Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
na, inzwischen hat sich da wohl jemand gefunden, der Germania mal flott lumpige 15 Milliönchen zur sofortigen Verfügung stellt, und damit sollte es erstmal weitergehen können.
Wer der Big Spender sein könnte ist nicht bekannt, und da wird in einschlägigen Foren so einiges gemunkelt. Relativ oft wird da IndigoPartners genannt, eine US-Finanzgesellschaft, die sich auf Beteiligungen an Airlines spezialisiert hat. In USA haben die große Anteile an Frontier Airlines, in Europa sind sie Mitinhaber von Wizz Air, wobei der Indigo-CEO Bill Franke bei beiden im Aufsichtsrat sitzt. Außerdem gehören große Anteile an Volaris (Mexiko) und JetSmart (Chile) zum Sortiment, und vor garnicht langer Zeit hatte der Cheffe dort mal laut darüber nachgedacht, daß auch eine mitteleuropäische Airline ganz gut dazu passen würde. Ein kleiner Kramladen ist IndigoPartners (nicht zu verwechseln mit der indischen Fluggesellschaft IndiGo) dabei nicht, im November 2017 haben die mal eben eine Kaufabsichtserklärung für 430 Airbusse der Typen A320 und A321 unterzeichnet, von denen mittlerweile ein Großteil in Festbestellungen festgezurrt wurde (146 Airbusse für Wizz, 134 für Frontier, 80 für Volaris und 70 für JetSmart, da könnte man sicherlich die lumpigen derzeit 29 Flattermänner von Germania plus deren 4 Bestellungen auch noch stemmen).
Ansonsten wird noch von Thomas Cook / Condor gemunkelt, daß die Interesse an Germania haben könnten, aber mal schau'n, vielleicht outet sich ja noch jemand ganz anderes als Weißer Ritter.
Nebenbei sind die Probleme bei Germania durchaus plausibel zu erklären, die flotte Expansion nach der AB-Pleite hat richtig Geld gekostet, und auch ein Erbe des Firmengründers Hinrich Bischoff macht dem Vernehmen noch Anspüche an den neuen Eigentümer geltend, da wird noch einiges an Wäsche gewaschen.
Nebenbei 2: auch bei Norwegian klingeln die Krisenglocken mal wieder etwas heftiger, da wird grad einiges an Verbindungen heftig eingedampft, und angeblich soll dort u.a. seitens Lufthansa immer noch Interesse bestehen, den Laden zu übernehmen. Sollte das so kommen, dann würde Norwegian wohl am ehesten in Eurowings aufgehen.
Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
Gerne würde ich in die nächsten Weihnachtsferien mit GERMANIA fliegen, das Risiko bei Flugausfall wäre angesichts des Ticketpreises überschaubar, aber wenn die Airline bis dahin die Segel streicht, wird es an den Tagen zusätzlich teuer bzw. unmöglich noch auf die Insel zu kommen. Wenn es um einen Flug im März ginge, würde ich sofort buchen.
Wer weiß schon, wie lange die gerade aufgetriebenen Mio. reichen, Wauzih vielleicht???
Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
Vogel:Gerne würde ich in die nächsten Weihnachtsferien mit GERMANIA fliegen, das Risiko bei Flugausfall wäre angesichts des Ticketpreises überschaubar, aber wenn die Airline bis dahin die Segel streicht, wird es an den Tagen zusätzlich teuer bzw. unmöglich noch auf die Insel zu kommen. Wenn es um einen Flug im März ginge, würde ich sofort buchen.
Wer weiß schon, wie lange die gerade aufgetriebenen Mio. reichen, Wauzih vielleicht???
Besten Gruß, Chris
Hi, mach es doch wie Warmduscher letztes Jahr. Buche pauschal und das Risiko trägt der Veranstalter und wird in seinem Interesse Ersatz finden ggfs.
meint Jasonaut. (Der das Risiko auch lieber selber trägt, aus Spass am Risiko.)
Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
Auch interessant. Wenn Dein Reisebüro/Travel Agent ein (Hahn Air Partner) HR-169 Ticket ausstellt, ist es automatisch insolvenzversichert für deren Airline Partner (incl. Germania).
Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
Zombi Nachrichten
Lufthansa will Tochter LGW an Zeitfracht verkaufen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa will sich laut einem Medienbericht von der früheren Air-Berlin-Tochter LGW trennen. Europas größte Fluggesellschaft wolle die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) an das Berliner Logistik- und Luftfahrtunternehmen Zeitfracht verkaufen, berichtete das Luftfahrt-Portal "Aero.de" am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Zeitfracht-Tochter WDL Aviation solle mit den 15 Propeller-Flugzeugen der LGW vom Typ Bombardier später für die Lufthansa-Billigtochter Eurowings fliegen. Sprecher von Lufthansa und Zeitfracht wollten die Informationen am Donnerstag nicht kommentieren. Zeitfracht ist mit seiner Tochter WDL bereits im Charterfluggeschäft aktiv und vermietet Maschinen samt Personal an andere Airlines. Aus der Insolvenzmasse der Air Berlin hatte sich Zeitfracht zudem den Frachtplatzvermittler Leisure Cargo gesichert, außerdem zusammen mit dem Käufer Nayak die Air-Berlin-Technik. Laut "Aero.de" hatte WDL vor kurzem Jobs für Piloten für eine neue Teilflotte Bombardier Q400 in Köln ausgeschrieben. Die Stellenanzeige sei aber nach wenigen Stunden wieder aus dem Netz verschwunden. Bisher betreibt WDL diesen Flugzeugtyp nicht. Die Lufthansa hatte die LGW als Vehikel genutzt, um Teile des Flugbetriebs von Air Berlin auf Eurowings zu übertragen. Zusätzlich zu den Bombardier-Jets meldete die Lufthansa später auch Airbus-Mittelstreckenjets auf die LGW an. Diese würden jetzt wieder aus der LGW herausgelöst, schreibt "Aero.de"./stw/tav/mis//795791122
Re: Air Berlin, NIKI, Germania und was daraus wird
GERMANIA vertröstet Mitarbeiter wegen ausstehender Januargehälter, Meldung heute auf Spiegel Online! Es heißt etwas kryptisch, dass nicht klar sei, ob die angekündigten Mio eines Investors bereits geflossen sein.
na ja, die Gerüchteküche zu Germania läuft weiter auf Hochtouren, und da fragt man sich, ob das was man grad schreibt nicht in ein paar Stunden schon Makulatur sein könnte. Trotzdem aber mal ein Aufguss mit dem, was so in normal einigermaßen informierten Luftfahrtcommunities u.ä. geschrieben wird.
Da geht es zunächst mal um die angeblichen "15 Mio Unterstützung eines Investors, der nicht genannt werden will". Wie die WiWo erfahren haben will, stammt diese Unterstützung aus der Privatschatulle der Witwe des Firmengründers Hinrich Bischoff. Wie hoch deren aktuelle Beteiligung an der Germania derzeit ausschaut, ist unbekannt, Germania gehört einer Beteiligungsgesellschaft, an der der CEO Karsten Balke die Mehrheit besitzen soll, allerdings von Ingrid Bischoff bei der Übernahme im Jahre 2015 unterstützt worden sein soll. Na, aber dann gibt's halt noch familienintern Gerangel, wer von den anderen Erben noch was zu kriegen hat.
Na gutt, aber die derzeit wahrscheinlichsten Szenarien: wenn nicht bald was Grundlegendes geschieht, könnte der Ofen bei Germania ganz schnell aus sein, noch in der ersten Februarhälfte , wird da oft gemutmaßt, und das ist wohl leider die wahrscheinlichste Variante. Wenn nicht wirklich ein sehr potenter an der Marke Germania und an dem Streckennetz interessierter Investor involviert ist, könnte das Gleiche wie bei Monarch geschehen, ein Grounding (Einstellung der Flüge) von einem Tag auf den anderen, ein endlos scheinendes Gewiggel wie bei Air Berlin mit staatlicher Unterstützung wird als wenig wahrscheinlich angenommen, und ein eventueller Käufer wird sich zurück halten, er kann besser nach einem Crash die Überbleibsel ohne zusätzlichen Ballast erwerben.
Als ein möglicherInteressent käme vielleicht Zeitfracht in Frage, die hatten ja schon auf einen Teil der Air-Berlin-Flotte geboten, übernimmt nun angeblich die Luftfahrtgesellschaft Walter (auch ein Überbleibsel aus AB-Beständen) und betreibt die osteuropäische Blue Air. Ob & wann die dann einsteigen würden, wäre so 'ne Frage, denn wie man jetzt bei LGW sieht, haben die ziemlich viel Geduld.
Das oben von mir mal genannte Interesse von IndigoPartners hat sich bisher nicht bestätigt.
