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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Regionalwahlen 2023
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25.09.23 18:40
madBee 

Madeira-Strelitzie

Regionalwahlen 2023

Hallo,

gerade sind die Regionalwahlen auf Madeira beendet.
Nachdem Miguel Albuquerque (PSD) schon bei den letzten Wahlen mit der konservativen CDS koalieren musste, muss er jetzt noch eine weitere kleine Partei dazu bringen, einer Regierung mit ihm ihre Stimme zu geben.
Dagegen ist die "Konkurrenz"-Partei PS abgeschmiert (8 Sitze weniger), was vielleicht auch an deren Kandidaten lag. Die vier kleinen Parteien sind immerhin mit jeweils einem Sitz im Parlament, auch die rechtskonservative Partei Chega ist erstmals auch mit vier Sitzen dabei, die schon bekannte Partei JPP erreichte trotz interner Probleme immerhin fünf Sitze.
Jetzt muss man mal sehen, was die Verhandlungen bringen.

https://www.dnoticias.pt/tag/geral/regionais-2023

Hier sind die Bilder verzerrt, geben aber einen Eindruck:

https://funchalnoticias.net/2023/09/24/v...s-hoje-eleitos/

Grüße, madBee

25.09.23 18:41
iris 

Administrator

Re: Regionalwahlen 2023

Dankeschön für die Info!

26.09.23 18:52
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Regionalwahlen 2023

Hallo,

die Tier-und Naturschutzpartei PAN wird eine PSD/CDS -Regierung tolerieren, will aber alle parlamentarischen Vorlagen der Regierung vorab kennen lernen. Auch werden 10 beachtenswerte Punkte von der PAN vorgelegt:
https://www.jm-madeira.pt/regiao/ver/218...s_Conheca_quais

Die Nummer Zwei der PAN, Joaquim Sousa, wurde offenbar quasi "live" ausgebootet.
Vielleicht nicht der beste Anfang, aber in Santa Cruz gab es ja auch wegen der Kandidatenreihenfolge Probleme.

Auch Ginjas und Teleférico sollen noch einmal unter die Lupe genommen werden.

Wir harren der kommenden Dinge!

Grüße, madBee

30.09.23 18:09
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Regionalwahlen 2023

Hallo,

natürlich gab es - wie üblich - einige Änderungen und Zusammenfassungen bei den verschiedenen Ressorts der Regionalregierung. Dabei ist mir quasi entgangen, dass das wichtige Ressort für Umweltschutz jetzt nicht mehr bei der Dra Susana Prada liegt, sondern zusammengefasst mit dem Ressort für Landwirtschaft (vorher Humberto Vasconcelos) jetzt bei Rafaela Fernandes (vorher SESARAM , also Klinikleitung, Gesundheit) aufgehoben sein wird.
Die sachkundige Susana Prada hat ja schon früher betont, dass sie durchaus ihre wissenschaftliche Karriere fortsetzen möchte. Bei Herrn Vasconcelos war die Freude über den Verlust des Ressorts vielleicht weniger groß. Dabei hat er trotz früher Unkenrufe Renommee gewonnen durch seinen Einsatz für die Landwirte und auch die biologische Schädlingsbekämpfung.
Ob Rafaela Fernandes ebensoviel " Standing" und Sachverstand hat wie ihre Vorgänger , das muss sich erst noch zeigen.

Grüße, madBee

24.03.25 10:36
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Regionalwahlen 2025

Hallo,

nach einer Zeit, in der Albuquerque mit seiner PSD im Parlament nur von Abstimmung zu Abstimmung und unter Duldung verschiedener Parteien regieren konnte, unterlag er in einem Mißtrauensvotum und der Präsident von Portugal, Marcelo Rebelo de Sousa, setzte wieder Neuwahlen für den 23. Mai 2025 fest. Also vier Wochen nach "unserer" Bundestagswahl.

https://www.dn.pt/mocao-de-censura-derru...uel-albuquerque

Aus dieser Wahl ist die PSD wunschgemäß gestärkt hervorgegangen und kann jetzt weiterregieren, wie in den letzten 50 Jahren .
Der madeirensische Wähler will politische Stabilität, so hat es der Präsi wohl richtig erkannt.

