Hier wird die Behauptung von P. Wirtz, "Eidechsen enthalten aber niemals das Borrellia-Bakterium" (veröffentlicht im Ärzteblatt 2001 "Vom-Nutzen-der-Madeira-Mauereidechse" widerlegt.
Ich denke, es ist wichtig sich zu informieren, um auf den neuesten Kenntnisstand zu kommen.
Re: Zecken auf Madeira, Gefahr von Borreliose-Infektion?!
Wenn Du mich damit meinst:
Alles klar, diese Studie ist mir durch die Lappen gegangen. Aber an der Vorgehensweise ändert sich eigentlich nichts: Man muss wirklich jeden Zeckenbiss Ernst nehmen und die Bissstelle genau beobachten. Wenn die Wanderröte auftritt, heisst es ja auch nicht, dass man zu 100% an Borreliose erkrankt, aber ein Antibiotikaeinsatz macht hier schon Sinn. Die Frage ist jetzt, ob man bei jedem Zeckenbiss ohne Wanderröte prophylaktisch und flächendeckend Antibiotika nehmen soll, weil ja auch die Wanderröte nicht in 100% auftritt und der Antikörpernachweis nicht sicher ist.
Das muss dann jeder selber entscheiden, Du Chris hast das offenbar schmerzlich erfahren, dass es bei Dir nötig gewesen wäre, aber rein statistisch gesehen macht es vermutlich keinen Sinn. Da fallen, ebenfalls rein statistisch gesehen, die Nebenwirkungen der Antibiotika vermutlich stärker ins Gewicht gegenüber der Wahrscheinlichkeit, an einer Borreliose zu erkranken. Aber eben, da nützt einem die ganze Statistik wenig, wenn man zu den 0.x% Betroffenen gehört.
Und generell gilt offenbar, wenn man die Studie betrachtet: Die Wahrscheinlichkeit, auf Madeira an Borreliose zu erkranken ist deutlich niedriger ist als anderswo, aber eben nicht gleich Null, wie es überall heisst.
Diese Botschaft scheint mir doch wichtig zu sein, und ich muss meine Aussage von gestern revidieren!
Vielen Dank Chris für das Update und herzliche Grüsse
Daniel
edit: Eben habe ich in Deinem Anfangsthread gelesen, dass Du ja offenbar keine schwere Borreliose-Erkrankung durchgemacht hast, sondern rechtzeitig zum Arzt gegangen bist. Dass die Wanderröte auch nach so langer Zeit auftreten kann, ist schon frappant, da muss man schon diszipliniert ans Werk gehen!
Re: Zecken auf Madeira, Gefahr von Borreliose-Infektion?!
Hallo,
die Gefahr durch borrelieninfizierte Zecken will ich nicht herunterspielen, aber wieso gerade jetzt? Diese Meldung, auf die sich Tobi bezieht, scheint mir eine Ente zu sein. Die genannte Zeitung ist doch kein ernst zu nehmendes Blatt, mehr so ein politisches Satireblatt wie der "Garajau".
Jetzt, am 28. Juli findet in den Bergen (Chao da Lagoa) das PSD-Megafest statt, zu dem in Jardim-Zeiten über 30.000 Madeirenser fuhren. Dann ist jetzt auch noch die Rali Vinho Madeira, vom 31.7. - 3.8., wo sich auch immer Tausende in Bergen tummeln und Hunderte zelten, um sich das Spektakel anzusehen.
Da ist so eine Meldung doch ideal, um die Leute ein bisschen zu veräppeln. Außerdem gibt es hier auch eine Partei (PCP) , die in letzter Zeit den Begriff "Acaros" = Milben benutzt, um die herrschenden Parteien und deren megalomanen Projekte zu bezeichnen, die das Geld (Blut) saugen, das dann für sinnvollere Projekte fehlt.
Kann mich auch irren, aber das ist meine Lesart dieser Nachricht.
Re: Zecken auf Madeira, Gefahr von Borreliose-Infektion?!
madBee:.. Außerdem gibt es hier auch eine Partei (PCP) , die in letzter Zeit den Begriff "Acaros" = Milben benutzt, um die herrschenden Parteien und deren megalomanen Projekte zu bezeichnen, die das Geld (Blut) saugen, das dann für sinnvollere Projekte fehlt.
Kann mich auch irren, aber das ist meine Lesart dieser Nachricht.
Grüße, madBee
"Portugiesische-Cecken-Partei"? - oh, mit Politik begibt man sich immer aufs Glatteis. Da werde ich noch gleich in den Forums Gulag verschoben...
Re: Zecken auf Madeira, Gefahr von Borreliose-Infektion?!
@madBee Interessante Erklärung, die mir deutlich macht, wie wichtig Orts- und Sprachkenntnisse sind. Ich konnte die Quellseite mangels selbigen nicht einordnen. Nur wie steht es mit Tobi, von dem ich annehme, dass er seine Leser nicht bewusst in die Irre führt...?
Fragen über Fragen - und Zeit für eine weitere Portugiesisch-Lektion.
Update: Beim Blick auf die facebook-Seite von Correio da Madeira, wird klar, dass madBees Erklärung wohl passt, danke dafür!
Re: Zecken auf Madeira, Gefahr von Borreliose-Infektion?!
Hallo und willkommen Giuseppe,
Die Grundlage deines Artikels wird weiter oben schon erwähnt. Vogel hat allerdings auch einen Artikel gefunden und verlinkt, der dem nicht so ganz zustimmen kann. Die Frage ist letztendlich immer noch, was der aktuelle Stand ist.
Ich denke allerdings auch, dass durch die netten Eidechsen zumindest einige Borreliose Infektionen verhindert werden.
Übrigens ist nicht gesagt, dass man eine Zecke an der Einstichstelle finden muss. Nach einem Wetterau-Ausflug in den 90ern fiel mir eine kleine blutende Stelle am Bein auf. Einige Tage später entwickelte sich dort ebenfalls eine klassische Wanderröte. Die Behandlung erfolgte relativ schnell mit heftigen Antibiotika. Dass dich die Wanderröte zwei Jahre Zeit lässt,wundert mich ehrlich gesagt und ich hätte dazu noch andere Ideen. Aber wer weiß?