Bei unserer ersten Landung auf der "Blumeninsel" fiel mir auf, dass diese nicht unbedingt einfach war. Im Nachhinein habe ich mich erkundigt und siehe da: In einer weltweiten Einstufung bezüglich Gefährlichkeit von Flughäfen erscheint Madeira unter den ersten zehn. Dabei ist es nicht die Landebahn, bei der der Eindruck entsteht, dass ein teilweises Versagen der Bremsen oder eine glitschige Piste schon gleich bei der Ankunft zu einem - wenn auch unfreiwilligen - Bad im herrlichen Atlantik führen kann... Vielmehr ist es die Steilküste in unmittelbarer Nähe. Deshalb habe ich mich schon seit geraumer Zeit gefragt, weshalb man diesen Landeplatz nicht hinauf in die Paul de Serra verlegt hat. Dort ist es doch - für madeirensische Verhältnisse... - relativ flach. Das Finanzielle sollte eigentlich kein Problem (gewesen...?) sein, schließlich hat die EU ja auch die Autobahn bauen lassen, die bestimmt um einiges teurer war! Weiß da vielleicht jemand Bescheid? Aus meiner Sicht hat hier ein kleiner... Schildbürgerstreich stattgefunden.
da wir die Paul da Serra (port. Gebirgsmoor) überwiegend mit dickem Nebel und starkem Wind kennen, können wir uns gar nicht vorstellen, dass man hier einen Flughafen bauen könnte.
Daraufhin haben wir gegoogelt und folgende Aussage gefunden:
"Durch die Verdampfung überhalb des Waldes, ist hier oft sehr dichter Nebel. Auch starke Winde gehörten zu dem Klima vom Höhenplateau. Paul da Serra hat lange mit Santa Cruz über den Ausbau des Flughafens Madeiras gestritten, aber der Nebel und der Wind formten ein großes Nachteil für diese Region."
recht interessant, was man da zu Lesen bekommt. Trotzdem glaube ich nicht, dass der oft auftretende Nebel auf Paul da Serra für den Bau des Flughafens ausschlaggebend war/ist... Mit den heutigen Navigationsgeräten ist Nebel eigentlich kaum noch ein Problem. Auch die Winde können hier weniger schädigend wirken als Fallwinde an der Küste. Man bedenke, dass Madeira auch im Gebiet des Flughafens sehr steile Küsten hat, ein gefundenes Fressen für diese Art von Luftbewegungen, die bis heute kaum berechenbar sind, dafür jedoch ganz gefährlich. Und, was die Meereshöhe anbetrifft: Da gibt`s in anderen Gebieten Flughäfen, die um einige tausend Meter höher liegen.
Ich danke dir trotzdem für die interessante Information.
Boa tarde, schon 1970, während meinem ersten Besuch auf unserer Insel, wurde über den Flughafen Madeira geredet. Themen der Gespräche waren unter anderem Verlängerung der Start-Landebahn, Windverhältnisse, Erreichbarkeit. Der Airport Santa Catarina war zunächst nur national und erst später international angeflogen. Flüge von Deutschland landeten in Lisboa zwischen, nach umsteigen in kleinere Flugzeuge (etwa 80 Passagiere), ging es weiter. Etwas später wurden auch größere Flieger (etwa 180 Fluggäste) eingesetzt. Allerdings konnten diese beim Rückflug Funchal - Frankfurt nicht vollbetankt abheben. Deshalb war eine Zwischenlandung in Lisboa unabdingbar. Die Erreichbarkeit (Entfernung zu Funchal, Straßenverhältnisse) waren bei den damaligen Überlegungen ein wichtiger Faktor. Je nach Tages-Nachtzeit betrug die Fahrdauer von Marina nach Aeroporto 60 bis 90 Minuten, von Marina nach Paul da Serra mehr als doppelt so viel. Da ich mit Madeirenser Kontakt hatte, noch habe, und auch einiges selbst erlebte, könnte ich über vieles aus früherer Zeit berichten. Walfang, Carro de bois, Fährschiff "Funchal", Übernachtung Casa Pico do Ruivo, Trauben-Bananenernte, Levadas, Wasserzuteilung und noch einiges mehr. Finde aber keinen Anfang. Wenn ich allerdings gezielt gefragt werde, hm, vielleicht dann.
also ich fände es mehr als interessant von dir und den alten Zeiten zu lesen! (Wir kennen Madeira erst seit den frühen 90ern.) Am besten unter einem neuen thread:Tiagos Madeira antiga (oder so) Ich freu mich drauf!!!
