Offenbar hat die Gemeinde Calheta nach einem Zwischenfall am Samstag die Palmen entlang der Küstenstraße zur Marina fällen lassen. Es sollen endemische Arten nachgepflanzt werden, man wisse aber noch nicht wann und welche. Schade, es war ein exotisch-grüner Anblick und der Schatten war auch ganz angenehm, wenn man z.B. zur Manifattura di Gelato spazierte ...
Liebe Wahl-Madeirenser, wisst ihr mehr darüber? Wann wurden die Palmen gepflanzt? Waren sie schon länger umstritten?
Das sieht auf den ersten Blick schon sehr kurios aus. Doch bei nähere Betrachtung:
Ich habe aus dem Artikel irgendwas von Käfern rausgelesen, weswegen die Palmen nicht mehr standsicher seien. In Deutschland nennt man das gefährdete Verkehrssicherheit. Das schnelle Abholzen hat einen Vorteil: Es schafft Tatsachen. Hier in Hannover gibt es eine alte Lindenallee, deren Bäume nicht mehr standsicher sind. Man hat so lange über die Fällung diskutiert (=keine Tatsachen geschaffen), bis jemand einen seltenen Käfer in den Bäumen gefunden hat, der so streng geschützt ist, dass die Bäume nicht gefällt werden dürfen. Für teuer Geld wurde nun für jeden der ca. 130 Bäume ein Stahlmast installiert, an dem der Baum festgebunden wird. Das stelle ich mir jetzt mal an der "Allee" in Calheta vor... Dann doch lieber Abholzen und Ersatz mit endemischen Bäumen, auch wenn's erst mal hässlich ist.
keine Ahnung wann die Palmen gepflanzt wurden und ob sie umstritten waren. Nach unseren Informationen ist letztens eine bei einem Sturm umgefallen und beinahe in ein Auto gekracht. Möglicherweise ist hier der Palmrüssler dafür verantwortlich, dessen Larven die Bäume irreversibel schädigen. Und wenn alle Palmen davon betroffen sind, dann ist es nur logisch, aus "Verkehrssicherungspflicht" alle Palmen zu entfernen.
Spannend ist nur die Frage, welche endemische Art stattdessen gepflanzt werden soll...
Gruß die beiden Velvets
PS: war wieder einmal einer schneller... Hallo Oliver, hört sich so an als würde der Käfer in Hannover "Eremit" heißen. Eine streng geschützte Art, für deren "Vernichtung" der Lebensräume hohe Strafzahlungen aus Brüssel drohen
Velvet: Hallo Oliver, hört sich so an als würde der Käfer in Hannover "Eremit" heißen. Eine streng geschützte Art, für deren "Vernichtung" der Lebensräume hohe Strafzahlungen aus Brüssel drohen
Bingo, genau der ist es. Juchtenkäfer oder Eremit.
Ach ja, 1999 standen unten in Calheta noch keine Palmen an der Strasse....
Wir fuhren damals die Inselhaupstrasse dort entlang. Als wir den Rohbau des Calheta Beach sahen, an steiniger Küste und direkt an der vollen Hauptstrasse, dachten wir, wer würde dort jemals Urlaub machen.
Jetzt waren wir dort schon sechs mal und bestimmt nicht das letzte Mal...
ja, es ist ein "Käfer" der ALLE dieser Palmen auf Madeira kaputt macht. Dieser wurde mit den Palmen hierher geschleppt! Ich hab jetzt den genauen Namen nicht parat ( Strelizie, weisst du es noch? Sonst frage ich mal Verena...) Aber es gibt kein Mittel dagegen. Es sind schon sehr viele dieser Palmen verendet, und solch eine kranke Palme ist mit Sicherheit ein Risiko für Alle - zumal bei einem stürmischen Wetter in Calheta beach.
So etwas wie in Hannover habe ich in Wiesbaden erlebt…. Da wurde der Bau einer ganzen Siedlung gestoppt weil dort die in DE so seltene blauflüglige Heuschrecke entdeckt wurde. Diese wurde dann umgesiedelt mit sehr viel Geld der EU - ob erfolgreich, entzieht sich meiner Erkenntnisse. Aber die Siedlung für Sozialbauten konnte mit Verzögerung von 3(?) Jahren gebaut werden.
