Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter? |
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05.07.20 13:33
TRESNICKA Madeira-Cinerarie
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
Hallo Daniel, ich gebe dir voll Recht. Auch ich werde nach Madeira nicht reisen. Das ist ein absoluter Schwachsinn zur Zeit. Ich nehme es im Kauf das mein Haus, meine Segelyacht totall dabei den Bach unter gehen. Es sind nur Wertgüter die man wieder aufbauen kann wenn das Spektabel vorbei ist. Die Gesundheit ist das was zählt.
VG Jirka
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05.07.20 14:12
Daniel Administrator
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
@Vogel: Das ist mir schon klar, das ist ja genau das, was ich sagen wollte: Madeira ist arm und die Madeirenser verkaufen ihre Seele dem Tourismus. Das finde ich eben nicht nachhaltig, und es macht sie in unnatürlicher Weise abhängig von Menschen, die mal hier, mal dort hinfliegen. Und wenn Madeira nicht mehr hip ist, fliegt man nach La Gomera oder in die Südsee. Und wenn Kreuzfahrten nicht mehr spannend sind, gibt es auch dafür Alternativen. Natürlich kann man das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, aber man sollte versuchen, die Abhängigkeit zu reduzieren und zu hinterfragen. Tourismus kann man auf verschiedene Arten betreiben, nachhaltiger Tourismus, der auch etwas teurer sein darf, verhindert eben diese Abhängigkeiten, Massentourismus zerstört auf lange Sicht die ursprüngliche Gesellschaft und die gewachsenen Strukturen.
Und niemand, auch Du und ich nicht, fliegt primär nach Madeira, um den Menschen aus der Armut zu helfen. Das trägt ja schon fast kolonialistische Züge. Ich halte das für ein vorgeschobenes Argument, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Die allermeisten werden im Moment die Gefahr zwar registrieren, aber am Schluss ignorieren und trotzdem fliegen, weil ihnen der Urlaub wichtiger ist! Jeder Euro, der mit dem Massentourismus verdient wird, macht das Land abhängiger und verhindert Strukturbereinigungen, um die Wirtschaft auf gesunde Beine zu stellen.
Wir werden sehen, was jetzt in den nächsten Wochen passiert mit der gesundheitlichen Situation. Ich bin pessimistisch!
Liebe Grüsse
Daniel
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05.07.20 14:28
Daniel Administrator
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
Anton, ich habe meinen Madeiratrip abgesagt, bevor überhaupt klar war, ob dann bereits wieder ein Flieger nach Madeira unterwegs ist, ich habe für mich entschieden und vor meiner Türe gekehrt.
Ich 'richte' nicht über andere, weil sie anderer Meinung sind als ich, sondern weil jeder vorsichtige Epidemiologe meine Meinung mittragen wird. Unsere Regierung, die vermutlich nicht anders kommuniziert wie die deutsche, sagt ebenfalls, dass man diesen Sommer auf Ferienreisen ins Ausland verzichten soll, unabhängig davon, ob es technisch möglich ist! Meine Meinung entspricht somit der offiziellen Meinung von Leuten, die etwas von der Materie verstehen. Kein Grund, die Moralkeule zu schwingen! Ist das ein 'Übergriff', wenn man moniert, dass man sich nicht an die offiziellen Empfehlungen hält? Reisen während einer Pandemie sollte man auf das Notwendigste beschränken. Das ist nur logisch! Und wenn man diese simple Regel missachtet, ist man selber mitverantwortlich für die Ausbreitung der Pandemie!
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05.07.20 19:00
Espadartenicht registriert
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
macnetz: Hallo Daniel,
auch ein "Sorry" macht deinen Übergriff nicht wirklich besser.
DAS war jetzt wirklich ein "Übergriff" !
PS: Wäre ich @mcnetz würde ich mich für diesen Ausrutscher höflichst entschuldigen.
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05.07.20 19:08
Espadartenicht registriert
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
Daniel: Reisen während einer Pandemie sollte man auf das Notwendigste beschränken. Das ist nur logisch! Und wenn man diese simple Regel missachtet, ist man selber mitverantwortlich für die Ausbreitung der Pandemie!
Ein DANKESCHÖN für diese Zusammenfassung die so manchen zu Denken geben sollte.
