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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Häufung von Unfällen / 2018
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06.07.18 12:49
madeira-fan-59

nicht registriert

Re: Häufung von Unfällen / 2018

Hallo zusammen, ich bin neu in diesem Forum und meine Frau und ich haben gerade unseren ersten Urlaub auf Madeira hinter uns. Es war eine wunderschöne Woche mit sehr guter Unterkunft in Funchal und mit schönen Ausflügen über die Insel, mit Feuerwerk und Fado beim Abendessen.
Leider hat der Urlaub am 01.07. einen schweren Dämpfer bekommen, weil wir zum Zeitpunkt des o. g. Unfalls in der Levada der 25 Quellen wanderten und den tödlichen Absturz des Wanderers mitbekommen haben - ein schockierendes und schreckliches Erlebnis, welches ich hier wirklich nicht weiter in Details schildern möchte, nur soviel sei gesagt: Meine Frau und ich haben lange darüber nachdenken müssen, wie solch ein schlimmer Unfall passieren konnte. Er ereignete sich unmittelbar nach einer Stelle (in Richtung Levadaausgang), nach der die Levada einen Gebirgsbach überquert. Der Weg ist an dieser Passage mit einem Geländer abgesichert, denn die Bachschlucht fällt jäh ab und ist felsig. Am Ende des Geländerbereichs - aus unserer Einwärtsrichtung sieht man die Schlucht aufgrund einer leichten Biegung und des Buschbewuchses noch gar nicht - trat der Wanderer vom gemauerten Levadapfad herunter auf den erdigen Untergrund, um Gegenverkehr vorbei zu lassen. Dabei verlor er das Gleichgewicht, weil nach Aussage von einem anderen Touristen der Erdboden wohl etwas nachgab und der Mann stürzte durch ein großes Gebüsch in die Gebirgsbachschlucht (die wir, wie gesagt, nicht sehen konnten), die an dieser Stelle ca. 6 bis 8 m tief ist. Da kam jede Hilfe zu spät. Ein tragischer Unfall, denn er gehörte wohl zu einer geführten Wandergruppe, die hinsichtlich Kleidung und Schuhwerk gut ausgerüstet war.
Aus meiner Sicht hätte der Unfall nicht passieren müssen, wenn das eh schon vorhandene Geländer noch 5 m länger gewesen wäre. Dann hat der Weg den gefährlichen Bereich um die steil abfallende Bachschlucht verlassen. Es ist nur zu hoffen, dass nun in dieser beliebten Levada ein Sicherungsmaßnahme für diesen Bereich ergriffen wird. Aus meiner Sicht wirklich die einzige sehr gefährliche und ungenügend abgesicherte Stelle.
Weitere Gründe für die Unfallgefahr in dieser Levada sind meiner Meinung nach:
1. Einstufung der Levada als "leicht" in vielen Reiseführern.
2. Leichte Erreichbarkeit durch Bustransfer vom Parkplatz herunter zum Forsthaus nach Rabacal und zurück. Selbst diese 160 Höhenmeter muss man nicht schaffen können.
3. Hochfrequentiert, besonders an Wochenenden und bei angenehmem Wetter. Begegnungsverkehr ist in der engen Levada oft nur mit "Aneinander-vorbei-Quetschen" möglich.

Wegen der leichten Erreichbarkeit, der Einstufung "einfach" und der kurzen, ebenen Wanderdistanz zu den 25 Quellen (sind ja nur ca. 2 - 3 km) wird das ganze Unternehmen wohl als Sonntagsspaziergang eingeschätzt und so von Familien mit kleinen Kindern, Menschen mit mangelnder Kondition, Bewegungseinschränkungen und gesundheitlichen Handicaps genutzt. Wenn man dann erst mal da ist, sieht man, dass der Weg wohl anspruchsvoller als erwartet ist (ging uns auch so), aber dann sagt man sich, das schaffen wir schon - die anderen machen das ja auch.

