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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Wir spielen mit der Idee!
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07.01.13 20:02
Madeira11

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

AmRaVe:
@BettinaCharlotte: Danke für dein tolles Feedback :) Gerne treffe/n ich/wir mich/uns mit dir, wenn du wieder in Berlin bist! Freu mich schon drauf!

Ich finde es interessant, dass so viele das Leben dort als eher schwieriger/negativer beschreiben, aber viele den Schritt dorthin irgendwann gemacht haben. Natürlich muss man sich seiner Umgebung anpassen. Kaffee brauchen wir zB sowieso nicht ;) Und es ist uns schon klar, dass es eine relatv kleine Insel ist, auf die vieles importiert werden muss. Das Angebot auf den Märkten und im Supermarkt werden wir uns vorort natürlich angucken, aber ich bin mir sicher, dass man dort nicht verhungert.

Ich bin wirklich gespannt, ob es dort wirklich so "schlimm" ist und freue mich schon riesig auf unseren Urlaub dort. Wir haben übrigens feststellen müssen, dass die Flüge vergleichsweise schon teuer sind und dass man Pauschalreisen schon fürs gleiche Geld bekommt. Nun werden wir sehen, ob es Pauschal oder doch FeWo wird. Werde auf jeden Fall die genannten Ferienwohnung abchecken und nochmal die Flüge checken. Gebucht ist bisher ja noch nicht.

Hallo!

Hier hat keiner negativ oder schlimm geredet, sondern nur aus Erfahrung.

Wir leben hier, weil wir das Leben hier einfach genial finden. Wir wissen aber dass der Start schwierig sein kann.

Und ich denke nicht, dass du ein Dummerchen bist.

Es ist halt so, es gibt hier im Moment keine Arbeit, die Arbeitsplätze werden auch im Tourismus massiv abgebaut.

Also: Das Leben hier gefällt uns allen, wir wissen aber, dass es schwierig sein könnte, hier Fuss zu fassen.

Ich denke nicht, dass irgendjemand von uns gerne weg möchte von hier, ich zumindest will hier bis zu meinen letzten Tagen leben.

Ich wollte dich nur warnen, aber wenn du willst, werde ich meine Geschichte hier im Forum posten. Das Leben hier ist schön, und Bettina hat Recht. Wenn man an sich glaubt, dann klappt es auch, mit der Zeit.

Mfg. David

Zuletzt bearbeitet am 07.01.13 20:04

07.01.13 20:28
AmRaVe

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

@Madeira11: Ich meinte das auch nicht böse ;-), doch deine erste Anwort klang schon ein wenig (viel) negativ und ich kam mir vor, wie eins dieser Dummerchen, die man oft im Fernsehen bei irgendwelchen Auswanderer-Serien sieht. Wie gesagt, wir planen da eher noch längerfristig und nicht von heute auf morgen.
Gern les ich mir deine Geschichte durch! Ich bin für alle Erfahrungsberichte dankbar und deswegen ja nun auch hier angemeldet.


Generell denke ich, dass man sich, egal wo man wohnt, irgendwie behaupten muss. Klar, hier ist das Sozialnetz super, ich selbst bekomme im Moment BaFöG, aber wenn man hier nicht als Sozialschmarotzer leben möchte, dann muss man eben auch einen Job finden. Und die gibt es hier eigentlich genug. Nur für Mamas ist es schwieriger, da immer mehr Wert auf flexible Arbeitszeiten gelegt wird.. Schrecklich, wenn man sein Kind auch mal sehen will. Aber mehr nicht dazu...
Und wie gesagt, es ist mir seeehr bewusst, dass dort Arbeit gefunden werden muss und dass das wahrscheinlich sehr schwierig wird. Daher fragte ich ja, welche Branche überhaupt irgendwie "gefragt" ist.
Hat es zB Sinn, dort sowas wie B&B anzubieten? Oder irgendwelche anderen Dienstleistungen? Und und und... Solche Fragen stellen wir uns. Wir wollen dann schon etwas Nützliches in Madeira machen und nicht in irgendeinem Callcenter enden.

