taschenlampe legt und rufen muss "Gambozino ao saco." kamen mir doch Zweifel und ich verstand das man mich veräppeln wollte. Ich hatte zu jenem Zeitpunkt, da ich aus dem hohen Norden stamme, auch noch nie etwas von Wolpertingern gehört. Gambozinos kannte ich eher. Und was ein Gambozino ist, da gibt es insbesondere zwischen Portugal und verschiedenen Gegenden in Spanien viele Varianten. In manchen spanischen Regionen sagt man es ist eine Art Insekt welches aber ebenfalls mit Sack und Lampe gejagt wird.

16.09.21 11:18
Espadarte

nicht registriert

Re: Gambozinos

Cignale:
Wie auch immer ein Gambozino ist weder in Portugal noch in Spanien besagter Fisch.

https://www.geocaching.com/geocache/GC3D...nos-vs-gambusia

16.09.21 11:22
Cignale 

Madeira-Cinerarie

Re: Gambozinos

Espadarte:
Die Gambozinos, besser bekannt als Mosquitofish stammen aus Mittelamerika und wurden zur Malariabekämpfung in Portugal eingesetzt. Es sind Süßwasserfische die sich aber auch gerne im Brackwasser der Flussmündungen aufhalten.
Bei der Jutesackgeschichte dürfte es eine Verwechslung mit dem Cavaco geben. (Besser als Jutesäcke eignen sich Damenstrümpfe an denen die Cavacos besser hängen bleiben)

Ich habe auch gehört, dass man in Südeuropa, wo es die Malaria einst gab, durchaus Fische zur Bekämpfung ausgesetzt hatte und zwar recht kleine, welche man heute in vielen schönen Farben in vielen deutschen Wohnzimmer im Aquarium bewundern kann. Wer kennt sie nicht, die kleinen Guppys. Mir ist bekannt, dass man das auf Korsika so gemacht hatte.

16.09.21 11:29
Daniel 

Administrator

Re: Gambozinos

Wenn man googelt, findet man sogar Bilder eines Gambozinos......




Der Verweis von Espadarte auf den Geocache erklärt den Sachverhalt recht gut: Sag ich doch: Geocaching bildet!!!!!!

Hier die Google-Übersetzung:

Gambusia wird oft mit dem mythischen Gambozino verwechselt. Ähnliche Wörter sind der Ursprung dieser Verwirrung. Wenn der Gambusia jedoch ein schwer auszurottender Eindringling ist, wird der Gambozino, egal wie begehrt er auch ist, nie gefunden. 'Gambozins in den Sack!' ist ein Ausdruck, den fast jeder gehört hat. Es gibt jedoch keine Aufzeichnungen über diejenigen, die sie gesehen haben. „Der Gambozino ist eine Art, die nicht existiert und verwendet wird, um Kindern Streiche zu spielen“, erklärt João Lopes, Biologe aus Fluviário de Mora. Wörterbücher beschreiben sie als "imaginäre Fische oder Vögel, mit denen die Pacovia scherzhaft ausgetrickst werden, indem sie sie zur Jagd oder zum Fischen für diese Tiere schicken". Daher sind die Gambuzis, abgesehen vom Namen, überhaupt nicht mit der Gambusia verwandt. Dieser Fisch, vielleicht die unbedeutendste der Arten, die unsere Gewässer bewohnen, ist aufgrund seiner geografischen Verbreitung bekannt. Sehr häufig in Süß- und Brackwasser, spielt es eine wichtige Rolle, die fast niemand so genau kennt... Gambusia ist für die meisten Süßwasserfischer tatsächlich ein unwichtiger Fisch. Fast jeder kennt ihn, aber niemand kennt wirklich seinen Namen und woher dieser Fisch kommt. Abgesehen von Studien zu dieser Art hat wahrscheinlich niemand viel Zeit damit verschwendet, über diesen Fisch zu schreiben, der aus irgendeinem Grund über mehrere Länder verbreitet ist und eine sehr wichtige Rolle spielt, wie wir weiter unten sehen werden. Der Gambusia holbrooki ist ein kleiner Fisch, der aus Mittelamerika stammt, insbesondere aus den Flüssen, die in den Golf von Mexiko münden. Derzeit ist es über mehrere Länder in Europa verbreitet, darunter natürlich Portugal, Afrika, Asien und Australien. In unserem Land ist es sehr häufig in Staudämmen, insbesondere in der Mitte und im Süden, und in kleinen Bewässerungsdämmen, vorzugsweise mit etwas Wasservegetation. Interessanterweise ist diese Art eine Familie, die den bekannten Guppis sehr nahe kommt, dem beliebtesten Fisch in heimischen Aquarien in tropischen Gewässern, was die Familienmerkmale leicht bezeichnet. Weibchen unterscheiden sich stark von Männchen, einschließlich der viel größeren Größe, die sechs Zentimeter erreichen kann, gegenüber dreieinhalb bei Männchen. Diese haben die Besonderheit, dass die Afterflosse an das Fortpflanzungssystem angepasst ist. Sie sind ovovivipar, was bedeutet, dass sich die Nachkommen im Mutterleib entwickeln, wo die Eier befruchtet werden und bereits entwickelt geboren werden. Sie sind bei der Geburt völlig autonom und müssen nur sofort Zuflucht suchen, da sie von ihresgleichen hartnäckig verfolgt werden. Weibchen sind sehr produktiv und können von Monat zu Monat etwa fünfzig Nachkommen zeugen. Da sie sich ständig in einem Schwangerschaftszustand befinden, werden die Stinktiere in manchen Regionen als „Bäuche“ bezeichnet. Sie widerstehen großen thermischen Amplituden, niedrigem Sauerstoffgehalt und sogar viel Salzgehalt im Wasser und erweisen sich als echte „All-Terrain“-Anpassung. Der Mückenfisch Das wichtigste Merkmal dieses kleinen Fisches ist, dass er sich, wann immer er kann, von Mückenlarven ernährt. Es ist ein wahrer Fresser, der laut durchgeführten Studien zwischen einhundert und zweihundert Larven pro Tag aufnehmen kann. In vielen Ländern, in denen er zur Bekämpfung von Mückenschädlingen eingeführt wurde, trägt er sogar den Namen Moskitofisch oder „Mückenfisch“, ein Name, der auch in unserem Land an einigen Stellen bekannt ist. Dieser „unbedeutende“ Fisch war sogar Teil des Programms der Weltgesundheitsorganisation zur Bekämpfung der „Schlafkrankheit“ in Afrika, mit dem Vorteil, ein biologisches Produkt zu sein. Wie alles andere gibt es keine Schönheit ohne Fang, und dieser Art wurden bereits einige Umweltschäden zugeschrieben. In Neuseeland und Australien haben Studien gezeigt, dass Stinktiere oft als Nahrung die Eier einheimischer Arten bevorzugen, die empfindlichsten schnell dezimieren oder durch direkte Konkurrenz um Nahrung, da sie sehr gefräßig sind. Im Gegenzug wurden sie auch leichte und reichliche Beute für andere Raubfische und Wasservögel. In der Umgebung, und da es anscheinend keine Studien zu diesen möglichen Auswirkungen gibt, sind Stinktiere an den verschiedenen Orten, an denen sie von Süßwasserfischern beobachtet werden, weit verbreitet, ohne jedoch genau zu wissen, welche Fische sie sehen. (Text von meiner Autorschaft veröffentlicht in Correio da Manhã vom 18. August 2002) Veröffentlicht von José Gomes Torres um 23:02 Tags: Süßwasserfisch

