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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Auswandern: Fragen
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21.11.11 12:10
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Auswandern: Fragen

Hallo,

hier ist die Fortsetzung:
Also alle Gartensachen korrekt gereinigt mitnehmen und vielleicht mit "Terrassen" - oder " Werkzeug" umschreiben.
Containerbeladung: Ich kann mich nicht mehr recht erinnern, in welcher Reihenfolge der Lademeister das machen liess , aber zuerst so flache Teile z.B. von Schränken auf den Boden gelegt , hatten sie nicht. Ich glaube zuerst kamen sie Sofas hinten rein, der Kaminofen (hatten wir auch) kam mehr den mittleren oder hinteren Teil. Der Ofen war leider das einzige Teil, was zu Verdruss führte. Der Packer sagte, gemäss den Richtlinien für Seefracht müssten sie dessen Tür abmontieren und separat verpacken. Das traf uns unvorbereitet und so stimmten wir halt zu.
Die Türen sind aber mit Federzug versehen, sodass die Ofentür sich von selbst immer schliesst. Als er sie abmontierte, schlug ein Bolzen mit der Kraft des Federzugs gegen die Scheibe und die bekam einen Riss. Also trat genau das ein, was durch das abmontieren verhindert werden sollte. Vorsicht!
Da wir noch viel Platz hatten, nahmen wir sogar zwei Paletten Briketts mit, auf das Gewicht kommt es ja nicht an.
Die übrigen Sachen blieben alle heil.
Ob so ein Container wirklich begast wird (gegen Schädlinge), weiss ich nicht. Als ausgepackt wurde, roch es noch ein paar Tage nach den Ausdünstungen der vielen zur Polsterung verwendeten Styroporplatten. Lebensmittel sollten also schon ganz luftdicht verpackt sein. Feuchtigkeit war praktisch gar keine an den Sachen.

Was die - bezogen auf die kurze Distanz- sehr hohen Kosten betrifft, die ab Hafen Canical anfallen: Die Männer schleppten das ganze Zeug ins Haus (Gurte und Sackkarren hatten sie nicht), packten die Möbel aus und stellten die Möbel sogar auf. Wir hatten gar nicht gewusst, dass das im Preis inbegriffen war. Den ganzen Verpackungsmüll nahmen sie dann mit.

Der Container wird direkt nach Beladen verplombt, und erst wieder zum Entladen geöffnet. Der Zoll kann da ohne den Besitzer des Inhalts, der die Schlüssel hat, gar nicht ran. Ausserdem ist der Inhalt auch recht gut gegen Beschädigung geschützt.
Bei Teilladungen (Stückfracht) sieht es anders aus. Das ganze Zeug wird immer wieder umgeladen, gegeneinander geschoben(auch mit Gabelstaplern) und entsprechend viel eher ramponiert. Bei einer Alu-Leiter von uns konnte man regelrecht erkennen, wie an einem Bein ein dicker Span abgeschält war (dort, wo die Querhalterung befestigt wird) und verbeult war sie auch.

Uff - das war alles, was mir noch einfiel.

Klar - Stress ist es immer, aber wenn man erst mal hier auf der Insel ist, kommt Freude auf und man fühlt sich bestimmt eher privilegiert als benachteiligt - als Insulaner!

Alles Gute! madBee

21.11.11 12:16
andorinha 

Madeira-Riesenfingerhut

Re: Auswandern: Fragen

Hallo Auswanderer,

verfolge mit Interesse Eure Mitteilungen, die mir vielleicht auch helfen, wenn mein Kram aus DE nach Madeira sollte.
Wohne zwar schon auf Madeira, aber in einer möblierten Wohnung....