Hier die Ergebnisse:

https://funchalnoticias.net/2025/03/23/e...tos-atribuidos/

https://www.dnoticias.pt/2025/3/23/44290...iva-da-madeira/

Grüße, madBee

29.03.25 17:43
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Regionalwahlen 2025

Hallo,

Albuquerque hat seine neue Kabinettsliste dem Repräsentanten der Republik vorgelegt.
Unabhängig von persönlichen Vorlieben wurde offenbar auf Leute verzichtet, gegen die eventuell noch weiter wegen Korruption ermittelt werden könnte.
Dazu gehört z.B. der Mediziner Pedro Ramos vom Gesundheitsressort. Er hat vieles angeleiert, wie die Errichtung des neuen Krankenhauses, das 2027 fertig werden soll; die Renovierung der Mehrheit der Gesundheitszentren; die Anschaffung von Robotern für schwierige OP´s usw. Sein Ressort übernimmt Micaela Freitas , deren Qualifikation von einigen bestritten wird.

Auch Pedro Fino ( Bauen, Infrastruktur) gehört zu denen, die gehen müssen.

Es bleibt z.B. der erfolgreiche Tourismus - und Kulturchef Eduardo Jesus. Er gibt sein Ressort "Wirtschaft" an die winzige Partner-Patei CDS ab, bekommt aber das Umwelt-Sekretariat dazu. Genau diese Kombination von Tourismus und Umwelt wird aber von manchen angezweifelt. Zu Recht, wie ich finde, denn das wichtige Umwelt-Ressort hatte früher die sachkundige Susana Prada inne.
Zwischen Tourismus und Umwelt könnte es schon zu Spannungen kommen - welche Seite gewinnt dann die Oberhand?

https://www.dnoticias.pt/2025/3/28/44346...actual-governo/

Grüße, madBee

Zuletzt bearbeitet am 31.03.25 11:34

29.03.25 21:50
Jardineira 

Madeira-Strelitzie

Re: Regionalwahlen 2025

Die Beurteilung der neuen Regierung, insbesondere der neuen Sekretärin für Gesundheit und Katastrophenschutz, geschrieben von Nuno Morna, ehemaliger abgeordneter der Partei IL, möchte ich euch nicht vorenthalten. Er spricht mir aus der Seele:

Nuno Morna, ein ehemaliger Abgeordneter der Liberalen, unterzeichnete einen Text auf seiner Facebook-Seite mit dem Titel "Da Incompetência à Promoção: A Vergonhosa de Micaela Freitas" in der er diese Ernennung zum Regionalsekretär für Gesundheit und Katastrophenschutz aufs Schärfste verurteilt, der, wie so vieles im öffentlichen Leben Madeiras eine in Verwaltungsrhetorik verpackte Unanständigkeit ist, ein Akt politischer Schamlosigkeit, der nicht einmal mehr versucht, sich als Verdienst oder Kompetenz zu tarnen“.

„Es ist für niemanden eine Überraschung - außer für die Naiven, die ganz Jungen oder diejenigen, die noch nicht begriffen haben, dass Madeira seit Jahrzehnten wie ein privater Bauernhof regiert wird, wo Ämter vererbt oder wie alte Gefälligkeiten ausgetauscht werden, nie auf der Grundlage einer Prüfung, geschweige denn von Verdiensten“, fährt er fort.

„Dr. Freitas, bis vor kurzem Präsidentin der Sozialversicherungsanstalt von Madeira, hinterließ eine Spur von Unordnung, fehlender Haushaltskontrolle, abgelehnten Rechnungen, Schulden in Millionenhöhe, vergessenen Zinsen, ignorierten Prüfungen und zu allem Überfluss eine Durchsuchung durch die Staatsanwaltschaft in den Räumlichkeiten der von ihr geleiteten Einrichtung. Was ist noch nötig? Dass die Staatsanwaltschaft kommt und die Möbel abholt? Dass eine Veruntreuung aufgedeckt wird? Damit ein rudimentäres Korruptionssystem aufgedeckt wird, mit Umschlägen und Passwörtern? Oder reicht diese Reihe von eklatanten Misserfolgen aus, um zu erkennen, dass wir es mit einem mittelmäßigen Manager zu tun haben, einem Beamten ohne Antrieb, ohne öffentliche Ethik, ohne Fähigkeiten?