LG

08.01.13 09:50
MacMurphy

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Hallo
Kommt her, schaut es euch genau an und dann entscheidet ihr euch. Mehr als schiefgehen kann es nicht. Wenn man ins Ausland zieht, sollte man sich noch ein paar Monate den Rücken in D freihalten.
Die Krise wird in fünf Jahren vielleicht ganz anders aussehen.
Nicht jedem der mit diesem Gedanken liebäugelt, gelingt es Fuss zu fassen, das ist quasi die Auslese aber das gibt es doch überall.

In diesem Sinne, lest noch einiges hier im Forum, stellt Fragen und alles weitere ergibt sich.
Viel Glück

09.01.13 18:18
udalriche

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Meiner Ansicht ist es recht nützlich, sich vor einem solchen Schritt zu überlegen, warum man ihn eigentlich unternehmen will (was gefällt Euch an Deutschland nicht? Was erwartet Ihr, das stattdessen in England, Madeira oder sonstwo besser sein soll?). Dann geht möglichst sachlich, ehrlich mit Euch selbst und vorurteilslos an die Beantwortung dieser Fragen. Fragt dabei nicht nur nach den Katoffel- oder Milchpreisen, sondern z. B. auch nach Aufwendungen im Gesundheitswesen, nach der Qualität des Bildungswesens für Eure Kinder. Fragt Euch auch (Verzeihung, hier spricht ein alter Mann), wie es mit Eurer Alterssicherung aussehen wird, wenn Ihr Deutschland jetzt verlasst (aber vielleicht im Alter wieder zurück wollt oder müsst); rechnet Euch die Chancen möglichst realistisch aus, wie so etwas sein wird, wenn Ihr Deutschland mit Madeira vergleicht. Fragt Euch auch, ob Eure Vorstellungen vom maderensischen Leben in einer kleinen Mietwohnung im Moloch Funchal realisiert sein werden (das haben ja hier die meisten als notwendig angegeben, wenn man in Madeira arbeiten will). Ich z.B. würde jedes deutsche Dorf dem Smog und dem Verkehrslärm in Funchal vorziehen. Wenn Ihr jetzt dorthin reist, lebt dort also für eine Weile nicht als Urlauber, sondern unter den Bedingungen, die Ihr bei einer Auswanderung antreffen werdet. Wenn Ihr irgendwo aufs Land zieht (was ich viel besser fände), bedenkt, dass Ihr in eine andere Kultur eintaucht ... und damit in Fettnäpfchen treten werdet, in die man zu Hause nicht treten würde, weil man die eigene Kultur unbewusst - sozusagen mit der Muttermilch - aufgenommen hat. (Ich weiß wovon ich rede; ich habe einmal für einige Zeit im hintersten Nepal gelebt das war zwar noch weiter von unserer Kultur weg, aber die Probleme gibt es im Prinzip überall). Die dörflichen Madeirenser sind freundliche Leute, was aber nicht unbedingt bedeutet, dass sie enge Verbindungen zu Fremden aufnehmen wollen. Rechnet also damit, dass Eure sozialen Kontakte sich im Wesentlichen auf Deutsche (oder andere Fremde) beschränken werden.
Bedenkt bitte auch noch eines: Ihr seid in einem weiten Land aufgewachsen und begebt Euch nun auf eine kleine Insel. Da kann man nicht einfach einmal wegfahrenh, wann und wohin man will. (Ein La Gomera-Aussteiger hat mir dies einst als sein größtes mentales Problem geschildert).
Ich möchte Euch keinesfalls von Eurem Schritt abhalten, aber ich kenne einige Aussteiger, die auf den makaronesischen Inseln den ganzen Tag in einem Reisebüro sitzen (gerade so, wie ansonsten in Deutschland) oder mit ihrem kleinen Laden pleite gehen und nun Tag für Tag bei jemand anderem (der meist ähnliche wirtschaftliche Probleme hat) für sehr wenig Geld hinter dem Tresen stehen oder im Restaurant als Aushilfskraft arbeiten. Wenn man mit solchen Leuten ins Gespräch kommt, erlebt man gelegentlich eine gewisse Verbitterung, weil sie mit Idealvorstellungen (und wenig Vorüberlegung) ausgewandert sind und nun den relativ wohlhabenden (meist auch deutschen) Touristen die Teller waschen oder sich im Verkauf von Dingen abmühen, die keiner haben will. Wenn man sie fragt, was sie denn von ihrer Trauminsel eigentlich kennen, dann stellt man manchmal fest, dass man als regelmäßig dorthin reisender Tourist viel mehr von den Schönheiten gesehen hat, als diese bedauernswerten Menschen. So hatten sie sich jedenfalls ihre neue Situation nicht vorgestellt. Ich will nicht sagen, dass es allen Auswanderern so geht - aber solche gibt es eben auch.
Noch einmal: Ich spreche nicht gegen Eure Pläne (hatte ich als junger Mensch auch einmal), ich möchte nur davor warnen, sich zu sehr von Illusionen leiten zulassen, weil der geplante Schritt für Euer zukünftiges Leben sehr einschneidend sein wird.
mfg Ulrich

