in wenigen Stunden (Montag früh um 6:10 Uhr startet der Flieger) ist es soweit und es geht in Richtung Madeira.
Unsere 140 Jungorchideen sind pünktlich angekommen (siehe Bild) und reisen nun als Handgepäck mit mir. Noch habe ich die Pakete mit den Pflanzen nicht aufgemacht, denn ich bekam sie bereits flugfähig verpackt. Somit werde ich genauso gespannt sein wie wir alle.
9 Tage Madeira warten auf mich und auch in dieser kurzen Zeit habe ich mir einiges vorgenommen. Der Höhepunkt wird garantiert die Orchideenübergabe mit dem verbundenen Forumstreffen sein.
Aber auch Herr Nunes wird mir als Reisebegleiter neue Ecken der Insel zeigen, die ich noch nicht kenne. Wenn das Wetter mitspielt, möchte ich auch gern ein wenig wandern gehen.
Das Tablet habe ich dabei und falls es die Zeit gestattet, berichte ich auch gern im Forum. Auf jedem Fall schreibe ich euch gleich, wenn ich mit den Orchideen angekommen bin sowie am Tag des Forumstreffens.
Aber hoffentlich klappt alles. Ich schaute gerade auf einer Wetterseite nach und man prophezeite starken Sturm für Montag, den 2.10.17 auf Madeira. Hoffentlich komme ich pünktlich zum Forumstreffen an….
zuerst die gute Nachricht: Unsere Orchideen konnte ich problemlos mitnehmen und zu Zeit verweilen sie in LIS.
In Lissabon habe ich einen unfreiwillig längeren Aufenthalt. Die Maschine aus FRA nach LIS ist kaputt gewesen und so musste erst eine Ersatzmaschine beschafft werden.
Nun sitze ich geschlagene Stunden in LIS und warte auf den nächsten Flieger, der nach FNC fliegt.
Aber ich bin optimistisch... Alles wird gut... Und falls doch noch Böen auf Madeira auftreten sollten, kann ich nur noch müde lächeln, schließlich bin ich seit 2 Uhr morgens auf den Beinen...
Viele Grüße aus der Business Lounge ... für die Orchideen gibt es hier genügend zu trinken...
Hallo Strelizia, na, in der Lounge in Lissabon ist's dafür sicherlich komfortabler als auf dem Flugfeld von Porto Santo, wo Dein wohl ursprünglich vorgesehener Flieger nach etwas wüster Luftakrobatik grad erstmal gelandet ist:
Denn drück ich Dir die Daumen, daß Du mit einem der nächsten Flüge mitkommst, IPMA meint, daß es zum Abend windtechnisch am FNC etwas ruhiger wird, bevor's morgen Vormittag dann wieder mehr pusten soll:
Hallöchen, Da derzeit vor dem Flughafen so einiges an Flügen kreist, vermute ich mal, daß Strelizia da auch noch irgendwie unterwegs ist und wohl nicht so wirklich planmäßig mit den Orchideen auf Madeira ankommen wird. Daher teile ich hier mal gemäß ihres vorher geäußerten Wunsches mit, daß sich die Übergabe morgen ggf. verzögern könnte. ...trotzdem drücke ich die Daumen, daß doch noch alles halbwegs rechtzeitig vonstatten gehen wird.
leider sind meine düsteren Prophezeiungen wahr geworden.
Der Flieger kreiste lange über Madeira und es ging ab nach Porto Santo. Wir durften das Flugzeug nicht verlassen. Nach einer Ewigkeit ging es zurück nach LIS.
Dort herrschte totales Chaos. Die TAP vergibt keine Hotelgutscheine mehr. In der Innenstadt gab es kein Hotel mehr und vor einer halben Stunde (1:30 Uhr) fanden wir ein Hotel am Stadtrand (200 € + 55 € Taxigebühren).
Das Schlimmste: ich werde morgen nicht auf Madeira sein, es gibt keinen neuen Flug.
Auch muss ich das Gepäck wieder einchecken, d. h. die Orchideen.
Bitte gebt den anderen bekannt, dass ich morgen nicht dabei sein werde. Es tut mir sehr, sehr leid.
Sobald ich auf der Insel bin, melde ich mich wieder.
Moin, oh nee, wat'n Mist ! Tut mir ehrlich leid, aber ansonsten fällt mir auch nix ein dazu... Pass einfach auf die Orchideen -und auf Dich selbst- auf, wird schon irgendwann weitergehen Richtung Insel. *tschaui* 's wauzih
starten wir einen weiteren Versuch um von LIS nach FNC zu kommen.
