Madeira-Strelitzie

Hallo,

nach längerem, parteipolitisch bedingtem Hickhack hat die Gesundheitsbehörde SESARAM einen neuen klinischen Direktor, Julio Nóbrega, bisher Leiter der Intensivstation im Hospital in FX.
Interessant die Info im DN, dass der neue Mann gerne die Anzahl der Intensivbetten erhöhen möchte, die derzeit bei 4,1 auf 100 000 EW liegt, was die niedrigste Rate in Europa sein soll.

Grüße, madBee

Madeira-Natternkopf

Hallo zusammen.

Ich habe eine Frage bzgl. der ärztlichen Versorgung, bzw. des Ablaufes. Ich habe bisher keine derartigen Einträge hier entdeckt, deshalb frage ich jetzt einfach mal:

mein Freund und ich leben seit Anfang Januar in Calheta und sind Residenten. Ich persönlich befinde mich in diesem Jahr im Sabbatjahr und bin also noch krankenversichert.
Ich habe im Moment keine akute Erkrankung. Mir geht es nur darum zu erfahren, wie Routineuntersuchungen ablaufen, wenn ich bspw. eine ganz normale Untersuchung / Vorstellung bei einem Hausarzt/Hausärztin machen möchte. Oder wenn ich beim Zahnarzt/Zahnärztin oder sonstigen Fachärzt*innen vorstellig werden möchte.

Rufe ich im Centro Saude einfach an und hole mir einen Termin oder gehe ich direkt hin? Und werde ich im Centro Saude automatisch bei der Seguranca Social angemeldet oder muss ich das im Voraus anderweitig machen / beantragen? Für welchen Bereich ist das Centro Saude zuständig? Ich vermute dass man sich Fachärzt*innen selbst suchen muss
oder gibt es Stellen oder Foren aus denen man sich diese Infos holen kann?


Ich bedanke mich jetzt schon für eure Antworten!



Herzlichen Dank und bleibt gesund!

MikoLine

Madeira-Strelitzie

Hallo,

das Madeira Medical Center hat normal geöffnet, aber es werden nur Patienten empfangen, die schon einen Arzttermin haben.
Wer wegen eines Notfalls ärztliche Hilfe braucht, muss zur Privatklinik HPA (dieselbe Gruppe wie MMC) in Sao Martinho zum "Atendimento Permante", 24H- Service.

Um dort behandelt zu werden, muss man vor Ort einen Antigen-Test machen. Das kostet 30€ und die Wartezeit bis das Ergebnis vorliegt, beträgt ca. 30 Minuten.


Grüße, madBee

Zuletzt bearbeitet am 28.02.21 16:30

Madeira-Levkoje

https://www.grupohpa.com/pt/unidades/mad...adeira-funchal/

Unter diesem Link findest Du alle Informationen zum "Hospital Particular", auch die Fachrichtungen.

Ich selbst habe bisher nur Personen dorthin begleitet, kann aber sagen, dass alles sehr gut organisiert ist und die Ärzte sich Zeit für die Patienten nehmen.
Die Anfahrt ist auch sehr einfach: Abfahrt 8 der Via Rapida, dann in Richtung Sao Martinho - Estrada Monumental. Dann kommst Du direkt am Particular vorbei.
Von oben kommend, ist am Ende des Gebäudes die Einfahrt in die Tiefgarage.

Gesunde Grüße, hoellena

Madeira-Strelitzie

Hallo Hans,

ich denke, dass dieser Service allenfalls notwendig ist, wenn jemand alleine unterwegs und hilflos ist und weder portugiesisch noch englisch spricht.

Allen anderen kann ich bei einfachen Beschwerden oder leichten Verletzungen den Besuch eines Centro de Saúde empfehlen. Meist findet sich dort jemand, der englisch spricht.

Bei Verdacht auf eine ernsthafte, akute Erkrankung unbedingt die Bombeiros rufen und sich transportieren lassen, wenn man nicht mit dem Kopf unterm Arm stundenlang in der Notaufnahme zubringen möchte.

Mit Vorlage der europäischen Versicherungskarte wird dort jede/r ohne Zuzahlung behandelt.

Wer sich in einem der privaten medizinischen Zentren oder Krankenhäuser behandeln lassen möchte, wird zur Kasse gebeten und zwar im Voraus. Eine ärztliche Untersuchung kostet immer 55 Euro, dazu kommen weitergehende Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall, Blutabnahme etc.) extra. Sollte eine Operation notwendig werden, kommen schnell mal ein paar tausend Euro zusammen. Urlauber, die nicht privat krankenversichert sind, sollten eine Reisekrankenversicherung haben, denn die gesetzlichen Krankenkassen weigern sich oft die Kosten zu übernehmen. Als Resident sollte man möglichst eine zusätzliche private Krankenversicherung bei einer portugiesischen Gesellschaft abgeschlossen haben. Wichtig: nicht alle privaten Krankenhäuser haben Verträge mit allen Versicherungen - also genau prüfen, wo Kosten übernommen werden.

Ich habe als Patientin sowohl Erfahrung gesammelt im staatlichen Hôspital Nélio Mendoça in Funchal, als auch im HPA in São Martinho. Meine persönliche Einschätzung ist, dass sie sich in der medizinischen Kompetenz nicht unterscheiden. Jedoch ist das Hôspital Nélio Mendoça hoffnungslos überlastet, was sich in Wartezeiten und "Abfertigung" niederschlägt, wenn man nicht in akuter Lebensgefahr ist. Die Betreuung im HPA habe ich dagegen als vorbildlich erlebt.

LG