Zuletzt bearbeitet am 09.01.13 18:22

09.01.13 20:46
tatanka36

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Mahlzeit udalriche,

mein lieber Mann, Dieter Bohlen haette gesagt: "Auf CD gepresst und fertigt ...".
Du hast eine umfassende Darstellung gegeben, die alle einwanderfreudigen sich zu Herzen nehmen sollten.

Zusammenfassung:

-Sprache ?
- Kontakte (Beziehungen) ?
- was will ich oder kann ich ?
- meine Kinder ?
- Arbeit finden ?
- Wohnung mit Meeresblick ?

- warum eigentlich ?


Die Zeit der goldenen Flugenten ist hier auf Madeira auch schon lange vorbei. Gut, man hilft sich untereinander wenn noetig, keine Frage.

Es gab mal einen Typen hier im Forum, mir faellt der Name nicht ein, der wollte alles umsonst. Moped, Unterkunft ... erst war er Gaertner, dann Tauchlehrer und was weiss ich noch ...



Aber egal wo ein Mann ist, es gilt nur das Gesetz: " Ehre die Goetter, liebe deine Frau und schuetze dein Heim "!


Gruss Tatanka

10.01.13 07:54
macnetz 

Madeira-Strelitzie

Re: Wir spielen mit der Idee!

Hallo,

was Ulrich schreibt gilt für alle Ortsveränderungen.
Da gibt es kaum einen Unterschied zwischen einer kleinen Insel oder einem Allgäuer Bergtal oder einem Berliner Kiez.

Heutzutage gehören Ortswechsel zum normalen Leben.
"Auswandern" ist als emotional gefärbter Begriff für einen Wohnsitz-Wechsel in ein anderes EU-Land IMHO nicht angemessen.

Grüsse
Anton

10.01.13 16:22
udalriche

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Hallo Anton,
weil es jetzt leicht ausufern könnte (ich bin nämlich nicht Deiner Meinung), sage ich nur: Ortswechsel ist mir zu verharmlosend und verniedlichend - jedenfalls dann, wenn man es ernst nimmt (und das sollte man) und nicht mit Netz und doppeltem Boden unterwegs ist.
Entscheiden muss so etwas schlussendlich jeder selbst; auch den beiden Fragenden kann niemand die Endscheidung abnehmen. Ich denke aber, dass es gut ist , möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen - nicht nur die zunächst verlockenden.
mfg Ulrich

10.01.13 20:55
kapelle 

Madeira-Cinerarie

Re: Wir spielen mit der Idee!

Hallo AmRaVe,
auch von mir nachfolgend einige Eindrücke von meinem Leben auf Madeira als Hilfestellung für Deine Entscheidung. ( meine Frau und ich leben seit 15 Jahren als Rentner jeweils etwa 2 Monate im Frühjahr und 2 Monate im Herbst in Funchal / Zentrum )