Ich danke euch erst mal für die Informationen und das Mut machen.
Ob ihr es glaubt oder nicht, die Koffer bin ich los. Es gab mehrere geöffnete TAP Check in Stände und da bin ich einfach hin. Ein Lächeln und weg waren die 4 Koffer...
Auch die Sicherheitskontrolle verlief gut, obwohl sie sehr akribisch waren. Hauptsache die Orchideen sind durch.
Nun sitze ich noch 5 Stunden in der Business Lounge und gieße die Orchideen (siehe Bild). Aber auch ich trinke mir mit einem Gläschen Sekt Mut an, denn ich würde heute irgendwie ankommen wollen. Ich habe ein Ticket für 21: 25 (Flug TP 1691).
Noch sieht es nicht gut aus (ich wollte eher fliegen), aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber noch eine Nacht in LIS will ich mir nicht antun, denn die Hotelsuche ist sehr schwer (alles ausgebucht).
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben“. Dieser Spruch sollte im wahrsten Sinne des Wortes wahr werden…
Tag 1: Um 6:10 Uhr startete pünktlich der Flieger (DRS) nach Frankfurt und die Landung ist exakt auf Minute erfolgt. In Frankfurt gab es auch genug Zeit um den Anschlussflug nach Lisabon zu bekommen. Halt! Aber so einfach sollte es nicht werden: Die Maschine nach Lisabon ist defekt, es muss erst eine neue beschafft werden, so hieß es am Check in Schalter. Wir sind im Urlaub und haben Zeit, also warten wir. Als endlich ein neues Flugzeug bereit steht, geht es weiter nach Lisabon… Mittlerweile ist in Lisabon der ursprünglich geplante Flieger nach Madeira ohne uns gestartet, aber die freundliche Mitarbeiterin der TAP, die uns bereits am Flugzeugausgang erwartete, gab uns Tickets für den nächsten Flug. Das ist doch echt Service… Pünktlich stiegen wir am Nachmittag in die Maschine und der Atlantik zeigte sich von seiner ruhigen Seite: keine Turbulenzen, gar nichts. Nun brauchen wir nur noch landen… Landen? Fehlanzeige!!! Ich hatte einen Fensterplatz und schrie: „Warum kreiseln wir das 11Mal (es ist wirklich wahr) um Sao Lourenco“? Im Cockpit herrschte totenstille und wir konnten das Unglück nur erahnen. Als wir uns beim letzten Mal Sao Lourenco immer mehr entfernten, wusste ich, hier stimmt was nicht. Bevor ich Zeit zum Nachdenken hatte, landeten wir auf Porto Santo… Die Flugbegleiterin öffnete die Tür des Flugzeugs und anfangs ergriffen einige Leute die Flucht. Als es der Stewardess zu bunt wurde (sie musste ja jedes Mal einen Vermerk auf der Passagierliste machen), wurde die offene Flugzeugtür durch ein rotes Absperrband blockiert. Flucht zwecklos. Ich sah das Tankauto und mir ahnte Schlimmes, es ging zurück nach Lisabon… Adieu Madeira für Tag 1
Tag 2: Kurz nach Mitternacht (0:30 Uhr) fanden wir uns am chaotischen Informationsschalter wieder. Die TAP verteilte fleißig Visitenkarten für spätere Schadensersatzansprüche und Verzehrgutscheine für 10,00 € (auch um Mitternacht schläft der Flughafen und es gibt kein Fresserchen zu kaufen). Man teilte uns mit, dass wir uns auf eigene Kosten ein Hotel suchen sollten. Fast habe ich es vergessen: wir bekamen ein Ticket für 21:25 Uhr nach Madeira. Am Ausgang des Flughafens pulsierte das Leben. Menschen über Menschen, die ein Taxi haben wollen. Als wir an der Reihe waren, sagte ich nur, dass wir ein Hotelzimmer wollten. Der Taxifahrer schaute mich mitleidig an und schüttelte nur mit dem Kopf. Bevor wir losfuhren, hat er mindestens 8 Hotels angerufen, aber einige davon antworteten nicht (nicht jede Rezeption ist um Mitternacht besetzt oder es kam eine Absage). Wir fuhren vier Hotels ohne Erfolg direkt an und dann sagte er, wir müssen jetzt am Rande suchen. Okay, letztendlich fanden wir ein Zimmer im „Solplay“ und es wurden 55,00 € Taxigebühren fällig und 200,00 € für die Hotelnacht. Gute Nacht… Am Vormittag fragte ich in der Rezeption, ob wir das Zimmer bis 16:00 Uhr verlängern können (gegen Geld), aber sie waren ausgebucht und brauchten das Zimmer. Also ging es nach der kurzen Nacht am Mittag schon wieder raus. Fahrt zum Flughafen… warten auf dem Flughafen und nochmals warten, irgendwann ist es 20:30 Uhr und wir dürfen einchecken… Wir sitzen im Flieger und bald wird es los gehen. Moment, das glaubt auch nur Strelizia. Nach einer und noch einer und noch einer Stunde, sagte der Pilot durch, dass wir alle aussteigen sollen, da aufgrund der Windverhältnisse der Flieger nicht in Madeira landen kann. Adieu Madeira Tag 2
