am letzten Tag unseres ersten Madeira Urlaubs haben wir uns noch einige Küstenorte im Norden und Osten angeschaut und sind auch in Machico gewesen. Sehr verwundert entpuppte sich die Altstadt plötzlich zu einem Jahrmarkt, der an der Uferpromenade zu einer Anhäufung von Poncha, Rindfleisch (Metzger) und Fladenbrot Buden wurde. An geschätzt 100 Buden konnte man sich Rindfleisch zurechtschneiden lassen, es auf Lohrbeerzweige aufspießen, es anschließend über den vielen aufgestellten Feuertrögen grillen, während andere Poncha und Fladenbrot mit Kräuterbutter besorgten, um sich dann zusammen am Strand oder wo immer noch Platz war, die Spieße in den Boden zu stecken und sich den Genüssen hinzugeben. Egal ob besser betuchte oder ärmere Menschen, alle standen sie bei ihren Estepadas und aßen genüsslich - natürlich mit den Händen. Anfänglich waren es nur tausende Besucher aber es wurden immer mehr. Die ganze Promenade versank in einem Meer von Menschen und dicken Rauchschwaden. Als es dunkel wurde, reihten sich die Menschen an den Straßenrändern auf und jeder Zweite hatte eine mannshohe Kerze, die man an der Kirche kaufen konnte. Inzwischen dürften es weit mehr als 10.000 Menschen geworden sein. Gegen 8 oder 9 Uhr wurden die Kerzen entzündet und eine endlose Prozession durch die Altstadt begann. Nicht alle Besucher reihten sich ein und guckten andächtig vom Straßenrand zu. Viele Teilmehmer trugen Gegenstände auf dem Arm. Auffällig viele Baby-Puppen wurden von Frauen getragen, wobei das Alter der Frauen sehr unterschiedlich war. Viele waren sehr alt - zu alt für eine erste oder weitere Schwangerschaft.
Uns konnte Niemand erklären, um was es bei diesem Fest ging. Was war das für ein Fest und was ist der Hintergrund?
Dank&Gruß
Es war auf jeden Fall ein sehr schönes und ergreifendes Fest. Trotz der Menschenmassen war er sehr ruhig, eine Eigenschaft die wir auf Madeira geschätzt haben und ganz und gar nicht mit Deutschland vergleichbar ist. Eher wie in Ungarn: alle unterhalten sich, aber keiner hat das zwanghafte Verlangen alle unterhalten zu wollen.