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05.07.20 20:38
Carsten Madeira-Cinerarie
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
Espadarte:
Daniel: Reisen während einer Pandemie sollte man auf das Notwendigste beschränken. Das ist nur logisch! Und wenn man diese simple Regel missachtet, ist man selber mitverantwortlich für die Ausbreitung der Pandemie!
Ein DANKESCHÖN für diese Zusammenfassung die so manchen zu Denken geben sollte.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn ich sehe wie wir hier an der Nordsee von Touristen überrannt werden... Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Mir fällt es auch schwer auf Reisen zu verzichten. Aber unter diesen Umständen ist es nur vernünftig.
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06.07.20 08:23
Corvo Administrator
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
Nun sind also auch wir auf der Insel angekommen. War das eine gute Idee? Es lässt sich leider nicht bestreiten, dass jede Reise nach Madeira ein Risiko für die Leute hier vor Ort bringt. Die Lösung ist also auf das Ende der Pandemie zu warten. Aber wann war das noch einmal? Es wird vielleicht in unserem Leben nie mehr ein Leben danach geben - sondern nur ein Leben mit dem Virus. Wenn wir wüssten, dass man einfach nur ein Jahr warten muss und alles ist gut würde ich mich weiterhin in meinem HomeOffice verkriechen, nicht nach Portugal, Madeira oder sonstwohin fahren, auch nicht innerhalb Deutschlands oder auf irgend eine Alm in der Schweiz ....
Was Madeira jetzt versucht, halte ich für einen guten Versuch. Natürlich gibt so ein Test bei der Einreise keine 100% Sicherheit (und sollten wir uns gestern in Lissabon angesteckt haben, hätte auch ein neuer Test gesterm abend am Flughafen das nicht nachgewiesen). Aber wir sind auch keine Trumpisten die das Masken tragen für eine Beleidigung halten, die gemeinsam mit Strohalmen Sangria aus Eimern trinken und ausnahmsweise werden wir auch auch nicht in die Disko gehen, versprochen.
Kann das trotzdem schief gehen? Ja, leider. Sind wir nur hier um die armen Madeirenser zu unterstützen? Nein. Aber zumindest bringen wir unser Geld nicht zu den großen Konzernen, sonder zu den Einheimischen, so kann man sein Gewissen wenigstens etwas beruhigen. Und Madeira ohne Tourismus ist wahrscheinlich nicht denkbar.
Liebe Grüße Kristoff
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06.07.20 11:46
Daniel Administrator
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Re: Reisen während Corona/ Covid 19: Wie und wann geht es mit dem Tourismus auf Madeira weiter?
@Corvo:
Corvo: Die Lösung ist also auf das Ende der Pandemie zu warten. Aber wann war das noch einmal? Es wird vielleicht in unserem Leben nie mehr ein Leben danach geben - sondern nur ein Leben mit dem Virus. Wenn wir wüssten, dass man einfach nur ein Jahr warten muss und alles ist gut würde ich mich weiterhin in meinem HomeOffice verkriechen, nicht nach Portugal, Madeira oder sonstwohin fahren, auch nicht innerhalb Deutschlands oder auf irgend eine Alm in der Schweiz ....
Liebe Grüße Kristoff
Mit diesem Argument kann man wirklich jede Handlung rechtfertigen. Ihr seid jetzt mit dem ersten Schub nach Madeira gekommen, ich denke einfach, dass es noch zu früh ist, sich wieder der Normalität zuzuwenden. Nur weil nicht klar ist, wann die Pandemie zu Ende ist, muss man doch nicht das erste offene Reisefenster nutzen. Ich würde jedenfalls mit einem mulmigen Gefühl und sehr vielen Selbstzweifeln in ein Flugzeug steigen. Und wie ich aus Deiner Rückmeldung herauslese, seid auch Ihr etwas verunsichert, ob dies die richtige Entscheidung ist. Wenn ich sehe, wie nachlässig mit den Lockerungsmassnahmen in der Schweiz, aber auch sonst überall, auch in stark betroffenen Ländern umgegangen wird, finde ich ein äusserst fragwürdiges Signal, das man setzt, wenn man aus nicht zwingenden Gründen in ein Flugzeug sitzt und 'Normalität' signalisiert. Ich halte es für einen Akt von Solidarität, auch mal die Bereitschaft zum Verzicht zu signalisieren. Es gibt Menschen, die unter der Krise ihre Existenz, ihren Job oder sogar ihr Leben verloren haben, hier finde ich ein Zeichen der Selbstbeschränkung angebracht.