Man/frau darf gespannt sein was dort Einheimisches gepflanzt wird. (Ebenso gespannt bin ich auf das neue Hotel in Calheta beach, dessen Bauherren hier wohl bekannt sind. Ich frage mich nur, welche Beweggründe die Leute veranlassen, in dieser Lage so ein Projekt zu erstellen, das auch die Gemüter vieler Einheimischen sehr bewegt….)
ja, es ist ein "Käfer" der ALLE dieser Palmen auf Madeira kaputt macht. Dieser wurde mit den Palmen hierher geschleppt! Ich hab jetzt den genauen Namen nicht parat ( Strelizie, weisst du es noch? Sonst frage ich mal Verena...) Aber es gibt kein Mittel dagegen. Es sind schon sehr viele dieser Palmen verendet, und solch eine kranke Palme ist mit Sicherheit ein Risiko für Alle - zumal bei einem stürmischen Wetter in Calheta beach.
der Käfer heisst "escaravelho" auf portugiesisch, ein Rüsselkäfer, der lateinische Name ist Rhyncophorus Ferrugineus.
Man kann überall auf Madeira kanarische Dattelpalmen sehen, die davon befallen sind: Der grüne Palmschopf stirbt ab, weil er vom Herz her zerstört wird. Die Palmen von Calheta Beach waren aber eher vom grazileren Typus richtiger Dattelpalmen, mit eher graugrünen Blättern und ihre Kronen waren noch grün. Ich persönlich glaube einfach nicht, dass die alle vom Käfer befallen waren. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass die madeirensische "Gärtnerkunst" die Schuld am Abbrechen dieser einen Palme trägt. Was man hier unter Baumschnitt versteht, kommt oft einem Massaker gleich. Bei Palmen wird beim Abschneiden der toten Blätter der Stamm oft zu stark geschwächt. Vor einigen Jahren machte im Diario ein Leser mit Beweisfoto auf die Gefahr durch eine Palme am Calheta Beach aufmerksam - gut möglich, dass es diesselbe war.
Der eigentliche Grund für die Überreaktion ist ein tragischer Unfall auf Porto Santo im Katastrophenjahr 2010. Ausgerechnet während der jährlichen Veranstaltung der PSD auf dem zentralen Platz in Vila Baleia stürzte eine ca 200jährige kanarische Dattelpalme um und zerschmetterte einige Menschen. Eine 61jährige Frau war gleich tot, eine 44jährige und deren 25jähriger Sohn wurden schwer verletzt. Der Junge Mann starb einige Zeit später. Soweit ich erinnere waren das drei Festlandsportugiesen, die auf Porto Santo Urlaub machten.
Die Unglücks-Palme soll schon Monate vorher deutlich geneigt gewesen sein, laut Expertenauskunft bei Dattelpalmen immer ein Hinweis auf Fäulnis an der Stammbasis (die tatsächlich nachgewiesen werden konnte). Mit dem Palmrüssler hatte das nichts zu tun.
Jedenfall sind die Behörden seither gegenüber den Gefahren durch kranke Bäume sensibilisiert und fackeln nicht lange. Auch der Bürgermeister in Funchal lässt immer wieder Äste absägen und sogar im kleinen Stadtgarten Palmen herausnehmen. Das kann man schon verstehen.
Mit den "Endemischen" haben sie´s jetzt. Lorbeerbäume und Natternköpfe am Meer.
Wer glaubt, dass ich ungerecht urteile , der schaue sich z.B. nur an, wie die jungen Jacaranda- Bäume in Ribeira Brava befestigt sind. Wer stützt da wen?
Richtig! Anbei die Fotos..... Diese Palmen haben sich nach oben hin so gut entwickelt, dass der untere Stamm die Krone nicht mehr tragen kann. Die Schlägerungen haben nichts mit dem Palmenkäfer zu tun! mfg