Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren, |
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03.01.17 17:26
mrjasonaut Madeira-Strelitzie
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Schöne Geschichte, Tiago. Muss ein harter Ritt gewesen sein mit dem Auto bis LIS.
Erinnere mich, in den 80'ern, ich glaube 1985 mit dem BUS von Bremen bis nach Lissabon gefahren zu sein, ich glaube 2 Tage und Nächte. Weiß gar nicht mehr wie übernachtet wurde, ob im Bus oder im Zelt daneben. War gemein. Harte Tour. Aber am Ziel, Odeceixe, himmlisch.
Alte Zeiten.
Ach ja, die Grenzkontrollen überall, France, Spanien, Portugal. Das muss man nicht wieder haben.
Wie sagte mein Kollege, gefragt vom Briten, wie wir mit dem Kollegen aus Paris auskommen:
3 Things we like : - Open borders - Same Money - We Do Not have to shoot on this guy anymore
In diesem Sinne, ein Hoch auf die EU !
Jasonaut.
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11.05.17 22:37
Torwarttrainer Madeira-Riesenfingerhut
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Ola Madeirenses,
an sämtlichen Erinnerungen, den persönlichen und denen der Freunde die ich bisher im Forum veröffentlichte, habe ich gearbeitet. Habe sie zum Teil etwas anders formuliert, erweitert und vor allem habe ich sie in die richtige Reihenfolge gebracht. Fazit: Nun stimmt der zeitliche Ablauf, also sind sie so zu lesen wie wir sie über Jahre hinweg erlebt und erfahren haben. Im Moment sind sie bei einer "Lektorin", Tante von Stefans Frau, zum gegenlesen und korrigieren. Wir erwarten mit Spannung ihre Antwort in den nächsten Tagen. Was dann noch an dem ganzen fehlt ist ein angemessener Titel. Da wir uns auf keine aussagekräftige Überschrift einigen bzw. festlegen können/wollen bitten wir Euch, liebe Forumsmitglieder, uns mit einigen Vorschlägen behilflich zu sein. Adeus: Eva e Tiago
Zuletzt bearbeitet am 12.05.17 08:39
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22.05.17 16:00
Velvetnicht registriert
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Boa tarde Tiago,
frisch aus dem Urlaub zurück sind wir schon ganz gespannt auf deine sortierten und ergänzten Berichte, zumal wir euch inzwischen ein wenig um eure frühe Ankunft auf dieser faszinierenden Insel beneiden. Wir waren zum ersten Mal 2008 auf Madeira und haben natürlich den Vorteil der neuen Straßen und Tunnel ausnutzen können. Allerdings war schon damals der Besucherandrang an den Haupt-Touristenzielen, insbesondere bei Rabacal, sehr groß. Dort sind wir schon beim ersten Urlaub umgedreht und haben die 25 Quellen bis heute noch nicht gesehen. Ansonsten war es aber noch einigermaßen zu ertragen. Was sich allerdings in diesem Jahr stellenweise abgespielt hat, ging schon eher in Richtung Alptraum. Aber dazu vielleicht mal an anderer Stelle etwas mehr. Alles in allem konnten wir jedoch wieder ein paar schöne Tage auf der Insel verbringen und haben sie sehr genossen...
Und dann wollten wir noch mitteilen, dass wir uns mittlerweilen schon den einen oder anderen Gedanken zu einem möglichen Titel für deine Erzählungen gemacht haben. Allerdings geht es uns da wir dir und vermutlich einigen anderen hier auch. Vielleicht habt ihr aber inzwischen auch schon ein paar Vorschläge per PN bekommen. Wir müssen jedenfalls zugeben, dass es ist doch verdammt schwierig ist, eine aussagekräftige Überschrift zu finden, die euren Erinnerungen einigermaßen gerecht wird...
