ulrich:kannst Du mir übrigens den Link zu der Checkliste senden?
Hallo Ulrich,
du kennst die Liste des österreichischen Kollegen Hafellner nicht? Ich hatte den Link hier schon mal im Forum angegeben, der funktioniert aber anscheinend nicht mehr. Macht nix, ich habe mir die Datei damals runtergeladen und eine Excel-Tabelle daraus gebastelt. Da es hier im Forum mit etwas größeren Dateianhängen oftmals zu Problemen kommt, schicke ich sie dir an deine Hochschul-Adresse...
Und was den Bestimmungsschlüssel betrifft, da kann man also nur warten, dass sich für Makaronesien irgendwann mal ein/e Idealist/in findet. Klar sind solche Erstwerke immer extrem fehleranfällig. Die erste Exkursionsflora für die Kanaren von Hohenester und Welß ist ein gutes Beispiel dafür (obwohl viele Fehler hätten vermieden werden können. Schlüssel die einen öfter mal einfach ins Nirvana schicken, da muss wirklich nicht sein). Sicher ist das auch ein Grund, warum viele sich nicht daran trauen. Aber wenn alle so denken würden, wäre beispielsweise ein Gesamtwerk wie die Flechten von Deutschland oder gar von ganz Europa nie entstanden...
und noch eine Flechte... Nachdem du hier schon Lungenflechten vorgestellt und mich diesbezüglich einmal korrigiert hast, schaue ich inzwischen wieder etwas genauer hin. Jedenfalls bin ich mir sehr sicher, diesmal mit "Lungenflechte" nicht daneben zu liegen. Die Aufnahmen stammen von Chao da Ribeira (südlich von Seixal), wo du anscheinend auch schon ein paar mal gewesen bist. Von Weitem dachte ich noch an Lobaria pulmonaria, von Nahem kamen mir dann aber doch Zweifel. Es waren keinerlei Sorale zu sehen, dafür aber zahlreiche, mehr oder weniger abgeflachte Isidien (ist auf den Fotos zumindest zu erahnen). Laut des Bestimmungsschlüssel von Felix Schumm müsste das dann Lobaria immixta sein... (?)
so schön wie Deine Exemplare sind meine L. immixta-Proben alle nicht.
Beide Bilder sind sehr gut gelungen und auf dem größeren sieht man die abgeflachten, meist randlich orientierten, Isidien ganz gut. Was mich ein bisschen irritiert, ist die Länge dieser Auswüchse. Wenn Du aber nirgends Sorale gefunden hast, bleibt nur die von Dir genannte Art übrig.
Zwar war ich bereits mehrmals südlich von Seixal, an jenem Ort, wo die Ribeira aus dem Lorbeerwald kommt (und immer war es dort flechtenreich und regnerisch ) - aber Lobaria immixta habe ich dort weder fotografiert noch gesammelt (siehe die Karte meiner Fundorte dieser Species):
Wenn es dort so schöne Exemplare gibt, muss ich wohl doch noch einmal nach Madeira!!!
mfg Ulrich
P.S. Der Schumm-Schlüssel ist inzwischen (auf Grund genetischer Befunde) schon überholt: Lobaria wurde in die Gattungen Lobaria, Lobarina und Ricasolia aufgeteilt. L. immixta behält aber wohl ihren Namen, wenn ich das richtig verstehe.
ulrich:P.S. Der Schumm-Schlüssel ist inzwischen (auf Grund genetischer Befunde) schon überholt: Lobaria wurde in die Gattungen Lobaria, Lobarina und Ricasolia aufgeteilt. L. immixta behält aber wohl ihren Namen, wenn ich das richtig verstehe.
