Heute habe ich mal wieder auf Tobs Madeiraseite (madeira island news) geschaut. Mal abgesehen davon, dass ich mich an dieses Format nicht erinnere (war wohl länger nicht mehr dort), bringt er auch einen Bericht über weniger schöne Nachrichten.
In der Atalaia-Bucht östlich von Reis Magos/ Caniço soll seiner Information nach der nächste hässliche Hotelklotz gebaut werden.
Wie er bin ich der Meinung, dies wäre furchtbar und würde die ganze Ecke verderben. Klar, seit unseren ersten Aufenthalten vor über 25 Jahren in Caniço hat sich dort schon vieles geändert. Die Bucht, die jetzt im Focus steht ,war eher mit ein bisschen Abenteuerlust auf einem schmalen Kletterpfad zu erobern. Es gab nur die einsame Ruine und dicke Metallringe. Bis zum markanten Felsen sah man keine (größeren) Gebäude (an kleine erinner ich mich auch nicht) Aber die vorgestellte (befürchtete) Planung macht tabula rasa.
bei diesen traurigen Berichten fehlt es mir an Worten! Als eingefleischter Canico Fan, kann ich kaum verstehen, was östlich von Reis Magos entstehen soll. Ein Hotelkomplex mit diesen Dimensionen?! Mir scheint, dass Bauland immer knapper wird und mit jeder noch vorhandenen Lücke soll sich Geld verdienen lassen. Dabei wird keine Rücksicht auf die Natur und die Umwelt genommen bzw. ob so ein gewaltiger Hotelkomplex in das Umfeld rein passt…
Ich schaue mit Melancholie auf die guten alten Zeiten in Canico. Zeiten, in welchen die Fischer noch in ihren Häusern in Canico lebten. Zeiten, in welchen die Fischer ihren festen Bestandteil in Canico hatten und tagtäglich aufs Meer fuhren. Zeiten, in welchen fangfrische Fische in Reis Magos gegrillt worden. Zeiten, wo man spielende Kinder der Fischer am Strand sah. Zeiten, wo man mit den Fischern noch ein Schwätzen halten konnte. Zeiten, von friedlichen Haustieren der Fischer. Und und und… Ich könnte die Geschichte noch fortsetzen. Das alles gehört der Vergangenheit an und Canico ist in meinen Augen ein aufstrebender Ort geworden, wo es auch neuerdings schwer fällt, einen ruhigen idyllischen Platz zu finden, vor allem im Sommer, wenn die kleine, karge Badeanstalt übervölkert wird.
In einem Monat wird Strelizia mitten drin sein und sich nach der Ruhe vor über 15 Jahren sehnen. Anbei ein Bild von 2002.
Tja, da müssen sich viele von uns an die eigene Nase fassen, da wir daran auch ein bissl schuld sind, indem wir über jeden und alles posten,mailen,chatten. Dank Internet kann jeder alles wissen und haben - und wo Bedürfnisse sind, gibt es meist auch bald einen Markt! Was mir jetzt aber viel mehr Sorge macht, ist das Ausmaß an Größe und Hässlichkeit der Projektes - sollte es so etwas eigentlich nicht mehr auf der Insel geben?
In München sagt man dazu Nachverdichtung. Da wird auf jedem kleinen Grün ein Bürokomplex gebaut. Im Viertel "Giesing" wurde trotz Denkmalschutz ein Herbergshäusl platt gemacht. Da hat sich aber jetzt der OB eingeschaltet und gemeint, dass es wieder im alten Zustand aufgebaut werden muss. Schaun mer mal wie es ausgehen wird.
Auf Madeira ist es nichts anderes, jeder freie Platz wird zugebaut, jeder will seine Kohle damit machen.
Dann posten wir in Zukunft, dass Madeira eine fürchterliche Insel ist und ein Urlaub dort nicht lohnenswert ist