@Anton
Ich spreche nicht von Reisewarnungen oder Reiseverboten, sondern von Reiseempfehlungen. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist..... Natürlich ist es nicht verboten, in ein Flugzeug zu sitzen, aber es ist im Moment sicher nicht die beste Idee.
Ob wir Schweizer vom Risikomangement Madeiras etwas lernen können? Ich wage zu bezweifeln, dass sich die Disziplin der Madeirenser stark von unserer unterscheidet, wenn ich höre, wie die Hygienemassnahmen auf Madeira umgesetzt werden. Was wir nicht machen können, ist die Grenzen zu schliessen und jeden Grenzübertritt mit einem Covidtest abzusichern. Wenn sich irgendwelche Idioten bei einem Wochenendtrip in Serbien anstecken und dann in der Schweiz durch die Nachtclubs ziehen, können wir das nur schwer verhindern. Ebenso waren wir durch die Nähe zu Italien mit grossem täglichem Pendlervolumen viel stärker exponiert als zum Beispiel Österreich oder Deutschland.
Ich stelle einfach fest, dass das Bewusstsein, dass wir immer noch mitten in einer Pandemie stecken, bereits wieder verschwunden ist. Und die Infektionszahlen steigen wieder. Und sag mir bloss nicht, dass wir Schweizer sorgloser mit der neuen Normalität umgehen als Deutsche und Österreicher. Das ist jetzt doch etwas billig! Stichwort Gütersloh! Wenn man jetzt findet, die Krise ist ja schon fast vorbei und auch wieder in ganz Europa rumfliegt, werden wir demnächst wieder massive Probleme bekommen!
Natürlich ist es egal, ob man im Allgäu oder im nahen Ausland Ferien macht, aber einen lokalen Hotspot werden wir in Mitteleuropa vermutlich besser abfedern können als beispielsweise auf Madeira. Inseln wie Rhodos oder Zypern, die bisher verschont blieben, werden im Moment massiv beworben. Man kann sich dort wirklich nicht anstecken, aber man kann das Virus dorthin tragen. Dies sind eigentlich meine grössten Bedenken: Man fragt sich zuerst, kann man sich dort anstecken, bin ich dort sicher, wenn ja ist alles gut. Aber dass man das Gesundheitssystem einer Region gefährden kann, wenn man selber das Virus dort verbreitet, wird nicht in die Risikoabschätzung einbezogen.
Welchem Epidemiologen man mehr Glauben schenken kann, darüber können wir noch lange diskutieren. Man findet auch Epidemiologen (und auch Politiker), die behaupten, dass die Covidinfektion nicht schlimmer als eine normale Grippe ist..... Wo ich Dir allerdings ausnahmsweise zustimmen muss, ist das Missmanagement der Besuchsverbote in den Altersheimen, davon bin ich nämlich selbst betroffen, und da habe ich mich persönlich eingesetzt, dass diese Massnahmen gelockert wurden. Und meine Tochter hat auf der Covidstation gearbeitet, ich kenne die Verhältnisse!
Dass die Gefahr einer Infektion mit dem Verlassen des Hauses beginnt, ist zwar richtig, ist aber eine ziemlich simplifiziertes Argument zur Problematik der Ausbreitung des Virus, auf diesem Niveau kannst Du eine Reise nach Madeira nicht rechtfertigen. Man müsste sich eher fragen, ob ich im Moment meine 91-jährige polymorbide Mutter im Altersheim umarmen und küssen darf.
Ich frage Dich ganz direkt: Würdest Du in der jetzigen Situation nach Madeira oder Teneriffa reisen wollen?
Fazit: Wie schon oben beschrieben halte ich es für einen Akt der Solidarität, Gewohnheiten zu hinterfragen, auf etwas zu verzichten, etwas Demut und Dankbarkeit (vielleicht etwas altmodisch) zu zeigen, dass wir in Mitteleuropa vom Schlimmsten verschont wurden, und Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Diese Krise hat uns gezeigt, wie fragil unser System sein kann, da finde ich es fahrlässig, möglichst schnell wieder zur Normalität überzugehen.
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