Ab & an wird dann noch gemunkelt, daß die relativ neue deutsche Airline SundAir in die Bresche springen und zumindest einen Teil der Germania-Strecken übernehmen könnte. SundAir ist aber noch eine ziemlich kleine Gesellschaft und hat gerade erst seine Flotte von 2 Flugzeugen auf 6 Flattermänner aufgestockt, ohne dass dabei schon die Germania-Probleme bekannt waren. Da wäre es mehr als fraglich, ob eine weitere AdHoc-Expansion wirtschaftlich bei denen vertretbar wäre, und halt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch organisatorisch.
Der Haken bei Germania ist schlicht und ergreifend, daß die zwar eine Menge Strecken anbieten, da aber auch so einiges an absonderlichen Sachen dabei ist, deren Sinn sich wohl nur sehr phantasievollen Leuten erschließt.
Der andere Knackpunkt ist einfach, daß die touristischen Rennstrecken wie z.B. nach Malle oder auf die Kanaren mittlerweile dermaßen von Billigfliegern beackert werden, daß es inbesondere für in Deutschland beheimatete Fluggesellschaften schwer bis unmöglich geworden ist, auf diesen einstigen Brot&Butter-Strecken Geld zu verdienen. Irgendwo hatte ich letztens mal 'ne Abhandlung gelesen, wonach ein mit deutschen Kosten produzierter Kanarenflug hin&zurück mit weniger als 370-400 € inklusive normalem Gepäck sich nicht rechnet, und so ähnlich dürfte auch 'ne Kalkulation für die Madeirastrecken liegen, aufgrund der Besonderheiten des Flughafens eher noch darüber. Dazu paßt dann z.B. auch die Meldung, daß TuiFly nun auch seine letzte in Berlin stationierte Maschine dort abziehen will, da sind Ryanair&Co eben sehr präsent und die Kundschaft gilt als ziemlich knauserig, ist halt ein logischer Schritt, Condor hat sich von dort eh schon verkrümelt, und sollte Germania die Segel streichen, würd's dann mit potentiellen Anbietern für Flüge von dort nach Madeira etwas sehr mürbe, und letzteres dürfte dann auch für andere Flughäfen gelten, z.B. Bremen, Dresden oder Nürnberg, von FMO u.ä. mal garnicht zu reden.
die Gerüchteküche brodelt halt, und so sehr viel was anderes sind die aktuellen Presseberichte zu Gemania m.M. auch nicht. Die Kernfrage ist derzeit, ob das Luftfahrtbundesamt irgendwann rigoros den Deckel zumacht, wenn die laufenden Kosten wie z.B. Gehälter und Flughafengebühren nicht gezahlt werden können, oder da noch ‘ne Gnadenfrist einräumt, wie in der Vergangenheit bei Air Berlin oder auch Small Planet.
Mittlerweile werden als mögliche Interessenten/Investoren für Germania auch Ex-Air-Berlin-Chef Joachim Hunold oder Ryanair genannt, ob das aber mehr als Wunschträume der jeweiligen Schreiber sind, wage ich mal zu bezweifeln, und es kommt von Lufthansa bis EasyJet so ziemlich alles an potentiellen Interessenten auf’n Tisch, was irgendwie mit Fliegen zu tun hat.
Nebenbei zum angeblichen Interesse von Ryanair: da sollte man sich m.M. keinen allzu Illusionen hingeben, was eine Übernahme von Germania durch Ryanair für Madeirastrecken bedeuten könnte. Als letztes Jahr mit viel Traraa Niki Lauda die Kernteile der insolventen NIKI übernahm und die zu LaudaMotion wurde, gab es allerlei Frohlockungen ob des edlen Retters, weil davon ausgegangen wurde, daß er den Laden in gehabtem Stil weiterführen würde- doch Pustekuchen, das hatte sich relativ schnell erledigt; mittlerweile hat da Ryanair die Mehrheit und das Sagen, und letztlich ging es dabei wohl hauptsächlich um die Start- und Landerechte -den „Slots“- an einigen viel gefragten Flughäfen, außer einigen deutschen Airports hauptsächlich PMI/Mallorca. Und nu‘ ist nix mehr mit Laudamotion als komfortablem Ferienflieger, zumindest nicht nach Madeira. Die Lauda-Flieger sind -z-T. noch in klassischer Air-Berlin-Bemalung, Umlackieren lohnt wohl nicht, weil die über kurz oder lang wohl die Ryanair-Farben bekommen- auf den Touri-Rennstrecken oder auf Ryanair-Routen unterwegs, und um Madeira macht Michael O’Leary einen großen Bogen, da gibt’s aus seiner Sicht nix zu verdienen.