Madeira hat sich innerhalb von 30 Jahren vom Armenhaus Europas zu einer Gegend mit relativem Wohlstand entwickelt - EU Subventionen sei Dank.
Die meisten Madeirenser gerade auf dem Lande leben weiterhin in sehr bescheidenen Verhältnissen. Hauptprofiteure des Geldsegens ist der öffentliche Bereich , ein wachsender Mittelstand und die alles bestimmende Oberschicht.
Anstatt Geld für die Zukunft zu investieren ( hauptsächlich Bildung in allen Bereichen ) , hat die Regionalregierung ( mit einem Präsidenten, der auch von manchen als Diktator bezeichnet wird ) es für Strassen, Tunnel, etc ausgegeben. ( gut für die Wiederwahl.. er ist jetzt über 30 Jahre am Ruder)
Nun ist Madeira eigentlich pleite; öffentliche Bauvorhaben stehen halbfertig herum , Investoren steigen aus geplanten Großvorhaben aus, etc. Etwa 60 % der Bevölkerung arbeiten direkt oder indirekt für den Staat. ( bei uns sind es ca. 20 % und auch das ist noch zu viel )
Im Zuge der von der Zentralregierung angeodneten Sparmaßnahmen wurden die teilweise für Madeirensische Standards üppigen Gehälter im öffentlichen Bereich drastisch gekürzt. Dies führt dazu, daß die Investitionen im privaten Bereich zurückgehen. Selbst so selbstverständliche Dinge wie notwendige Wartungsarbeiten an privaten Autos werden zurückgestellt.
Im engeren Umfeld meiner Wohnung in Funchal ( nahe Stadtpark ) stehen etwa 50 % der Immobilien leer und zum Verkauf oder zur Vermietung; ein erheblicher Teil davon sind Ruinen.
Z.Zt. herrscht bei den Besitzern der Immobilien offenbar noch eine völlig unrealistische Vorstellung über die erzielbaren Preise für Vermietung oder Verkauf vor. Ich denke, hier wird es irgendwann noch mal einen Ruck geben, und die Preise werden drastisch fallen.
Es ist von daher abzusehen, daß Madeira ein längere Durststrecke vor sich hat.


Dennoch kann ein Leben auf Madeira sehr reizvoll sein. Kommt natürlich auf die jeweilige Lebenssituation und den Grad der finanziellen Unabhängigkeit an.
Das Klima, das Meer , die vielen Möglichkeiten, etwas zu unternehmen.... ´
Wir schätzen die beschauliche Kleinstadtathmosphäre in Funchal.
Unsere Hauptkontakte pflegen wir mit Engländern, Iren und einigen Deutschen. Auch mit einigen Portugiesen pflegen wir Kontakte, allerdings in englisch -portugiesisch Kauderwelsch..
Eine "Integration" setzt ordentliche Sprachkenntnisse voraus. Aber meine Erfahrung ist, daß selbst bei ordentlichen Sprachkenntnissen die Portugiesen doch lieber "unter sich " sind.

Was Jobs anbetrifft, so stimme ich den bereits früher hier gemachten Aussagen zu. Der Tourismus ist eine der Optionen. Die großen Agenturen ( TUI, Thomas Cook, etc ) betreiben Büros in Funchal und stellen zumeist auch Mitarbeiter mit Sprachkenntnissen in Deutschlad ein und entsenden sie nach Madeira. Und das mit einem ordentlichen Gehalt. Möglicherweise lohnt es sich, daß mal auszuloten.

Viel Erfolg !

kapelle

13.01.13 18:57
AmRaVe

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Danke für eure Informationen und Ratschläge!

Ulrich, ich verstehe deine Ratschläge sehr gut! Natürlich sind uns nicht unbedingt die Milchpreise wichtig, oder ob es dort Essen gibt, dass wir von hier gewohnt sind, sondern, wie ich ja im ersten Post schrieb, die Lebenshaltungskosten, also zB Miete + Nebenkosten, Schulpreise (wahrscheinlich eher eine internationale Schule), welche wohl zw 400 und 500€ sein werden, und Krankenversicherungen etc.. Ich habe schon eine private Altersvorsorge und mein Mann hat seine Immobilien bisher. Wir wollen uns vorher genug als Rücklagen schaffen und sicherstellen, dass auch hier aus DE genug Geld zur Verfügung steht, also zB aus der Vermietung. Von daher sind wir da sehr realistisch und wollen nichts überstürzen.


kapelle: Danke für deine Eindrücke und Tips!!!

02.10.13 12:13
MrsSunshine

nicht registriert

Re: Wir spielen mit der Idee!

Wow, ich finde es immer wieder spannend und sehr beeidnruckend wenn Menschen den Schritt ins Unbekannte wagen und sich trauen, ihrem Leben ein komplett neues Umfeld zu geben. Neue Sprache, neue Menschen, neuen Job, neue Umgebung. Einfach nur toll. Ich wünsche euch viel Glück und werde eure Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen!

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