Meine Erfahrungen zum Ein/Ausfuhr von Neuwaren stammen (als lange Jahre in DE lebende Finnin) aus zahlreichen Aktionen zwischen Deutschland und Finnland oder umgekehrt.
Beide Länder - wie auch Portugal- gehören zu EU. Ich kann innerhalb EU sämtliche für den eigenen Gebrauch benötigten Artikel frei ein/ausführen - wohlgemerkt nicht handelsmäßig!
Bei Neuwaren ist es ratsam, den Kaufbeleg mitzuführen zum Nachweis, dass die Ware in einem EU-Land gekauft wurde. Anders ist die Lage bei Neuwaren aus Nicht-EU-Ländern. Es gibt aber auch ein paar europäische Nicht-EU-Länder, mit denen es Sonderabkommen gibt (Shengener Abkommen).
Innerhalb EU ist es auch erlaubt Pflanzen,ob mit oder ohne Erde zu transportieren. Natürlich ist es immer ein Risiko, irgendwelche Krankheitserreger mit einzuschleppen. Wenn ich Pflanzen mitgenommen habe, dann immer ohne Erde, und habe alle Planzen gut abgespült und mit Schmierseife behandelt. Zumindest wird damit die Einschleppungsgefahr etwas geringer.

Liebe Grüße

Leena

22.11.11 14:06
Kaliko

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen Pflanzen mitnehmen

Hallo Auswanderer,

also bei uns vor 11 Jahren, war das mit dem Container ein klein bißchen anders. Wir mußten den Container offen lassen, da wir bei dem Laden auf das Schiff nicht dabei waren und evtl. der Zoll die Möglichkeit haben mußte reinzuschauen.
Die Umzugsfirma aus Hamburg hat alles wunderbar in den Container gepackt. Die haben so ihre Erfahrung damit und man braucht wirklich nichts zu sagen.Nur ein bißchen stur haben sie sich gestellt, als ich meine Pflanzen noch mit einpacken wollte. Sie meinte, die Feutigkeit ist nicht gut für die Möbel. Ich habe es aber von denen unbemerkt trotzdem getan.
Ich habe mir einen großen Styropurkarton beschafft und alle Pflanzen ohne Töpfe dort reingesetzt, einen kleinen Schuss Wasser rein und Türe zu.
Leider hatten wir vor 11 Jahren ein sehr heißes Frühjahr und der Container stand eine Woche noch vor Schiffbeladung im Hafen in der prallen Sonne. Ich bangte um meine Pflanzen. Als unserer Frachter hier unten in Funchal ankam, sind wir abends sofort runter und haben erst einmal unseren Container abgeschlossen. Am nächsten Tag ließen wir uns die Pflanzen rausgeben und was soll ich sagen, die Pflanzen haben einen Riesenschub von ca. 20-25cm in die Höhe gemacht. Es ist ihnen wunderbar bekommen.
Viel Erfolg
Kaliko

22.11.11 16:29
madeiradidi

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen

Hallo madBee,

Um die Ankunft des Containers mache ich mir keine Sorgen, denn die OPDR fährt im Liniendienst und steuert nach Hamburg nur noch Rotterdam an. Um lisboa macht die CADIZ einen weiten Bogen. Das Schiff war laut Plan in den letzten sechs Monaten immer pünklich in Canical. Die Spedition versichert, dass der Container auf jeden Fall vor Weihnachten angeliefert wird. Man wolle sich die hohen Standgebühren des Containers im Freihafen nicht ans Bein binden, so der Marfrete-Mann.
Da ich schon öfter Fracht, Autos und Container mit der OPDR nach Madeira geschickt habe, weiß ich wovon ich rede. Die Oldenburgisch-Portugiesische-Dampfschifffahrts-Reederei fährt seit 125 Jahren auf der Route Deutschland - Madeira und bürgt für Qualität. Alle anderen Reederein fahren nach Bedarf und nicht nach Fahrplan.
Ich gehe als mit guter Hoffnung in die Vorweihnachtszeit und sehe als Optimist nicht schwarz.