Ich kann nur davor warnen, solche Einschätzungsfehler zu begehen (hinterher ist man immer schlauer, ich weiß): es handelt sich um einen Hochgebirgsweg mit allen Gefahren, die solch ein "alpines" Gelände bereithalten kann. Da darf man sich von der paradisischen Natur nicht täuschen lassen.
Menschen mit entsprechenden Handicaps sollten sich genau überlegen, ob sie sich diese Wanderung zumuten möchten. Man sollte sich klar machen, dass im Falle eines Notfalls, der ärztliche Hilfe erfordert, diese nicht innerhalb von einer halben Stunde zur Stelle sein kann, wenn man 2 km vom Forsthaus entfernt in der Levada hockt.

Sorry, das ist etwas länger geworden, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben, weil mir/uns der Unfall immer noch nachhängt.
Das wird wohl noch eine Weile so sein, damit kommen wir schon klar, sobald uns der Arbeitsalltag wieder hat.
Dennoch möchten wir zukünftig noch mal auf Madeira unseren Urlaub verbringen.

Viele Grüße
von madeira-fan-59

    06.07.18 13:08
    Killwaas 

    Madeira-Strelitzie

    Re: Häufung von Unfällen / 2018

    Hallo madeira- fan ,

    diese Levada ist definitiv eine der leichten. Wer da nicht zurechtkommt oder sich unsicher fühlt, sollte schwierigere erst gar nicht ausprobieren.
    Ein anderes Problem ist der starke Verkehr auf der Levada. Dies kann durchaus zum Problem werden, ist aber hinlänglich bekannt. Diese Levada gehört sicherlich zu den 3 am stärksten frequentierten.
    Abstürzen kann man auch auf leichten Levadas, denn eines haben alle gemeinsam: Es geht irgendwo immer mächtig hinab.
    Nach deiner Schilderung hat das Unfallopfer einen gefährlichen Kardinalfehler begangen: Er hat den Rand am Abgrund betreten. Da er zu einer geführten Gruppe gehörte, ist dies um so erstaunlicher, weil die Führer im Regelfall als erstes darauf hinweisen, dass der Rand keinesfalls stabil ist. Ausweichen immer innen !

    Lasst euch von weiteren Madeirabesuchen nicht abschrecken. Erkundigt euch über geplante Strecken, beachtet ein paar Grundregeln der Sicherheit und meidet den Trubel, dann werdet ihr beim Wandern noch viel Freude haben.

    Liebe Grüße

    Frank

      07.07.18 10:28
      madeira-fan-59

      nicht registriert

      Re: Häufung von Unfällen / 2018

      Hallo Killwaas,

      ich gebe dir definitiv recht: diese Levada ist einer der leichten. Dennoch kann eine leichte Levada für durchschnittlich wandererfahrene Touristen schon eine schwierige Herausforderung sein, gerade unter den von mir beschriebenen Randbedingungen, also viel Betrieb in der Levada.
      Wir werden uns nicht von Madeira abschrecken lassen, denn tödliche Unfälle gibt es überall auf der Welt, auch z. B. beim Alpenbergwandern. Und da fahren wir ja auch regelmäßig hin.
      Mir liegt vor allem die Erhöhung der Sicherheit in dieser schönen Levada am Herzen und dies wäre mit 5 m mehr Geländer an der Gefahrenstelle einfach möglich. Vlt. werden ja Maßnahmen nach 3 tödlichen Abstürzen in 3 Monaten (!) ergriffen - Hoffen wir das Beste.
      Aber klar ist auch, dass es in solchen Gebirgsregionen keine 100%ige Sicherheit geben wird.

