Madeira-Strelitzie

Hallo Espardarte,

ja, es gibt einiges, das hier nicht wächst. Knollensellerie habe ich schon gehabt, aber richtig gute Knollen gab das nicht. Immerhin wächst Selleriegrün ganz gut (habe die Samen geschenkt bekommen, es ist kein Stangensellerie).

Besonders traurig finde ich, dass das köstliche Liebstöckel nicht gedeiht. In dem Fall liegt es ganz klar an Minierfliegen, die das Laub zerstören. Die Pflanze wird dann immer schwächer und ist irgendwann ganz verschwunden. Ich versuche jetzt, es im Haus zu kultivieren.

Ein Estragon ist auch schon weg, aber ich werde es noch einmal probieren.

Bei der CAF (Cooperativa Agrícola in Sao Martinho) gibt es auch einige Pflanzen zu kaufen, die hier gar nicht gedeihen KÖNNEN, wie z.B. schwarze Johannisbeeren. Ich habe einen Strauch gepflanzt, der auch wächst, aber niemals blüht und fruchtet. Erst später schaute ich im Internet nach und fand, dass sie Südgrenze für deren Kultur vieel weiter nördlich liegt. Wenigstens kann ich Blätter für Tee ernten.

Bei Stachelbeeren wäre es wohl ähnlich, zudem brauchen sie ja unbedingt kalkhaltigen Boden.

Das erinnert mich wieder an den Flieder , den de uhls gepflanzt haben: Hatte der schon einmal eine Blüte?

Schwertlilien sehnen sich nach Germanien zurück, immerhin bilden sie vereinzelte Blütenrispen.


Die Gründe dafür, dass manches hier nicht gedeiht sind unterschiedlich:

- Das Klima begünstigt das Auftreten von echtem Mehltau sehr.
- Das Klima ist insgesamt für viele Pflanzen zu warm oder trocken (Zitrusgewächse gedeihen hier im Westen oder Norden viel besser als z.B. in Funchal)
- Bestimmte tierische Schädlinge treten hier viel stärker auf, auch Vorratsschädlinge wie z.B. Bohnenkäfer. (Ich hebe meine Trockenbohnen nur noch im Gefrierfach auf).
- Der Boden ist leicht sauer, er enthält nicht genug Kalk.
- Es gibt keinen Frost.
- Die Tageslänge ist übers Jahr zu gleichmässig .

Tja, es kann viele Gründe haben.

Wegen der Pastinaken muss ich noch einmal nachsehen.Ein Nachbar von mir hat aus Venezuela Pflanzen, die so eine Art Zwischending zwischen Karotten und Pastinaken zu sein scheinen, aber ich habe den Namen jetzt nicht parat.

Also ich finde es auch sehr interessant von gärntnerischen Erfolgen und Misserfolgen anderer Forianer zu hören!


Viele Grüße, madBee

Zuletzt bearbeitet am 10.10.15 17:34

Madeira-Strelitzie

Hallo Iris,

ich meine natürlich die grossen, bunten Iris barbata elatior, und von denen habe ich bisher auf Madeira noch nichts beeindruckendes gesehen.

Die Rhizome bilden zu viele Seitentriebe, die dann zu schwach sind , um zu blühen.
Auch der Wasserbedarf ist hier schwieriger einzuschätzen, in Deutschland brauchen die ja fast gar keine Bewässerung.

Das mit Germanien ist nur ein Wortspiel im Hinblick auf die alten Iris germanica.

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Das Bild zeigt noch mein Beet in Deutschland. Die hellblaue "Clear Morning Sky" ist auch hier auf Madeira am wüchstigten.



Liebe Grüße, madBee

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Iris-Beet D.jpg (695x) Mime-Type: image/jpeg, 478 kB