madeiradidi

Zuletzt bearbeitet am 22.11.11 19:13

22.11.11 19:30
madeiradidi

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen

Hallo, wir kommen
Ein Sprichwort sagt: Dreimal umziehen ist wie einmal abgebrannt. Was ist dann einmal auswandern?
Jetzt naht der Umzug nach Madeira in Riesenschritten. Am 6. Dezember steht der Container vor der Tür. Seit 14 Tagen gleicht unsere Wohnung einem Lager von gefüllten Umzugkartons. Doch nicht erst seit zwei Wochen beschäftigt mich und meine Familie der Umzug nach Portugal.
Eigentlich begann alles schon 1972. Bei einer Journalistenreise lernte ich die Insel Madeira kennen und verliebte mich in das Eiland. Immer wieder verbrachten wir unseren Urlaub auf der Insel und viele Reisereportagen erschienen in der Rheinischen Post. Ich war so begeistert von dem Eiland im Atlantik, das ich 1981 zusammen mit einem Madeirenser die deutschsprachige Touristenzeitung Madeira Aktuell gründete. Durch den plötzlichen Tod meines Partners musste ich die Zeitung 2001 einstellen. Dafür schuf ich dann Madeira-News, ein großes Internet-Portal.
Der häufige Aufenthalt auf der Insel brachte es mit sich, dass ich dort viele Freunde fand, die mir zu einem wunderschönen Haus verhalfen. Jetzt, wo auch meine Frau in Rente geht kam für uns der Zeitpunkt, das Haus ganzjährig zu nutzen.
Im Frühjahr begann ich mit der Suche nach einem Reeder, der mir den Seecontainer der M.E.L. Martitime GmbH nach Madeira bringt. Mein Augenmerk fiel auf die Oldenburgisch-Portugiesische Dampfschifffahrts-Reederei, die für mich in den achziger Jahren bereits zwei Löschfahrzeuge für die Funchaler Feuerwehr nach Madeira gebracht hat. Diese Einsatzfahrzeuge waren übrigens der Grundstock der Feuerwehrpartnerschaft Funchal-Leichlingen und der Stadtepartnerschaft zwischen beiden Städten.
Dann begann ein Marathon durch die deutsche Bürokratie: Versicherungen mussten gekündigt, bei der GEZ alle Rundfunkgeräte storniert werden. Abmeldungen bei der Stadt Monheim, beim Finanzamt, beim (Hunde-)Steueramt und beim Energielieferanten Mega standen ebenso auf der Liste wie die Kündigung der Wasserlieferung. Mit der Rentenversicherung musste ebenso gesprochen werden wie mit der Raiffeisenbank, die wir als Online-Bank beibehalten. Das Finanzamt wollte ebenfalls wissen, wo es denn hingeht, genau so das Straßenverkehrsamt, denn das Auto wird mit in den 40-Fuß-Container verladen. Á propos Container: So eine Blechkiste darf man ja nicht so einfach an den Straßenrand stellen, also ab zum Ordnungsamt und eine Genehmigung beantragen. Dann zum Bauhof, um dort sechs Tage vorher die Halteverbotsschilder abzuholen, damit am Umzugstag ja kein Auto dort noch herumsteht. Sollte das doch der Fall sein, hat die Polizei zugesagt, den Autofahrer ausfindung zu machen und ihn anzuweisen, sein Gefährt schnell eine Straße weiter abzustellen, denn jede Containerstunde kostet 60 Euro.
Natürlich muss ein seegängiger Container fachgerecht beladen werden. Auch darum muss man sich kümmern und eine Fachspedition beauftragen. Die nimmt auch in der Wohnung alle Möbel auseinander und verpackt diese seefest. Freunde haben sich bereit erklärt, die Kisten im Haus auf Erdgeschoss-Niveau zu schleppen und weiter zum Container zu bringen. Ganz zum Schluss hebt ein Langenfelder Abschleppunternehmer mein Auto so hoch, dass es in den Container geschoben werden kann. Wenn alles klappt, ist das ganze am späten Nachmittag erledigt und der Lkw setzt sich zum Seehafen Hamburg in Bewegung, wo die OPDR „Cadiz“ den Container aufnimmt. Ein paar Tage vor Weihnachten kommt das Umzugsgut auf Madeira an.
Ich bin schon jetzt gespannt wie ein Flitzebogen.
madeiradidi

