Vielen Dank für den Beitrag, Wauzih! In den deutschen Nachrichten herrscht zum Feuer seit Tagen völlige Funkstille. Wenn es keine neuen Toten mehr gibt wird das Thema dort fallen gelassen. Auch im Internet habe ich sonst nichts deutschsprachiges gefunden. Hier im Forum besteht offenbar die einzige Chance Informationen zum Ausmaß der Brände zu erhalten. Mir ist zwar die Luft weggeblieben als ich die Dimensionen gesehen habe aber das ist allemal besser als völlige Ahnungslosigkeit. Wir werden unsere Reise in gut zwei Wochen trotzdem antreten, auch wenn die Zerstörungen einen sehr bitteren Beigeschmack haben. Wir sind sehr dankbar für Deinen Einsatz. Limonom
wir sind nun doch in den Urlaub angetreten und wohnen Gott sei Dank in Sao Martinho, wo wir nichts von den Bränden mitbekommen.
Allerdings beschloss der Familienrat vorgestern eine Wanderung von Blandys Garden nach Monte. Auch das lässt sich machen, aber ab ca. nach dem Hortensia Tea House wird man ganz schön mit den Folgen der Brände konfrontiert. In Romeiros mussten wir dann umdrehen, da der Weg doch sehr beschwerlich wurde und immer wieder noch rauchende Stellen waren.
Heute waren wir auf dem Pico Ruivo und sind dann über Ribeiro Frio... zurückgefahren. Auch da gab es oberhalb Funchal immer noch glühende Stellen, wo ich mir denke, wieso rückt da nicht nochmal jemand aus, um einen Tank Wasser auszuschütten. Bei der Abfahrt von Monte nach Funchal sahen wir sogar noch ein eindeutig brennendes Haus. Man wundert sich.
Auch interessieren sich die Madeirenser offensichtlich wenig um solche Dinge und grillen in den Wäldern am P. Ruivo munter ihre Wurst.
Wir werden jedenfalls die brisanten Gebiete umfahren und hoffen, daß die Regierung hier die richtigen Signale setzt.
Tut mir Leid, daß ich hier niemand schonen kann, aber man muss ja nicht in die schlimmen Gebiete.
Ich kann mir nun ein Bild von den Brandgebieten machen. Wir werden ja auf jeden Fall kommen - am 15.September ist es soweit. Wir werden unterhalb vom Brandgebiet in Calheta wohnen. Aber glücklicherweise ist es nicht soo weit bis in unbeschadete Gebiete. Es wird sicher wieder nicht gelingen nur in grünen Gebieten zu wandern, aber in meinem Wanderbuch stehen ausreichend Touren außerhalb der Brandgebiete. Und die eine oder andere Empfehlung finde ich sicher auch noch hier.
jogi1:Auch da gab es oberhalb Funchal immer noch glühende Stellen, wo ich mir denke, wieso rückt da nicht nochmal jemand aus, um einen Tank Wasser auszuschütten. Bei der Abfahrt von Monte nach Funchal sahen wir sogar noch ein eindeutig brennendes Haus. Man wundert sich.
Das macht mich schon etwas fassungslos. Hoffentlich flammt es nicht nochmal auf.
im Leben gibt es nicht nur schwarz-weiss. Feuer gehört zur Lebenswirklichkeit des Menschen schon vor der Migration der Hominiden aus Afrika. Feuer ist Teil der Naturgewalten auf unserem Planeten Erde. Ohne Feuer und seine Domestizierung durch den Menschen gäbe es keine Zivilisation.
Auf Madeira ist das Feuer wesentlich zur Landschaftsbildung. Die Feuer der ersten Besiedler (Queimadas = Brandrodung) sollen in der Bucht von Funchal Monatelang gebrannt haben.
Wenn ein Madeirenser im Laurasilva auf der Nordseite ein Picknickfeuer anzündet ist das kein Problem. Der Laurasilva hat die Brände der Jahrhunderte, Jahrtausende und Jahrmillionen nicht wegen der Zurückhaltung der Menschen mit Feuer überstanden sondern weil er durch die Passatwolken feucht gehalten wird.
In ein paar Monaten wird das Grün auf den jetzt verbrannten Flächen wieder spriessen und die Wanderer werden neue/alte Wege gehen können die in den vergangenen Jahren zugewuchert waren.
Wir haben bisher keinerlei Einschränkungen wahrgenommen. Sind seit einer Woche hier. Das einzige: Viele Blumen und Pflanzen auf der Südseite (auch in den tropischen Gärten) haben durch die Hitzeperiode sehr gelitten, was auch die Einheimischen sehr bedauern.
und damit's nicht untergeht: zu Anfang der Meldungen wurde ja auch über Brandherde bei Campanario berichtet. Obwohl es dazu dann nichts mehr an Nachrichten gab, hat es dort trotzdem gebrannt, dazu mal die Karte:
Es waren wohl eine größere und weiter östlich eine kleinere Fläche, und wenn man genau hinschaut, entdeckt man auch 2 Brandflecken in Richtung Espigao- da scheint das Ribeira-Brava-Tal eine Menge Glück gehabt zu haben. Ich hab zusätzlich den ungefähren Verlauf der Levada do Norte mit blauen Punkten markiert. Und wie schon mal geschrieben: auf die Karte klicken, dann kann man's auch lesen.
Im Übrigen hab ich die Karte von der Funchal-Region (eine Seite vorher) mit den Copernicus-Daten nochmal neu gemacht und dort ersetzt, die ist nu' um einges genauer als die Version mit den Daten der NASA.
Das Tal der Ribeira da Ponta do Sol (bei Ponta do Sol) markiert genau die Grenze zwischen dem riesigen verbrannten Gebiet im Westen und dem verschonten Teil in der Mitte der Insel. Wir sind heute bis zur Quelle der Levada Nova (bzw. Levada do Moinho) gelaufen. Der Westhang der Schlucht komplett verbrannt, der Osthang (wo die Wanderwege verlaufen) grün und bewaldet wie man es sich vorstellt. Trotzdem hat es sich gelohnt. Selbst die verbrannten Hänge wirken majestätisch.
Frage an Harmoniker, wir fahren Morgen nach Madeira. Wir habe auch vor die Levada de Norte , von Boa Morte bis min. zum Espigao-Tunnel zu wander. Habt ihr diese Strecke gelaufen? Wenn ja ist es lohnend? Danke für eine Antwort.
@Harmoniker: *Danke*, das ist quasi die Bestätigung für die Anzeige dieses Gebietes in der KMZ von Copernicus (letzter Beitrag auf der vorigen Seite) in der GoogleEarth-Ansicht:
...im übrigen sind diese KMZ von Copernicus (nach denen meinereiner die obigen Karten gebastelt hatte) ziemlich detailliert, es war ja mal die Frage aufgetaucht (im "Madeira brennt"-Thread), wie es um das Hotel Atrio bei Prazeres bestellt ist. Dieser Detail-Ausschnitt gibt die Antwort:
(wäre schön, wenn das jemand vor Ort bestätigen könnte)
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