Und nun mal wieder was mit deutlich erkennbaren Blüten. Eigentlich viel zu einfach, gibt deswegen auch keine Tips. Auch nicht für den Jasonauten... oder vielleicht doch einen, es ist keine Schafgarbe.
Aber erst mal zu wauzih: sieht so aus als hättet ihr da den Anemonenblättrigen Stochschnabel (Geranium palmatum) erwischt. Immerhin ein Madeira-Endemit, wenn auch nicht ganz so selten. Die gesuchte Pflanze ist allerdings in allen Teilen wesentlich kleiner, insbesondere die Blüten. Da es sich dabei aber auch um einen Storchschnabel handelt, warste gar nicht so weit weg.
Wo wir gerade dabei sind, hier noch so ein Ding, wo die Blüten nochmals kleiner sind als bei der Pflanze, deren Namen die anderen nicht verraten wollen. Und der Jasonaut meint sicher das richtige, hat nur die falschen Namen erwischt...
Velvet:... Wo wir gerade dabei sind, hier noch so ein Ding, wo die Blüten nochmals kleiner sind als bei der Pflanze, deren Namen die anderen nicht verraten wollen. Und der Jasonaut meint sicher das richtige, hat nur die falschen Namen erwischt...
Bist du dir mit unserem Neobotaniker Jason sicher? Oder meintest du Wauzihs Beitrag?
wauzih:...hmmm... ...is' das jetzt vielleicht so'n Geranium rubens oder so ähnlich... *kopfkratz*
*tschaui* 's wauzih
Oder so ähnlich würde nach meiner Meinung für beide passen
Der Erste: Geranium robertianum, Heilpflanze, lt. Hildegard von Bingen stärkt er das Herz und macht fröhlich. Der Zweite: Geranium purpureum, Purpur-Storchschnabel
Wenn ich das alles so lese, überlege ich noch, ob ich mich in Zukunft nur in Schutzkleidung auf Madeira in den Wald begeben darf, damit keine falschen Samen eingeschleppt werden ? Wir seh'n uns am Poco. Ich bin der hier.
iris:Bist du dir mit unserem Neobotaniker Jason sicher? Oder meintest du Wauzihs Beitrag?
Beide natürlich. Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Jasonaut nicht vielleicht doch eher ein Archäobotaniker ist...
Und Jardineira hat sich erbarmt und die richtigen Namen genannt Die beiden Arten sind in der Tat sehr ähnlich und unterscheiden sich vor allem in der Blütengröße und der Farbe der Staubbeutel. Die einzelnen Blütenblätter des Stinkende Storchschnabels (Geranium robertianum) sind ca. 11-14 mm lang und die Staubbeutel rötlich gefärbt, beim Purpur-Storchschnabel (Geranium purpureum) sind die Blütenblätter etwa 7-10 mm lang und die Saubbeutel gelb. Bei den Staubbeuteln sollte man darauf achten, dass sie noch intakt sind. Wenn sie aufgeplatzt sind, sieht man bei beiden Arten nur noch die gelben Pollen.
Und hier mal ein direkter Vergleich der beiden Blüten:
Beide Arten sind zumindest in den unteren Regionen sehr häufig.
Aber jetzt mal ein paar allgemeine Bemerkungen zu der Gattung. Insgesamt gibt es auf Madeira neun verschiedene wild wachsende Stochschnäbel. Drei großblütige, die allesamt endemisch sind, und sechs deutlich kleinblütigere, die man auch auf dem Kontinent (inklusive Deutschland und Schweiz) finden kann.
Von den drei endemischen Arten, die also nur auf Madeira vorkommen, haben viele sicherlich schon zwei zu Gesicht bekommen, nämlich den Madeira Storchschnabel (Geranium maderense) und den Anemonenblättrigen St. (G. palmatum). Der erstere ist allerdings fast nur noch in Gärten anzutreffen (wäre in diesem Zusammenhang mal interessant zu erfahren, ob den schon mal jemand in der freien Wildbahn gesehen hat), wo er recht häufig kultiviert wird. Den anderen findet man hingegen noch regelmäßig in der Lorbeerwald-Zone. Beide besitzen einen recht "kompakten" Wuchs, insbesondere der Madeira-Storchschnabel. Da diese beiden Arten im Forum anscheinend noch nicht abgebildet wurden, hier der Vollständigkeit halber mal zwei Fotos.
Madeira-Strochschnabel
Anemonenblättriger Storchschnabel
Diese beiden Arten kann man eigentlich nicht verwechseln. Nun kommt aber die dritte ins Spiel, und diese sieht so ähnlich aus wie der Anemonenblättrige Strochschnabel. Sie ist aber in allen Teilen etwas kleiner und besitzt einen nicht ganz so kompakten Wuchs. Ich nenne sie hier mal den Kleinen anemonenblättrigen Stochschnabel (Geranium rubescens).
Dies sind allerdings recht subjektive Unterscheidungsmerkmale, die einem im Zweifelsfalle nicht wirklich weiterhelfen. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal findet man im Bereich des Blütenstandes. Der Anemonenblättrige Storchschnabel besitzt hier zahlreiche rötlich gefärbte Haare:
Der andere besitzt hingegen farblose Haare:
Der soll angeblich lokal recht häufig sein, wir haben ihn aber bisher erst einmal im Umfeld von Queimadas gesehen.
den Mini habe ich auch schon gesehen (ich glaube auch auf dem Festland). jetzt habe ich allerdings meine Energie auf die Suche nach selbst fotografierten "Bicos de Cegonha" ver(sch)wendet. (Leider liegen manche bildtechnisch flach) Dieser war tatsächlich in der Wildnis (irisTunnel), aber wahrscheinlich im Juli nicht der Gesuchte- oder gerade doch !?
Chao da Ribeira (zumindest war er nicht im Garten)
Ende April Bei Ribeira da Janela
Bei der Rota do Cal 2011(Museum) Sao Vicente (Die unteren Blätter nutzt er für seinen aufrechten Stand)
bzw. darüber
Die sind sooo schööön (und stinken nicht) LG iris
(Man sieht bei den Hochkant-Bildern immer sehr schön, wer die Kamera gehalten hat) (...und edit: so'n bißchen rückt's wauzih denn senkrecht...)