Gruß die beiden Velvets
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22.05.17 16:53
mrjasonaut Madeira-Strelitzie
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Hi Tiago,
mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob ihr noch etwas von dem Umschwung durch die Nelkenrevolution, das Ende der Diktatur und der Stimmung dabei im Volk mitbekommen habt, also ob damals die Portugiesen bzw. hier Madeirenser das als positive Wende mit Zukunftschancen empfunden haben, oder anders.
Ich selbst empfand bei meiner ersten Portugal Reise (Festland) etwa um 1985/86 das Land noch als ausgesprochen arm, rückständig und an-alphabetisiert auf dem Lande, ähnlich wie auch in Andalusien um diese Zeit. Die Stimmung war irgendwie bedrückend, auch und gerade in den Bodegas auf dem Dorf. Man hatte den Eindruck, die Leute wären absolut anspruchslos und schicksalsergeben und immer noch weitgehend den Großgrundbesitzern 'hörig', womit ich meine, pachtzins abhängig zwar nicht 'leib-eigen' aber vollkommen 'ferngesteuert' und ohne Perspektiven auf irgendwelche Veränderungen.
Deshalb wundert mich, (ab) wann und wie Madeira 'den Dreh' in die Modernisierung hinbekommen hat. War der kleine-große 'Diktator' und Patriarch Alberto João Jardim evtl. doch mehr Segen als Fluch für die Inselentwicklung? Wie kam er damals denn 'zum Zuge'?
Jasonaut.
Interessant noch im Zusammenhang mit dem 25. April (Wikipedia) (Diktator) Caetano verließ die Kaserne und ließ sich mit einem Truppentransportwagen zum Militärflugplatz Lissabon bringen. Von dort flog er zunächst nach Madeira, später ins Exil in Brasilien. ...
Salazar http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43159682.html Der Mann ist ja erstaunlich alt geworden (bei dem Job).
Um 2008 (Velvets Reisezeiten) der Spiegel http://www.spiegel.de/reise/europa/madei...l-a-535339.html
Zuletzt bearbeitet am 22.05.17 16:55
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26.05.17 12:18
Torwarttrainer Madeira-Riesenfingerhut
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Boa tarde die Velvets,
schön dass Ihr auf meine Anfrage hin antwortet. Nein, bisher meldete sich noch niemand mit einem Vorschlag. Auch wir eiern noch gewaltig durch die Gegend. Na ja, Geduld ist nicht nur eine Zierde der Madeirenser. Nun muss ich mich berichtigen denn gestern hat sich Jardineira mit Vorschlägen gemeldet. Schön.
Die 38 Jahre Vorsprung auf Euch die Eva und ich mit unseren Aufenthalten auf Madeira haben sind nun schon beinahe ein Schatz, ein Unikat von Erinnerungen an Insel und Einheimische. Madeira aus den siebziger Jahren kann sich der heutige Tourist nicht mehr vorstellen. Im Schnelldurchlauf war die Insel wahrlich nicht zu machen. Dafür ist zur heutigen Zeit die Luft, dank der neuen Straßen, dadurch weniger Verkehr in Funchal, besser. Auch den Einheimischen tun die neuen Straßen und der Fremdenverkehr gut. Auf den Wanderungen mit abgelegenen Zielen waren wir oftmals allein unterwegs, es sei denn wir trafen Levadeiros bei ihren Tätigkeiten an. Natürlich ist es so einfacher mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Auch arbeiteten zu der Zeit noch viele Bauern auf den Feldern. Hier genügte oft schon ein bom dia oder boa tarde und schon erfolgte eine Einladung zu einem Glas Wein oder Likör in ihrem Palheiro. Ein Nachteil waren allerdings die fehlenden Sicherungen an kniffligen Stellen der Levadas aber auch im Gebirge fehlten sie gänzlich. Oder kannst du dir vorstellen vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo ohne Seilsicherungen, ohne angelegte Felsstufen zu kraxeln? Nicht vertrauenserweckend war auch das Geländer aus Baumheide am Miradouro da Eira do Serrado. Gefährlich, sehr gefährlich. Das kann sich ein Urlaubsgebiet, wie es heute Madeira nun mal ist, nicht mehr leisten. Unsere Freunde auf Madeira und auch die Madeirenser im französischen Jura sind mit uns einer Meinung dass das vereinte Europa der sicherste und richtige Weg in die Zukunft ist.