Tag 3: Um 1:30 Uhr nachts haben wir uns zum wiederholten Male zum Informationsstand rangekämpft. Dieses Mal scheint die Situation zu eskalieren. Es ist nur noch ein Schalter geöffnet und hunderte von nervösen Menschen standen dort. Verzehrgutscheine gibt es nicht mehr und eine Dame verteilte nur noch TAP Visitenkarten. Die Leute schrien und keiner wusste, wie es weitergeht, denn die TAP hat schon etliche Flüge nach Madeira ausfallen lassen. Ich sah viele verzweifelte Reisende, auch Deutsche, die kein Wort verstanden. Sie versuchten ihren Reiseanbieter anzurufen, aber nachts halb zwei? Da geht leider keiner rann. Der Informationsstand hatte die Situation nicht mehr im Griff und die Antwort war: Polizeieinsatz. Solche Bilder kenne ich nur aus dem Fernsehen. Da meine Begleitperson im Rollstuhl war und wir Business Class gebucht hatten, kümmerte sich nach langer Zeit eine extra Mitarbeiterin um unser Anliegen. Wir bekamen zwei Flugtickets für den Vormittag ausgestellt. Die Nacht verbrachten wir auf dem Flughafen und Ledersitzbänke warteten auf uns (die Business Lounge der TAP hatte geschlossen). An Schlaf war nicht zu denken und ich schaute akribisch an die Anzeigetafel. Wann ist es endlich soweit, dass wir nach Madeira dürfen?! Der Flug rückte immer näher, aber dann kam die Anzeige „Verspätung“… Irgendwann stiegen wir in den Flieger und gegen Mittag landeten wir auf unserer Insel. Schnell zum Kofferband und ab ins Hotel zum schlafen…
Moment mal, Koffer?! Als i-Tüpfelchen sind unsere Koffer nicht dabei gewesen! Also ging es zum Schalter. Warten waren wir gewöhnt, denn es gab eine riesenlange Schlange. Ich fragte ganz freundlich, ob ich ein „Notfallset“ bekommen kann. Dieses bekam ich auch und nun der Witz: eine Zahnbürste gab es, aber keine Zahncreme. Tolles Badesalz war enthalten, aber wo ist die Badewanne nach einer Flughafennacht?! Dank WLAN Verbindung konnte ich unseren Transfer organisieren und gegen Mittag waren wir im Hotel. Zusammen mit meiner Forumsfreundin M. fuhren wir zusammen Kleidung und Hygieneartikel kaufen. Ich weiß, dass die Fluggesellschaften nicht gerade spendabel sind, deshalb suchten wir einen Asia- Markt für Kleidung auf. Ich wollte nur raus aus den Fliegerklamotten und saubere Wäsche haben. Aber auch hier sollte nicht alles reibungslos verlaufen. Zwar hatte ich genügend Geld dabei, aber die Ausweise lagen im Hotel. Die freundliche Verkäuferin teilte mir mit, dass die TAP nur Rechnungen mit eingetragener Personalausweisnummer und Name anerkennt. Okay, dann komme ich morgen wieder… Den Abend verbrachte ich dann auf dem Balkon und wollte den Sternenhimmel von Madeira genießen. Wer will kann unter
Tag 4: Diesen Tag startete ich ganz ohne Stress, aber an Ausflüge ist noch nicht zu denken gewesen. Zuerst ging es nochmals in den besagten Asia-Markt, aber dieses Mal mit Personalausweis. Als ich mittags wiederkam, sind zu meiner Freude die Koffer gekommen. Endlich konnte ich die Sachen auspacken. Auch mussten die Orchideen im Handgepäck versorgt werden und ich schaffte sie zu meiner Freundin Traudl. Am Abend dann konnte der Urlaub so richtig beginnen. Es gab eine super tolle Mondscheinparty in Reis Magos. Zusammen mit Bekannten und Freunden von Traudl saßen wir draußen im Fischrestaurant und haben die herrliche Abendstimmung genossen. Das Wetter war windstill, klar und der Vollmond zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Jetzt kann der Urlaub beginnen, aber das nächste Hindernis wartete schon auf uns (dazu morgen mehr)…
Ich hoffe, ich habe euch mit diesem langen Bericht nicht allzu sehr gelangweilt. An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Forumsmitgliedern danken, die mich in den chaotischen Stunden in Lisabon per Forum begleitet haben und mir Mut aussprachen. Eure Hilfe und Unterstützung ist super gewesen. So wusste ich besser Bescheid, denn in Lisabon sind die Informationen spärlich gewesen (Wetter- und Fliegerdaten).