Aber nein. Das ist alles nicht wichtig. Denn auf Madeira - dieser schönen Insel, die jahrzehntelang von absoluter Macht, eingefahrener Vetternwirtschaft und kleinlichen Absprachen in diskreten Cafés und dunklen, holzgetäfelten Büros beherrscht wurde - zählt nur Loyalität. Disziplin. Die Fähigkeit, ohne zu zögern zu gehorchen. Der Instinkt, in den richtigen Momenten den Mund zu halten. Das Talent, Unglück mit dem Lächeln eines seelenlosen Technokraten zu bewältigen.

Und in dieser Hinsicht ist Micaela Freitas perfekt. Sie hat alles überlebt. Die Missbilligung des Rechnungshofs, der erklärte, dass die Konten der Sozialversicherung nicht der Realität entsprechen - was in einem normalen Land ein politisches Urteil wäre. Die Entdeckung, dass mehr als fünfzig Millionen Euro an Beiträgen verfallen sind, ohne dass sich jemand die Mühe gemacht hat, etwas zu unternehmen. Die IPSS, die öffentliche Gelder erhält, ohne Rechenschaft abzulegen, als ob Transparenz ein Luxus und keine Pflicht wäre. Und doch wurde sie trotz alledem befördert.
Befördert.

Nicht entlassen, nicht diskret entfernt mit der Begründung „neue Herausforderungen“ oder „Umstrukturierung der Dienste“. Sie wurde befördert. Und befördert in ein grundlegendes, sensibles, anspruchsvolles Ressort, in dem es um Menschenleben und Naturkatastrophen geht, wo jeder Fehler teuer werden kann. Doch all dies schien den Präsidenten der Regionalregierung nicht zu beunruhigen, der mit der Gelassenheit eines Mannes, der sich nicht einmal mehr die Mühe macht, so zu tun, als würde er nach Kriterien regieren, die Ernennung absegnete wie jemand, der ein geerbtes Haus absegnet.

Diese Ernennung zeigt uns mit brutaler Deutlichkeit, dass die politische Verantwortung tot ist. Dass Rechenschaftspflicht ein Relikt ist. Dass Misswirtschaft, wenn sie bequemerweise verschwiegen wird und mit den Interessen der Verantwortlichen übereinstimmt, nicht nur toleriert, sondern belohnt wird.

Und dann gibt es noch diejenigen, die sich über das Desinteresse der Bevölkerung, den Zynismus der jungen Menschen und das allgemeine Gefühl wundern, dass sich nichts ändert und alles denselben Leuten überlassen wird. Natürlich ist das so. Wie sollte es auch anders sein, wenn ein Manager, der die Sozialversicherung in einem katastrophalen Zustand hinterlassen hat, zum Gesundheitsminister befördert wird? Wenn man leichtfertig mit dem umgeht, was heilig sein sollte: Kompetenz?

Die Ernennung von Micaela Freitas ist nicht nur eine schlechte Entscheidung, sie ist ein Symbol. Ein Emblem des Regimes. Einer jener Akte, die uns in ihrer ganzen Rohheit daran erinnern, dass Madeira wie eine geschlossene Gesellschaft regiert wird, in der diejenigen, die drinnen sind, immer sicher sind, und diejenigen, die draußen sind, schweigen. Es gibt keine ernsthafte Bewertung, keine Forderung, keine Scham. Nur eine bequeme Trägheit, eine ärgerliche politische Inzucht, eine Kultur der Macht, die von sich selbst und für sich selbst lebt, wie eine alte Oligarchie im Verfall.

Und inmitten all dessen muss das Volk, dieses lästige Detail, auf den Krankenwagen warten. Wenn er denn kommt“, schließt er bissig.

Zuletzt bearbeitet am 29.03.25 21:54

30.03.25 07:43
hoellena 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Regionalwahlen 2023

Danke für den Artikel, Jardineira.
Und auch, wenn ich jetzt vielleicht gesteinigt werde:
Ich sehe da keinen Unterschied zur derzeitigen (desolaten) Situation in Deutschland.
Inkompetenz, soweit das Auge reicht ...
Was in DE im Hintergrund mit Korruption abläuft, das kann ich nur erahnen.

Aber das scheint wohl ein weltweites Phänomen zu sein und daher habe ich beschlossen, mich nicht darüber aufzuregen.

Sonntägliche Predigt ... äh ... Grüße
hoellena

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