Adeus: Tiago
P.S. Können wir aus Euren alptraumhaften Erlebnissen etwas lernen?
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26.05.17 12:35
Torwarttrainer Madeira-Riesenfingerhut
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Boa tarde Jasonaut,
ich würde Jardim nicht als der "kleine-große Diktator" betiteln, immerhin erreichte er in freier Wahl die Präsidentschaft und wurde mehrfach wiedergewählt. Es mag sein dass in meinen Berichten die politische Einstellung der Madeirenser nicht klar zum Ausdruck kommt, angedeutet habe ich es aber in einigen Episoden schon, im nachhinein bin ich froh es unterlassen zu haben. Auch über schulische Bildung, Armut, Abhängigkeit von o Chefe, Auswanderung und noch einigen anderen Missständen kannst du in meinen Erinnerungen lesen. Denn sehr oft beschreibe ich nicht nur meine Eindrücke sondern lasse Madeirenser, die Betroffenen, zu Wort kommen.
Wie schrieb man früher so schön? Ich hoffe Dir hiermit gedient zu haben und verbleibe Hochachtungsvoll: Jakob
Adeus: Tiago
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28.05.17 16:13
Velvetnicht registriert
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Re: Persönliche Erinnerung aus den frühen siebziger Jahren,
Boa tarde Tiago,
vieles gleitet halt immer wieder schnell ins Banale oder Kitschige ab. Und beides kommt nicht in Frage...
Ansonsten denken wir mal, dass wir im Namen vieler sprechen wenn wir behaupten, dass die bisherige geringe Resonanz wohl weniger auf ein allgemeines Desinteresse zurück zu führen ist, sondern eher auf einen eklatanten Mangel an Fantasie (wir sind übrigens nicht in diesem Forum, um uns bei irgend jemandem beliebt zu machen).
Immerhin, mit Jardineira hat dir schon eine erfahrene Schriftstellerin einen Vorschlag gemacht. Es geht hoffentlich aufwärts...
Und so wirklich alptraumhaft waren unsere Erlebnisse nicht, nur fast. Grundsätzlich gilt noch immer, dass man die Orte des Übels wenn möglich meiden sollte. Ist mit Ribeiro Frio allerdings nicht so einfach. Das hatten wir zwar nicht auf der Liste unserer Ausflugsziele, aber wenn man von Faial in das Gebirgsmassiv am Pico Arieiro möchte, kommt man da automatisch dran vorbei. Allerdings nur mit einer Slalom-Fahrt. Wir wollten unseren Augen nicht trauen, was sich dort alles tummelte. Wir hatten es beim ersten mal als ein etwas unglückliches Timinhg betrachtet und die Bersuchermassen dem gleichzeitig stattgefundenen Blumenfest in die Schuhe geschoben. Als wir aber gegen Ende des Urlaubes da noch einmal vorbei gekommen sind, war es fast noch schlimmer. Diesmal hatten wir mitgezählt. Neben dem üblichen Autogewirr 8(!) große Reisebusse und mehrere kleine Busse am Straßenrand, die mit dem aus ihnen hervorquellenden Inhalt fast ein Verkehrchaos ausgelöst hätten.
Letztens haben wir einen Bericht über Mallorca gelesen, in dem geschrieben stand, dass das beliebte Ausflugsziel Cap Formentor demnächst nur noch von einer begrenzten Anzahl an Touristen pro Tag besucht werden darf, um dem regelmäßigen Verkehrschaos Herr zu werden. Durchaus möglich, dass man diesen Ansatz auch auf Madeira irgendwann einmal in Erwägung zieht. Denn viel Luft nach oben ist da nicht mehr...
Gruß die beiden Velvets
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