Meine Erfahrungen sind: Wechselkleidung unbedingt ins Handgepäck, kleine Kosmetikproben mitnehmen und genügend Bargeld (oder Kreditkarten). Leider erlebten wir viele Leute, die nicht genügend Bargeld hatten um sich eine Zwischenübernachtung samt Transfer zu leisten. Oftmals denken viele Pauschalurlauber, dass die Kosten bezahlt sind, aber in solchen Fällen eben nicht.
Ich erhielt eine Nachricht von der Rezeption, dass ich Herrn Nunes zurückrufen soll. Ich tat dies und die Nachricht war erschütternd: Herr Nunes muss ins Krankenhaus.
Somit fiel die große geplante Ausflugstour aus, aber der Tag ist trotzdem fantastisch gewesen.
Ich konnte mit Herrn Prof. Dr. Schön einen Termin ausmachen und wir trafen uns in der Quinta da Boa Vista. Ja, ihr habt richtig gelesen. Seit der schrecklichen Feuerkatastrophe bietet Herr Prof. Dr. Schön botanische Führungen in dieser Quinta an. Die Quinta da Boa Vista ist der letzte erhaltene Orchideengarten in Funchal nach dem die Orchideengärten Quinta dos Saltos und der Orchideengarten der Fam. Pregetter den Flammen zum Opfer fielen.
Oberhalb von Funchal liegt diese Quinta mit einem großen Areal von Pflanzen und einem traumhaften Blick auf Funchal. Seit circa 100 Jahren ist die Quinta im Familienbesitz, wobei aber die Quinta vor über 200 Jahren gebaut worden ist.
Lady Betty Garton führt mit großer Leidenschaft das Werk ihres verstorbenen Vaters, dem Freiherrn Sir William Cooke, fort. Mittlerweile wurde das Erbe an die nächste Generation weitergeben.
Herr Prof. Dr. Schön erklärte uns nicht nur mit größter Akribie die Pflanzen im Park, sondern auch die Blumen im Orchideengewächhaus. Besonders die Cattleya Orchidee zeigte sich in voller Schönheit. Der Orchideengarten ist auch für die Cymbidien Orchideen bekannt, aber dafür wäre die beste Besichtigungszeit im Winter und im Frühjahr.
Herr Prof. Dr. Schön hat uns meisterhaft erklärt, warum der Lorbeerbaum stinkt (es sind nicht die Blätter) und vor welchen Pflanzen man sich eher in Acht nehmen sollte (ich wusste gar nicht, dass es so viele Giftpflanzen auf Madeira gibt).
Auch mit Lady Betty Garton wechselte ich noch einige Worte (in Deutsch!) und zum Abschluss schenkte sie uns eine handsignierte Broschüre von der Quinta da Boa Vista, so dass wir ein schönes Andenken an diesen Tag haben.
Die Führung ist sehr spannend gewesen und Strelizia überlegt schon, ob sie einen Forumsausflug für Ende März/Anfang April 2018 unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Schön in dieser Quinta organisiert.
Anbei ein paar Impressionen von der Quinta da Boa Vista.
daß Prof. Schön jetzt Führungen in der Quinta da Boa Vista anbietet ist ja eine wunderbare Ergänzung. Magst Du noch mitteilen, zu welchen Terminen er diese Führungen anbietet? Bzw. wo man diese Informationen abrufen kann?
Wir waren im Februar 2016 in der Quinta, haben aber die Orchideenhäuser links liegen lassen und uns hauptsächlich über den schönen Garten mit der wunderbaren Terrasse gefreut. Und wir haben dort Tee und wohlschmeckenden hausgemachten Kuchen genossen. Einfach ein sehr sehr netter entschleunigender Platz.
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