LG iris
Du kannst gerne mit den Carros de Bois oder den Ruivo Übernachtungen anfangen (wenn dir ein Startschuss fehlt)
Torwarttrainer:Boa tarde, schon 1970, während meinem ersten Besuch auf unserer Insel, wurde über den Flughafen Madeira geredet. Themen der Gespräche waren unter anderem Verlängerung der Start-Landebahn, Windverhältnisse, Erreichbarkeit. Der Airport Santa Catarina war zunächst nur national und erst später international angeflogen. Flüge von Deutschland landeten in Lisboa zwischen, nach umsteigen in kleinere Flugzeuge (etwa 80 Passagiere), ging es weiter. Etwas später wurden auch größere Flieger (etwa 180 Fluggäste) eingesetzt. Allerdings konnten diese beim Rückflug Funchal - Frankfurt nicht vollbetankt abheben. Deshalb war eine Zwischenlandung in Lisboa unabdingbar. Die Erreichbarkeit (Entfernung zu Funchal, Straßenverhältnisse) waren bei den damaligen Überlegungen ein wichtiger Faktor. Je nach Tages-Nachtzeit betrug die Fahrdauer von Marina nach Aeroporto 60 bis 90 Minuten, von Marina nach Paul da Serra mehr als doppelt so viel. Da ich mit Madeirenser Kontakt hatte, noch habe, und auch einiges selbst erlebte, könnte ich über vieles aus früherer Zeit berichten. Walfang, Carro de bois, Fährschiff "Funchal", Übernachtung Casa Pico do Ruivo, Trauben-Bananenernte, Levadas, Wasserzuteilung und noch einiges mehr. Finde aber keinen Anfang. Wenn ich allerdings gezielt gefragt werde, hm, vielleicht dann.
Adeus: Tiago
Gerade die Wasserzuteilung würde mich interressieren. Wir haben auf unserem Grund in Canico einen Tank mit 170 Tsd. Liter Fassungsvermögen. Auch alle anderen Themen sind hochinterressant.
Vielen Dank und beste Grüße Guennie aus Oberbayern
Hallo Tiago, . deinen Zeilen kann ich entnehmen, dass es sich in den Siebziger Jahren darum handelte, ob der schon 1964 in Betrieb genommene Flughafen von national zu international ausgebaut werden sollte, oder ein neuer auf dem Hochplateau Paul da Serra errichtet werden sollte. Habe ich richtig verstanden? Ich habe durch meine Stellungnahme bloß eine persönliche Meinung zum Ausdruck gebracht, denn auf diesem Gebiet bin ich höchstens ein Halb- oder sogar nur Viertelspezialist... Da gab es bestimmt Fachleute, die das Pro und Contra von beiden Standorten in Erwägung gezogen haben.
Wie auch Guennie, wäre auch ich am Thema der Wasserzuteilung sehr interessiert, denn der Süden der Insel hätte ohne die Levadas m.E. auf diesem Gebiet schon ein riesiges Problem - Porto Moniz jedoch bestimmt nicht.... Man denke dabei nur an die Stadt Funchal, wo die Hälfte der Madeirenser lebt. Also schieß` los!
Gruß
Walter
P.S. Walfang kenne ich zur Genüge von den Azoren her. Bei Madeira - oder auch anderswo - wird es ja bestimmt auch nicht viel anders zugegangen sein.
fast hätte ich vergessen: Mich würde auch noch der Bau der Schnellstraße - Manche nennen sie auch Autobahn - interessieren, die doch fast nur aus Tunneln und Brücken besteht. Die muss ja einen Haufen Geld gekostet haben. Erzähl` uns mal, wie es dazu kam, wer sie finanziert hat, u.v.a.m.
Hi, nehme mal Bezug auf die Ausgangsfrage, Landeplatz Atlantico. War das vielleicht Absicht der Bürger mit den Schildern, diese neugierigen einfliegenden Touristen kurzerhand ins nasse Element zu terminieren?, wenigstens eine ausreichende Anzahl? Und dann haben die lokalen Parteien nochmal drüber verhandelt, Schippe Sand in die Hand genommen und gut.
Aber die 70'er Geschichten von Tiago würden mich schon auch brennend interessien. War bestimmt noch mit mehr Schiff als Flugzeug, und eigentlich unter dem Aspekt der REISE viel passender, wenn nicht die (scheinbar) verknappte Zeit nicht wär... erwartungsvoll der Jasonaut.