Ein Lippenblütler ist es bestimmt. Leinkraut? Linaria? Das madeirensische Linaria tristis sieht aber auf der gegoogelten Seite anders aus
(Bin gerade letzt erst wieder über den Namen gestolpert, weil dies Pflanze ja wohl gar nichts mit dem Lein für Textil und Magen zu tun hat). Vielleicht hat mir mein Herr Papa doch was beigebracht? Erwartungsvolle Grüße Iris
ich glaube, wauzih hat recht: Misopates orontium - Acker-Löwenmaul? Man sieht die Pflanze hier ständig, obwohl ich aus dem Gedächtnis keinen konkreten Ort nennen könnte. Bekommt leider auch oft diesen Mehltau, der sie verunstaltet.
eine Weltpremiere, das wauzih hat sich in diesem Beitrag zum erstenmal zu Wort gemeldet und gleich einen Volltreffer gelandet... Es ist tatsächlich ein Löwenmäulchen, zu dem madBee auch den richtigen Namen geliefert hat. Diese Pflanze ist übrigens sehr nah mit den Linaria-Arten verwandt und nicht immer leicht von denen zu unterscheiden. Insofern brauch sich Iris jetzt auch nicht zu sehr zu grämen
diese auch auf Madeira anzutreffende Pflanze haben wir dieses Jahr auf den Azoren ( Sao Miguel ) gesichtet. Ich denke, die meisten werden sie kennen. Hat sie jemand in dieser Farbe schob irgendwo gesehen ?
So, frisch aus dem Urlaub zurück. War jedenfalls eine wohltuende Abwechslung mal wieder über Kalk zu tappern, nachdem wir uns die ganzen letzten Jahre fast nur auf irgendwelchen Lavaklumpen im Atlantik herumgetrieben haben.
Aber egal, jetzt ruft wieder die Arbeit...
Killwaas:diese auch auf Madeira anzutreffende Pflanze haben wir dieses Jahr auf den Azoren ( Sao Miguel ) gesichtet. Ich denke, die meisten werden sie kennen. Hat sie jemand in dieser Farbe schon irgendwo gesehen ?
Hallo Killwaas, wir gehen mal davon aus dass das eine Anspielung auf den allseits bekannten Zieringwer (Hedychium gardnerianum) ist, der sowohl auf Madeira als mehr noch auf Sao Miguel sein Unwesen treibt. Und von der gesamten Erscheinung her ist es ganz sicher auch ein Zieringwer. Allerdings gibt es zwei abweichende Merkmale die uns etwas komisch vorkamen. Neben der Blütenfarbe (die allerdings bei vielen Pflanzen sehr variabel sein kann), war es vor allem die Blattform und die Blattstellung, die uns stutzig machte. Und nach einer kurzen Internet-Recherche sind wir der Meinung, dass es sich bei den von dir fotografierten Pflanzen wohl eher um den Roten Zieringwer (Hedychium coccineum) handelt...
danke für eure Antwort. Außer dem fotografierten Exemplar habe ich noch keine Girlandenblume / Zieringwer in Orange gesehen. Es stand im Terranostrapark in Furnas auf Sao Miguel. Ihr habt recht, die Blätter sind spitzer als bei der bekannten gelben Girlandenblume. Das war mir bisher nicht aufgefallen. Was die Girlandenblumen anrichten, kann man auf Sao Miguel schön beobachten. Dort gibt es fast keinen Ort, wo sie nicht wuchern. An manchen Hängen wachsen sie zu Tausenden. Das sah im September ganz schön aus. Aber, wo sie Wuchern verdrängen sie alle anderen Pflanzen. Ein Problem, das sie in Sao Miguel mit Sicherheit nicht mehr in den Griff bekommen. Da ist die Verbreitung auf Madeira noch harmlos dagegen und das Problem wohl auch erkannt. Auf Sao Miguel haben sie angeblich aus Gründen der Forstwirtschaft ganze Hänge abgeholzt, um diese wieder mit zum Teil anderen Bäumen aufzuforsten. Bislang wachsen dort aber nur die Girlandenblumen und freuen sich über den Platz. Sie wachsen überall, zwischen den Hortensien, zwischen Teesträuchern und sogar im dichten Wald. Die Hortensien sind ein gutes Beispiel für die stattfindende Verdrängung. Sie säumen viele Strassen und Wanderwege. Fast überall wachsen aus deren Hecken Girlandenblumen heraus und verdrängen sie. Umgekehrt wächst in den Gebieten, die von den Girlandenblumen dominiert werden, nichts anderes mehr. Aber noch mal meine Frage: Hat jemand schon mal eine orangene Girlandenblume in freier Natur gesehen ?
also wir haben diesen Zieringwer noch nirgendwo in der freien Wildbahn gesehen. Entweder ist der nicht so invasiv oder aber er wird nur selten gepflanzt und ist bis jetzt noch nirgends ausgebüchst. Aber das ist alles nur Spekulation...
Und was die andere Pflanze betrifft, wenn man sich ihre unterirdischen Teile ansieht, so kann man sich schon vorstellen wie "durchschlagskräftig" diese Art sein kann.
Dieses Foto wurde auf Sao Miguel an einer frischen Abbruchkante einer Böschung aufgenommen. Vermutlich wurden die Rhizome von Anwohnern durchgehackt. Die Reste lagen jedenfalls noch unterhalb der Böschung und schienen von ihrer misslichen Lage nicht sonderlich beeindruckt zu sein.
Auf der anderen Seite kann man aber auch erahnen, dass diese Pflanze schon tiefgründige Böden für ihr Wurzelwerk benötigt. Ein felsiger Untergrund mit einer nur dünnen Humusauflage ist nichts für sie. Das ist wohl auch einer der Gründe warum sie auf Madeira nicht ganz so massiv vertreten ist wie auf Sao Miguel.
und mal wieder eine neue Pflanze. Dieses hübsche Ding ist im Mittelmeerraum weit verbreitet und auch auf Madeira in besonnten Felsspalten oder an Mauern recht häufig zu finden. Die Blüten sind übrigens 3-5 mm groß...