nicht registriert

Hallo,

also in den 7 Jahren hier habe ich doch etwas Erfahrung sammeln können.
Pastinaken gedeihen hier schon und teils sehr gut! Teilweise hatten sich aber nur ganz kurze Knöllchen gebildet. Habe herausgefunden, dass das auf starken Nematodenbefall zurückzuführen ist und habe überall Tagetes zwischen dem Gemüse gesät.
Das selbe Problem bei Sellerie, heuer hatte ich aber doch ganz schöne Knollen. Viel Kompost und Eisen gedüngt.
Liebstöckel habe ich auch lange gebraucht aber jetzt habe ich einen schönen Busch. Auch viel Kompost untergearbeitet.
Estragon gedeiht jetzt auch!
Iris gedeihen auch, ich habe die kleinen weissen und dunkellila aber sie blühen nur ein paar Tage und ich werde sie wohl rauswerfen. Meine Nachbarin hat eine grossblühende gelb/bräunlich/lila. sie wollte mir welche schenken aber die Farbe gefällt mir nicht:
Narzissen sind oberhalb Ponta do Sol am Waldrand entsorgt worden und blühen jedes Jahr aber auch nur kurz.
Was bei mir nicht besonders gut wächst ist Dill. Robert würde mir alles abkaufen aber.........vielleicht finde ich das auch noch raus.
Habe eine Minkiwi mitgebracht und die machte keine Früchte, braucht anscheinend Frost.
Vielleicht liegt es daran, dass ich auf 500m lebe und es den Pflanzen, die es nicht so gerne warm haben, gefällt. Ausserdem braucht es Kalk.
Habe mich ein bisschen auf grünen Spargel spezialisiert, in 1 Jahr wird die 1. grosse Ernte sein.

LG Strelizie

Madeira-Riesenfingerhut

Strelizie:
Was bei mir nicht besonders gut wächst ist Dill. Robert würde mir alles abkaufen aber.........vielleicht finde ich das auch noch raus.

also bei mir ist der Dill diesen Sommer sehr gut gewachsen. Hatte so viel dass ich eingefroren habe.
Jetzt habe ich einige Jungpflanzen entdeckt, gewachsen aus den vom Winde verwehten Samen.

Die Bodenstruktur ist glaube ich noch wichtiger als die Höhenlage bei vielen Gemüsepflanzen. Und die Gartenblumen brauchen dringend Phosphor zum Blühen……..

Die Blüten der Osterglocken und Narzissen halten je nach Wetter und Lage länger oder kürzer. Es sind doch sehr feine dünne Blütenblätter,
die eben nicht die intensive Sonne/den Wind vertragen.

Bei den Tulpen hat man oft auch in DE das Problem, dass diese nur im ersten Jahr blühen und dann verschwinden. Diese ganzen Neuzüchtungen und Hybriden

Für die Chia-Pflanze (Salvia hispanica), dessen Samen ich bei Continente zum Verzehr gekauft habe, scheint es auf meiner Höhe (220 ü N.N.) im Sommer etwas zu heiss zu sein, aber mit viel gießen sind es prächtige Pflanzen geworden.

Mit dem Einschleppen der (invasiven) Pflanzen / Blumen sollte man - wie Velvet es schon sagte- sehr behutsam vorgehen. Der zweite Faktor ist, dass wir oft nicht wissen, welche schädlichen Pilze oder andere Schädlinge wir mit den mitgebrachten Pflanzen hierher schleppen - mit unerahnten Folgen (wie bei den Palmen)

Gruß
andorinha

Zuletzt bearbeitet am 14.10.15 08:01

nicht registriert

Hallo alle zusammen,

da gebe ich Andorinha recht, bei mir ist Dill auch hervorragend gewachsen und ich habe es auch schon in verschiedenen Gärten von den Madeirensern gesehen. Es wächst wahrscheinlich nicht über 200 m.

Und liebe Strelizie, auf deinen Spargel bin ich ja gespannt, ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie der in der harten typischen Erde wachsen soll.

Leider wachsen auch viele saure Früchte, wie Rhabarber, Stachelbeeren, Johannisbeeren und unsere Zwetschgen nicht. Obwohl ich der Meinung bin, dass ich mal bei einer Wanderung in der Nähe von Balcoes zertretene Früchte, die aussahen wie blaue Pflaumen gesehen habe, konnte aber die Bäume nicht finden.
Außerdem wurden ein Jahr später oben auf dem Bauernmarkt in Santo da Serra die blauen Bauernpflaumen verkauft.

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die Madeirenser die sauren Früchte nicht mögen und dadurch es auch niemand versucht hat.


Und auf all die sauren Früchte hat man dann doch nach gewissen Jahren einen Heißhunger.
Ich jedenfalls und deswegen mußte ich auch wieder zurück nach Deutschland.
So und jetzt gibt es einen schönen Rhabarberkuchen mit Schlagsahne.

Grüße aus Berlin Kaliko