*seufz* bekommen die Kinder also wieder mal neue Namen... Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht etwas konservativ, aber ich bin der Meinung dass es in der Flechtensystematik dringenderen Forschungsbedarf gibt, als Arten, die schon seit Jahrzehnten unterschieden werden, neue Namen zu geben. Aber diesen Trend gibt es auch bei den höheren Pflanzen, man ist halt der Meinung, dadurch dem "natürlichen System" näher zu kommen. Ich warte nur drauf, dass die Weiße von den rotblühenden Taubnesseln abgetrennt und eine eigene Gattung kreiert wird...
ulrich:Zwar war ich bereits mehrmals südlich von Seixal, an jenem Ort, wo die Ribeira aus dem Lorbeerwald kommt (und immer war es dort flechtenreich und regnerisch ) - aber Lobaria immixta habe ich dort weder fotografiert noch gesammelt (siehe die Karte meiner Fundorte dieser Species)
Auch wir fahren in jedem Urlaub dorthin und ich hoffe mal, dass wir auch von dem selben Ort sprechen. Die Situation dort ist in etwa mit der am Fanal vergleichbar. Zwar sind die Bäume nicht so alt, stehen aber ebenfalls vielfach auf beweideten Flächen und bekommen so deutlich mehr Licht ab als im dunklen Lorbeerwald. Wir parken dann immer in der Nähe des Restaurants (Restaurante Laurissilva). Die Flechte muss auch in unmittelbarer Nähe fotografiert worden sein, da sie zu den ersten Aufnahmen an dieser Stelle gehörte, noch bevor wir den Weg weiter in Richtung Lorbeerwald gegangen sind.
da ich mein Herbar über kurz oder lang abgeben werde, bin ich z.Z. dabei, bestimmte Gattungen nochmals zu überprüfen - im Augenblich gerade Lobaria. Dabei habe ich eine Korrektur vorzunehmen: Die beiden ersten Bilder meiner Flechtenseite zeigen nicht Lobaria pulmonaria südlich von Seixal, sondern es ist L. immixta (das belegen sowohl die Chemie als auch die Form der an den Lappenrändern befindlichen Isidien --> abgeflacht; siehe Bild).
Demzufolge sind wir offenbar beide an etwa der gleichen Stelle mit dieser Art fündig geworden. An das Restaurant habe ich auch noch dunkle Erinnerungen ... ich meine, dort einmal Forelle gegessen zu haben - aber das ist eine Ewigkeit her.
... wer von Euch Beiden hat denn da welche Toilette benutzt? Interessant ist auch, dass das kleinere Becken den weitaus größeren Wasserkasten hat. mfg Ulrich
ulrich:... wer von Euch Beiden hat denn da welche Toilette benutzt?
Betriebsgeheimnis...
ulrich:Interessant ist auch, dass das kleinere Becken den weitaus größeren Wasserkasten hat.
Das ist in der Tat sehr interessant, zumal uns dieses Detail gar nichtg aufgefallen war. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir zu sehr von der direkt links angrenzenden Dusche abgelenkt wurden. Dort hätte man sich theoretisch auch zwanglos zu Dritt beschäftigen können...
Velvet: Dort hätte man sich theoretisch auch zwanglos zu Dritt beschäftigen können...
...theoretisch, aber praktisch war's zu zweit wohl besser .................................................................................................................................................
Nach längerer Abwesenheit im Madeira-Forum hier wieder einmal eine Flechte aus dem Laurisilva. Sphaerophorus globosus hat ihren deutschen Namen "Korallen-Kugelträger" zu Recht - wie ich finde: Die Strauchflechte sieht einer Koralle recht ähnlich; die Fruchtkörper (Apothecien) sind kugelförmig (siehe unteres Bild). Sie wird bis 5 cm hoch und knapp 10 cm breit. In Mitteleuropa ist die Art auf ozeanische, sehr niederschlags- oder nebelreiche und warme Standorte beschränkt. Da es diese Bedingungen bei uns kaum gibt, ist sie hier sehr selten. In Madeira hingegen findet sie optimale Lebensbedingungen und kommt dort auf Laub- und Nadelbäumen (Erika arborea - Baumheide) vor, besiedelt aber auch häufig Silikatgestein. mfg Ulrich
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und regnerisch 
) - aber Lobaria immixta habe ich dort weder fotografiert noch gesammelt (siehe die Karte meiner Fundorte dieser Species):
