Das waren wieder interessante Wochen im April und Mai, die ich auf der Insel verbringen konnte.
Diesmal kurz vor dem Blumenfest gelandet und überrascht worden, wie umfangreich inzwischen das Festprogramm geworden ist. Der abendliche Stadtrundgang führte oft zur Bühne auf der Arriaga, wo ein sehr bunt gemischtes Musikprogramm vor ebenso bunt gemischtem Publikum aufgeführt wurde. Neu waren die Auftritte einzelner Gruppen des Blumenumzuges, die an den Wochenenden am Meer stattfanden. Besonders reizvoll, dass sich die Teilnehmer dann unters Volk mischten zwischen der Konzertbühne und den Buden in der Arriaga. Macht ja auch Sinn, diesen Aufwand an Kostümen, Tanzdarbietung etc nicht nur auf den einen Festumzug zu beschränken.
Der Kreuzfahrttourismus nimmt m.E. unangenehme Ausmaße an, die engen Bürgersteige quellen über und die Tricks der Cafésitzer werden immer putziger. Fragt der Kellner im Stadtpark „Ist es ok, wenn ich ihnen den Betrag auf dem Handy zeige?“. Zu sehen sind 6,70€. „Nein, bitte einen Beleg“. Der Beleg weist dann 5,70€ aus.
Es ist schwierig, die vielen Feste allein in Funchal im Auge zu behalten, kaum ist eine Bühne abgebaut, steht die nächste bereit. Nach dem Blumenfest die Oldtimerschau, dann über eine Woche lang das Sé-Fest. Letzteres hat kein festes Programm, sondern die Musikgruppen tauchen überraschend zwischen Geschäften und Restaurants auf und zaubern oft ein Lächeln ins Gesicht der Zuschauer.
Wer die Zeitungsberichte verfolgt, liest von weiteren Bauvorhaben mitten in der Stadt, bisher genutzte Parkflächen weichen dem nächsten Apartmentblock oder Hotel. Die Anzahl der Baukräne hat sich seit zwei Jahren nicht verändert.
Was sich sehr verändert hat, ist die Anzahl der stark beeinträchtigten, oft unter Drogen stehenden und wirr agierenden Menschen in der Innenstadt. Da geht es nicht mehr ums Tetrapack Rotwein sondern um synthetische Substanzen, die den Verstand rauben.
Und drumherum?
Ich bin viel gewandert und stellte fest, dass selbst einige PR nahezu menschenleer sind. 4 Wanderer innerhalb von 4 Stunden oder gar keine Begegnungen beim Wandern mit Jardineira. Seit Corona fallen mehr junge Wanderer mit Übernachtungsgepäck auf, wie man auch an den Anfragen zu Inselquerungen in verschiedenen Madeiragruppen sehen kann.
Im Mai sind die Berghänge knallgelb vom blühenden Ginster, dazu gesellt sich jetzt langsam der Madeira-Natternkopf.
Vogel: Wenn in einer Reihe von 5 Parkplätzen 2 unbenutzbar werden, weil sich knietiefe Löcher im Asphalt ausbilden und zur Gefahr für den Mietwagen werden, dann ist Handeln angesagt. Was tun, wer ist zuständig? Nach ein bisschen Herumfragen landet man bei der Câmara Municipal do Funchal, wo es einen großen Stapel gibt, auf den man seine Eingabe oder Verbesserungsvorschläge ablegen darf. Das geschah im Fall der Straßenlöcher im April. Im Juni wurden abends der Parkstreifen mit Flatterband abgesperrt, nach zwei Tagen hatte eine Baukolonne die Straße in Handarbeit wiederhergestellt. Wir nahmen es mit Freude zur Kenntnis – noch größer war die Freude, als vor ein paar Tagen eine Email ankam, in der das Beheben des Schadens gemeldet wurde. Sehr bürgerfreundlich!
Anlehnend an die geschilderte Begebenheit, gab es ein neues Problem vor unserem Haus, ein unglaublich lautes KlackKlack, wenn ein Auto über einen der vielen Kanaldeckel fuhr. Ich übertreibe nicht, aber es war unmöglich bei offenem Fenster zu arbeiten, geschweige denn zu schlafen. Nun gibt es davon vermutlich zigtausende in Funchal, die vor sich hinklappern, aber unsere Straße ist halt ziemlich befahren, da musste Abhilfe her.
Diesmal den Online-Zugang https://funchalalerta.funchal.pt/ benutzt, am 6.9. das Problem gemeldet, am 11.9. die Antwort erhalten "Das von Ihnen angesprochene Problem wurde am 8.9. behoben". Und tatsächlich, es war an dem Tag nur ein sanftes PloppPlopp zu hören. Leider nur einen Tag lang, danach ging der Krach wie gehabt Tag und Nacht weiter.
Am 15.9. nochmal ein Herz gefasst, neue Eingabe (der alte Vorgang gilt als "concluido") - und heute, 18.9. ist tatsächlich RUHE! Es werden offenbar gummiähnliche Matten unter den Metalldeckel gelegt, vermutlich reichte erst beim zweiten Anlauf die Dämmpackung.
Fazit: nutzt den kurzen Draht zur Stadtverwaltung, es wird offenbar gelesen und reagiert.
Sowas würde ich mir auch in meinem Big - B wünschen. In meiner nächsten Umgebung zählten wir jüngst 25 Bausstellen und es werden täglich, ach was, stündlich mehr. Wir haben verzweifelt aufgehört zu zählen.