      Gruß
      madeira-fan-59

        13.07.18 20:27
        wauzih

        nicht registriert

        Re: Häufung von Unfällen / 2018

        tja, ist schon traurig, sowas.
        Ich hab denn mal vor ein paar Tagen an der Levada do Ribeira do Janela geguckt, auch wegen dem Unfall vom 8.Juni dort.
        Kurz vor dem Wasserfall schaut es so aus:
        die Absperrung ist intakt, jedoch gibt es zwischen den Sicherungen eine Lücke (Pfeil):



        aus der Nähe schaut das dann so aus:



        und diese Lücke reicht dann aus, einen Menschen dazu zu animieren, sich dort hinzustellen, und bei dem Versuch, die bestmögliche Position für ein Selfie mit Wasserfall zu finden, stürzt man dann ab und ist mausetot...

        *nachdenkliche Grüße*
        's wauzih

        Datei-Anhänge
        0abc.jpg 0abc.jpg (1x)

        Mime-Type: image/jpeg, 3.852 kB

        0abc2.jpg 0abc2.jpg (1x)

        Mime-Type: image/jpeg, 3.948 kB

          22.07.18 11:04
          wauzih

          nicht registriert

          Re: Häufung von Unfällen / 2018

          Seltsamerweise passieren in diesem Jahr Unfälle an den Stellen, an denen man es kaum erwartet,
          nun hat's auch bei der Schlittenfahrt Verletzte gegeben:
          http://www.dnoticias.pt/impressa/hemerot...cesto-EF3447611
          Demnach zog sich ein portugiesisches Paar bei dem nicht näher beschriebenen Unfall im unteren Teil der Abfahrt (Livramento) Verletzungen zu, die wohl nicht unerheblich sind, zumindest wurden sie in ein Kranknhaus verfrachtet.
          *tschaui*

            23.07.18 11:39
            Ariero 

            Madeira-Levkoje

            Re: Häufung von Unfällen / 2018

            Wir haben vor 2 Wochen Kleinwalsertal eine ähnliche Foto Begegnung :
            Vom Fellhorn zum Söllereck, Gratweg ändert Breite und Schwierigkeit, aber immer geht's auf beiden Seiten Stein runter, halt mit Vegetation.
            Auf einem breiten Stück stehen also eine Frau und ein junger Mann und er macht Fotos von ihr, aber so, dass keiner vorbeikommt Und rückt immer mehr nach hinten ohne zu gucken.
            Auf meine zugegeben sarkastische Bemerkung, dass man so auch in die Zeitung kommt ohne was davon zu haben nur 2 verständnislose Blicke.
            Das Vorsicht meines Mannes genauso verständnislos quittiert.
            Da ist man echt ratlos.

            Zuletzt bearbeitet am 23.07.18 11:41

              30.07.18 22:04
              wauzih

              nicht registriert

              Re: Häufung von Unfällen / 2018

              und mal wieder einer über 'ne Klippe gehopst, diesmal wohl im Caldeirao Verde,
              aber relativ glimpflich, 3 Meter ging's abwärts, Arm kaputt, sonst nix: http://www.dnoticias.pt/casos-do-dia/est...verde-YH3485100

              *ski heil*

                31.07.18 15:04
                Espadarte 

                Madeira-Strelitzie

                Re: Häufung von Unfällen / 2018

                "Die biologische Vielfalt von Madeira wurde im Werk "Origin of Species" von Charles Darwin mehr als dreißig Mal erwähnt, der diese Insel als einzigartig bezeichnete."

                und Darwins Geist sorgt offensichtlich für Kontinuität in der Evolution .........

                  31.07.18 20:29
                  Ariero 

                  Madeira-Levkoje

                  Re: Häufung von Unfällen / 2018

                  Nur 3 m im Calderao Verde Weg?
                  Da ist ihm ja das Beste entgangen

                    31.07.18 21:00
                    wauzih

                    nicht registriert

                    Re: Häufung von Unfällen / 2018

                    Na, war wohl in der Nähe des Wasserfalls im Caldeirao selbst, da geht's nicht so tief runter.

                       1 .. 6 7 8 9 10
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