Liebe Grüsse

Daniel

16.09.21 12:18
Cignale 

Madeira-Cinerarie

Re: Gambozinos

Zu Gambozino und Wolpertinger fällt mir ein weiteres Tier ein, welches ich zunächst ebenfalls für eine Kreatur der Phantasie hielt, aber feststellen musste, dass es sie wirklich gibt. Man findet sie nicht oft und sie sind auch nicht unbedingt geplant. Was ich meine sind Fashühner, und dabei handelt es sich um eine Kreuzung aus Haushuhn und Fasan, die nicht unbedingt bewusst herbeigeführt wird. Meist ist es ein Hybrid aus Jagdfasan und deutschen Buschhuhn. Ein deutsches Buschhuhn ist eine Rasse, welche eigens dafür gezüchtet wurde um andere wilde Hühnervögel wie Fasan, Reb- oder Rothuhn und auch Auer- und Birkhuhn als Amme auszubrüten und dann in der freien Natur anzusiedeln. Diese Hühner sind eine Kreuzung aus verschiedenen Zwerghühnern und aus Indien stammenden Wildhühnern, in erster Linie den Bankivas, welche auch die Vorfahren unserer heutigen Haushühner sind. Wenn eine Buschhenne dann in freier Wildbahn recht erfolgreich ihre adoptieren Kinder aufgezogen hat und diese eigene Wege gehen und bevor die Henne wieder vom Besitzer eingefangen wird, kommt es immer mal wieder vor, dass sie auf einen allein umherstreifenden männlichen Fasan trifft und es zur Paarung kommt. Allerdings sterben die meisten Küken schon im Ei ab und es kommt, wenn überhaupt, nur eines oder zwei durch und wird auch erwachsen. Also ich hatte als ich das erste Mal vom einem Fashuhn hörte, ebenfalls an einen Scherz geglaubt. Nun ja Fasanen sind von allen Hühnervögeln die nächsten Verwandte unserer Haushühner. Und deren Vorfahren, die Bankivas, die zwar vom Aussehen Hühner sind, leben und verhalten sich wiederum mehr wie Fasanen als wie unsere Haushühner, die von ihnen abstammen. Deutsche Buschhühner haben auch ein paar Besonderheiten. Sie brauchen keinen Stall und lassen sich sehr gut in Parkanlagen halten, nachts wenn andere Hühner in ihren Stall gehen, baumen Buschhühner auf. Sie haben an den Füssen auch fünf und nicht nur vier Zehen, wie die meisten anderen Haushühner. Und sie legen turkis bis grüne Eier, was allerdings daran liegt, dass man bei denen auch südamerikanische Araucanas eingekreuzt hat, die eigentlich di einzige Rasse sind, welch Eier in diesen Farbton legen. Aber sobald in einer Linie Araucanablut fließt wird das Gen was dafür verantwortlich ist immer dominant weitergegeben. Wenn man zum ersten Mal solch ein Araucanahuhn sieht, da könnte man auch anfangen an Wolpertinger oder Gambozinos zu glauben, den sie haben keinen Schwanz, laufen recht aufrecht, und haben am Kopf entweder Bärte oder rechts und links Bommeln mit Federn oder auch beides.

Zuletzt bearbeitet am 16.09.21 12:33

16.09.21 16:46
Espadarte

nicht registriert

Re: Gambozinos

Cignale:
Ein deutsches Buschhuhn ist eine Rasse, welche eigens dafür gezüchtet wurde um andere wilde Hühnervögel wie Fasan, Reb- oder Rothuhn und auch Auer- und Birkhuhn als Amme auszubrüten und dann in der freien Natur anzusiedeln.

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