Da geh ich neulich in die Bar gegenüber, wo ich in ca. 2 Jahren vielleicht 10x ein Glas vinho branco getrunken habe... Die Tochter war am Telefon, ich bin abgelenkt und bestelle vinho tinto. Die Bedienung fragt nochmal nach, ja, vinho tinto. Dann kommt der Wirt raus, um sich zu vergewissern, wirklich "vinho tinto"? Diese aufmerksame Art gibt´s hier öfter in der Nachbarschaft, sehr angenehm.
Ebenso das Autofahren, perfektes Reißverschlusssystem, gerne wird man vorgelassen auch bei der Vorfahrt (gut, unser Nachbar kann das nicht bestätigen, meint, es läge wohl daran, dass ich eine Frau sei, naja).
Aber dann das IKEA-Paket, Email kommt um 10 Uhr, kündigt Lieferung am selben Tag bis 19 Uhr an. Nun, deswegen kann man nicht den ganzen Tag zuhause hocken. Also nach ein paar Tagen mit dem Code in die Postfiliale.
Dort Nummer ziehen "306", es ist 16:37, der Zähler steht bei "273", also 33 Kunden vor mir, 2-3 Schalter besetzt. Ich war etwas müde vom Wandern, wo hinsetzen? Es gibt genau 2 Stühle, natürlich besetzt. 31 Kunden stehen, lehnen mit oder ohne Handy vor den Schaltern herum. Es geht laaaaaangsaaaam voran. Nach 60 Minuten ist immerhin schon Nr. 303 dran. Ich habe geschlagene 70 Min gebraucht, bis ich mein Paket in der Hand hatte. Und keiner murrt oder schimpft, es geht hier immer so gemächlich voran. Kenn ich schon, Vogelmann wollte mal eine Auskunft, zog eine Nummer und tauchte erst nach einer Stunde wieder auf.
der Insular-Komplex, der von Farinhas AFAVIA -Gruppe mit luxuriösen Apartments bebaut wurde, ist einer der Finalisten im nationalen Architekturwettbewerb 2024, was die Verantwortlichen mit Stolz erfüllt.
Ich dachte die Hätten den Preis schon letztes Jahr gewonnen
We are very proud to announce that Savoy Residence has once again been honored for the quality of its real estate projects. This time, Savoy Residence | Insular won 1st place in the Rehabilitation and Reconstruction - Housing category at the 5th edition of the Real Estate Awards, an event organized by Expresso and SIC Notícias, which took place in Guimarães.
This year, 54 projects competed, divided into various categories. In the Rehabilitation and Reconstruction - Housing category, Savoy Residence| Insular was up against three projects located in the Portuguese capital, specifically Sotto Mayor Premium Apartments, Augusta 170, in the heart of Rua Augusta, and Graça 117, also in the center of Lisbon.
Nach längerer Abwesenheit fallen schnell ein paar Dinge ins Auge, die sich in der Stadt verändert haben.
- Die Größe der Kreuzfahrtschiffe nimmt zu, sie überragen inzwischen den Turm der Sé (ca. 55m) und 5000+ Passagiere sind eine übliche Größe. Abgesehen von den „Kreuzfahrern“, die sich durch die Gassen drängen, stören abends die knallige Beleuchtung und lautes Schiffshorn die beschauliche Stadt.
- Kleine privat geführte Geschäfte weichen (leider) den großen Ketten, die Anzahl der Optiker und Thaimassage-Salons hat zugenommen. Und einige Geschäfte und Apotheken haben inzwischen LED-Reklame, die einen nachts nach der Sonnenbrille greifen lässt.
- Der ehemalige Parkplatz am südlichen Ende des Santa Luzia Parks ist nun mehrgeschosssig bebaut, zum Glück verdecken die Bäume im Park die Baustelle. Dafür ist endlich freie Durchfahrt in der Rua de Sao Pedro, wo sich die Passanten ein Jahr lang durch einen engen Tunnelgang quetschen mussten.
- Das Verkehrschaos ist inzwischen sowohl beim Rein- als auch Rausfahren morgens und abends ein Dauerthema.
- Und wer kam auf die Idee ausgerechnet einen Castanhas-Röster am Beginn der Fußgängerzone zu platzieren? Die Geschäftsleute wie auch Cafégäste sind nicht amüsiert, wenn der Qualm sie einhüllt.
- Sowohl Pingo Doce im Anadia Center als auch Continente 150m weiter, haben gründlich modernisiert, es gibt mehr Selbstbedienung, auch bei den Kassen.
- Bei Rei da Poncha gibt es fast nie einen freien Platz, lässt sich aber wettmachen, indem man „to go“ im Pappbecher auf der nächsten Bank genießt für inzwischen 4€.
- Die Preise haben (auch im Supermarkt) kräftig angezogen und einmal mehr gilt, vorher fragen und weitergehen, wenn der Bica plötzlich 1,50 kosten soll.
Fazit: das Stadtbild ändert sich offenbar schneller als die Menschen, die immer noch zugewandt und freundlich auf die Gäste reagieren. Und wer in die Nebengassen ausweicht, findet noch besondere Lädchen, Cafés und Restaurants, wo auch die Einheimischen gerne einkehren.
- Und wer kam auf die Idee ausgerechnet einen Castanhas-Röster am Beginn der Fußgängerzone zu platzieren? Die Geschäftsleute wie auch Cafégäste sind nicht amüsiert, wenn der Qualm sie einhüllt.
Das war die Stadtverwaltung, die auf Nachfrage von Confiança offen zugibt, man wolle damit die Obdachlosen vom Platz fernhalten.