Anfang des letzten Jahrhunderts wurde Madeira als die Insel des Aguardente (Zuckerrohrschnaps oder wörtlich übersetzt: Feuerwasser) bekannt. Der Konsum des alkoholischen Getränks wurde zunehmend ein soziales Problem, worauf die Regierung 1927 mit der Schließung von 34 Zuckermühlen reagierte. Damit war die Produktion gedrosselt und der Handel wurde unter behördliche Aufsicht gestellt. Im Gegenzug begannen die Leute sich ihren Aguardente aus Wein selbst herzustellen, was natürlich strengstens verboten war. So entstand von Nord nach Süd eine 50 Jahre währende Route unter härtesten Bedingungen, die als Rota do Contrabando bekannt wurde: 25 km mit 50 Litern auf dem Rücken und dem Risiko der Verhaftung auf dem Weg.
Diese Geschichte wurde im Rahmen des Festivals Aqui Acolá 2016 in Ponta do Sol mit einem Film wieder ans Licht geholt, um darauf aufmerksam zu machen mit welcher List, aber auch welchem Risiko das madeirensische Volk es schaffte, sich allen Widrigkeiten, mit denen es gestraft war, zu widersetzen.
Natürlich gab es nicht nur den einen Schmugglerpfad, denn um die Obrigkeit zu täuschen ging man verschiedene Wege.
In diesem Jahr findet nun, am 11. März 2017, die erste einer Reihe von "Schmugglertouren" - von Seixal nach Ponta do Sol - statt, bei denen jeder mitwandern kann.
Teilnehmer müssen sich bis 8.3. verbindlich anmelden. Die "echte", harte Tour ist 25 km lang. Die halbe Tour startet auf Paul da Serra (Estanquinhos) und geht über 13 km.
Alle wichtigen Hinweise und das Anmeldeformular findet man auf der Website von Retoiça: