zehn Tage Madeiraurlaub sind wie im Fluge vergangen und der Edelweis Flieger bzw. Swiss Air brachten mich sicher und entspannt nach Hause. Bereits der erste Urlaubstag ist sehr entspannt gewesen und den Service von Lufthansa und TAP kann ich nur empfehlen. Trotz des Umsteigens würde ich wieder mit diesen renommierten Fluggesellschaften fliegen und letztendlich habe ich auch nicht mehr gezahlt als mit einem Flug mit Air Berlin, die ich sonst immer favorisierte.
Trotz des regnerischen Wetters versuchte ich viele Impressionen einzufangen und mithilfe von Herrn Nunes (privater Reiseführer) bzw. von Hugo (privater Wanderführer) konnte ich viel von der Insel erkunden und sehen.
Ein großes Dankeschön geht an Hugo, meinen Berg- und Wanderführer. Normalerweise ist er als Mitglied des Clubs Pés Livres ganz andere Touren gewöhnt, aber durch ihn lernte ich innere Blockaden zu lösen und auch gefährlichere Wege zu gehen. Als Einstiegstour wählten wir die Levada Nova und die Levada do Moinho um Ponta do Sol. Diese Tour ist faszinierend gewesen, aber leider wurde ich auch dort mit den Auswirkungen der Brände konfrontiert.
Eine weitere reizvolle Tour ging an der Levada do Pico Ruivo entlang und der lange, düstere und feuchte Pico Ruivo Tunnel mit seinen 2,4 km dufte nicht fehlen. Doch am Ende des Ziels befand ich mich in einer Klamm mit einer tollen Schlucht und rauschenden Wasserfällen.
Im Gegensatz zum „grünen Madeira“ wollte ich auch wissen, wie gravierend die Brände sich ausgewirkt haben. Herr Nunes führte mich nicht nur zu schlimmsten Stellen (z. B. Choupana Hills Resort Spa, Levada dos Tornos), sondern vermittelte auch, dass sich die Türen von zwei Orchideengarten für mich öffneten. Zuerst ging es in den Orchideengarten der Pregetter Familie und ich sah die Verwüstungen. Beim Anblick kamen mir die Tränen. Ein paar Tage später besuchte ich dann die Quinta dos Saltos und kam mit Prof. Schön ins Gespräch. Nichts ist zu retten gewesen! Früher führten uns Forumsausflüge dorthin und wir tranken gemütlich Madeira Wein bei netten Unterhaltungen. All das wird in nächster Zeit nicht mehr möglich sein und die Quinta dos Saltos benötigt dringend Hilfe.
Nach diesen schrecklichen Bildern „entführte“ mich Herr Nunes in landschaftlich schöne Ecken. Im Norden entdeckte ich Ilha und wanderte den alten Küstenweg von S. Jorge entlang. Eine Osttour führte mich zu entlegenen Orten wie Jardim da Serra oder Boa Morte und ich frage mich, woher dieser Name kommt.
Es gibt noch viel mehr zu erzählen, doch alles folgt der Reihe nach. Dieses Mal wird es mit den Beiträgen etwas dauern und auch mit der Beantwortung der Post im Nachrichtenfach.
Strelizia:.../... Eine Osttour führte mich zu entlegenen Orten wie .../... Boa Morte und ich frage mich, woher dieser Name kommt. .../...
...das hatte ich mich auch schon einige Male gefragt, und vor ein paar Jahren bin ich dann auch erstmals dort (in der Kapelle) gewesen, und hab mir darüber hinaus auch sonstwie so einiges zusammengeschnüffelt.
Also erstmal ist die dortige Kapelle der "Nossa Senhora do Boa Morte" geweiht, also der -frei übersetzt- "Mutter Gottes des leichten Todes". Es gibt dazu auch noch eine kirchlich anerkannte katholische Glaubensgruppe bzw. auch einen Nonnenorden gleichen Namens (Irmandade da Nossa Senhora da Boa Morte), die/der so um 1820 herum in Bahia/Brasilien gegründet worden sein soll und dort auch heimisch ist- keine Ahnung, ob die Kapelle auf Madeira und/oder auch der Ort älter ist als dieser Orden, oder andersrum. In die Wurzeln dieses Ordens mischen sich auch Inhalte eines -von der katholischen Kirche nicht anerkannten- Glaubensablegers afrikanischer Herkunft namens "Candomblé"- aber gutt, ich will hier auch nicht zu weit ausholen.
Kernaussage ist dabei die Bitte an die Gottesmutter Maria, daß einem ein leichter Tod beschieden sein möge, insofern ist eine direkte Übersetzung "Boa Morte" = "schöner Tod" nicht so wirklich korrekt, sondern vielmehr "leichter Tod", so daß man dereinst leichten Herzens von dieser Welt scheiden möge.
...tja, und dazu hat sicherlich jeder so einige Beispiele, wie man sich den finalen Abgang nicht wünscht, und insofern: immer wenn meinereiner auf Madeira ist, steckt er da in der Kapelle auch mal die eine oder andere Opferkerze an, mal personifiziert, manchmal auch rein opportunistisch, man weiß ja nie...
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