23.11.11 15:53
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Auswandern: Fragen

Hallo Madeiradiddi,

danke für die ausführliche Schilderung aller notwendigen Vorbereitungen in Deutschland.
Die ODPR ist mir ein Begriff, aber als Privatperson, die einen Haus zu Haus- Umzug will, wendet man sich ja meist an eine Spedition und verhandelt nicht selbst mit einer Reederei . Ich weiss schon gar nicht mehr, wie die Reederei bei uns hiess. Die Unterlagen har hier anscheinend jemand beseitigt (ich nicht).
Unsere beiden Teil-Ladungen wurden aber in den letzten Abschnitten über Transinsular-Schiffe (von Iberglory, Strecke Lisboa-Canical)und vom Hafen Canical zu uns dann über Cargo Madeira Transitorios abgewickelt.
Ihr scheint ja vieles selbst zu organisieren.
In unserem Fall muss ich sagen, dass auch die vielen Verabschiedungen von Freunden und Bekannten ein Stressfaktor waren. Da hörte man dann vier Tage vor der Abreise immer noch ein "Wir sehen uns doch nochmal, bevor Ihr wegfahrt?!"
Als wir (per Auto und Fähre) auf Madeira ankamen, waren wir erst mal total erledigt. Aber da war das Haus ja schon seit zweieinhalb Jahre eingerichtet.
Egal wie es mit dem Container klappt, wird dieses Weihnachtsfest 2011 ( und Sylvester erst) bestimmt besonders schön und denkwürdig für Euch sein.
Ich wünsche Euch, dass am Nikolaus-Tag alles prima klappt, und dass es dann auch noch nicht so s..kalt ist.
Wenn es Eure Zeit erlaubt, haltet uns doch auf dem Laufenden!

Alles Gute, liebe Grüße, madBee

23.11.11 18:57
madeiradidi

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen

Hallo madBee,
danke für die guten Wünsche. Natürlich habe ich mit jedem einzelnen der Akteure gesprochen. Daraus ist trotzdem dann eine Haus zu Haus Lieferung geworden. Ich muss aber jeden Teilabschnitt separat bezahlen.

madeiradidi

25.11.11 17:28
Lilie

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen

Olá,

also unser Umzugsgut ist im März 2011 hier angelandet. Wir haben viele neue Möbel und Elektrogeräte mitgebracht und es gab definitiv keinerlei Probleme damit. Schwierig wird es immer dann, wenn Portugal Sondersteuern erhebt, z.B. bei der Einfuhr von Autos.
Unser Container wurde vom Spediteur aus Versicherungsgründen bepackt, die nötigen Inventarlisten erstellt und von Tür zu Tür umgezogen. Alles, bis auf einen Teller, kam heil an und von Feuchtigkeit keine Spur. Einige Lebens- und Reinigungsmittel waren auch im Container.
Hier auf Madeira war Atlantifrete sehr zuverlässig, professionell, pünktlich und freundlich für uns tätig. Die Firma hat weit mehr gemacht als sie musste und dennoch weniger verlangt als vereinbart.

Ich wünsche allen Einwanderern viel Glück!!!


Tchau

Lilie

03.01.12 11:09
Herbert1968

nicht registriert

Re: Auswandern: Fragen

Vielen Dank Ihr lieben, für diesen großartigen Thread... Hier kann ich einiges lernen.. Ein guter Freund von mir ist Garten- und Landschaftsbauer und hat mir vorgeschlagen gemeinsam auf Madeira ein kleines Projekt gross zu ziehen, da er dort schon den ein oder anderen Kontakt hat und auch schon den ein oder anderen Job erledigt hat... Da kommt das hier sehr hilfreich bei der Entscheidungsfindung und Planung!!

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